„Der Tourismus gehört zur DNA Mecklenburg-Vorpommerns“ prägte Manuela Schwesig als Ministerpräsidentin von MV im Frühjahr 2020. Doch auch wie beim ersten Lockdown spüren die Hoteliers und Gastronomen nicht viel von dieser angepriesenen Zugehörigkeit. „Die derzeitige Situation haben wir im ersten Lockdown bereits erlebt und sie wird immer beängstigender. Nun befinden wir uns inmitten des zweiten Lockdowns und haben bereits über 100 Tage zwangsgeschlossen“, mahnt Sandra Kallisch-Puchelt als Vorsitzende des DEHOGA Regionalverbands Mecklenburgische Seenplatte und ruft gleichzeitig zur erneuten Demo „Leere Stühle“ auf.
Ohne große Perspektive, weil eine Planungssicherheit weitestgehend fehlt, wachsen die Sorgen nicht nur bei den Touristikern. Das Weihnachtsgeschäft wurde den Unternehmern bereits genommen und wichtige Rücklagen fehlen. Das Osterfest steht in sechs Wochen an – ob Ferienwohnungen, Pensionen, Hotel und Restaurants bis dahin öffnen können ist ungewiss. Demzufolge steigen die Existenzängste immer weiter. Erschwerend zum verordneten Arbeitsverbot: „Die versprochenen Hilfen vom Staat kommen nicht an oder nur sehr schleppend. Die Überbrückungshilfe III ist nicht das, was wir erwartet haben. Diese muss unbedingt nachgebessert werden“, so der DEHOGA Regionalverbands Mecklenburgische Seenplatte.
Statt ins Ungewisse zu blicken, warten die Hoteliers und Gastronomen auf klare Perspektive und fragen sich, wann sie wieder arbeiten dürfen. „Sie möchten nicht mehr ständig darüber nachdenken, verliere ich meinen Arbeitsplatz oder muss ich mich umorientieren“, macht die DEHOGA deutlich. Weil diese Anliegen und die damit verbundenen Ängste in der Politik kein Gehör finden, plant der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband Mecklenburgische Seenplatte erneut eine Demonstration und fordert mit der Demo „Leere Stühle“ sowie weiteren Aktionen die Beendigung des zweiten Lockdowns. Entsprechende Anträge sind bereits zur Absprache beim Landkreis Mecklenburgische Seenplatte.
Diese Aktion dürfte nicht nur bei Betreibern von Ferienwohnungen, Pensionen, Hotels und Restaurants für reges Interesse sorgen. Denn wie diese Unternehmer sind auch zahlreiche Arbeitnehmer der Branche betroffen. Hinzu kommen die Zulieferer, die eigentlich ihre Waren und Dienstleistungen an das Hotel- und Gastgewerbe verkaufen sowie Touristiker und Anbieter von Freizeiteinrichtungen, die nicht nur von Einheimischen existieren können.
Bereits am 23. April 2020 gab es in Schwerin eine Demonstration von Müritzer Hoteliers und am 01. Mai 2020 organisierte die DEHOGA die Demonstration „Leere Stühle“ in Waren (Müritz).
Anmeldungen und Informationen zu den geplanten Aktionen: DEHOGA Regionalverband Mecklenburgische Seenplatte, Freiheitstraße 10, 17192 Waren (Müritz)