Ort: Europäische Akademie M-V, Eldenholz 23, 17192 Waren (Müritz)
Wasser bedeutet leben, wird es knapp oder steht nicht allen Menschen im gleichen und ausreichenden Maße zur Verfügung drohen Katastrophen und Konflikte. Das Thema Wasser ist also nicht nur ein ökologisches, sondern auch ein politisches. Die Europäische Akademie Mecklenburg-Vorpommern e.V., mit Sitz in Waren (Müritz), organisiert ein Seminar zu diesem Thema. Die entwicklungspolitische Veranstaltung soll sich mit der Verfügbarkeit bzw. Knappheit von Wasser und des daraus resultierenden Konfliktpotenzials befassen.
„Wenn Wasser als Waffe eingesetzt wird, könnte auch einmal Krieg um Wasser geführt werden.“ Mit diesem Zitat verwies der damalige UN Generalsekretär Butros Butros Ghali bereits vor mehr als 35 Jahren auf das Konfliktpotential des wichtigsten Rohstoffes, dem Wasser. Die Verfügbarkeit von Wasser bzw. der Mangel an Wasser ist heute längst ein global weit verbreitetes Problem, Konflikte um das Wasser sind Realität. Dabei denken wir beim Thema Wasserknappheit zunächst vor allem an „Länder des globales Südens“, allen voran in Afrika, Südasien und im Mittleren Osten. Doch betrifft das Thema Wasserknappheit nicht nur Regionen und Länder auf anderen Kontinenten, auch in Europa und sogar in Deutschland wird die Verfügbarkeit von Wasser zunehmend zu einem ökonomischen und gesellschaftlichen Problem.
Dürren und Waldbrände bedrohen auch hier ganze Ökosysteme und somit die Lebensgrundlage vieler Menschen. In einigen Teilen der Welt hat der Kampf ums Wasser längst existenzgefährdende Ausmaße angenommen und führt zur Destabilisierung ganzer Staaten und Regionen. Wasser ist also ein Thema entwicklungspolitischer Strategien. Wie gehen wir im Alltag mit diesem kostbaren Gut um? Wie sieht es mit dem Zugang zu sauberen Wasser aus, mit Zugangsrechten, der Privatisierung, sowohl auf der regionalen als auch auf der globalen Ebene? Wie wird eine nachhaltige Wasserwirtschaft ermöglicht? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen nicht nur uns Europäer, sie sind wichtige Grundlage für internationale Kooperation und Entwicklungszusammenarbeit.
Anhand ausgewählter Länderbeispiele sollen die Ursachen des Wassermangels herausgestellt, die Konsequenzen beleuchtet und die sich daraus ergebenen Herausforderungen für die entwicklungspolitische Zusammenarbeit analysiert werden. In diesem Seminar sollen die Teilnehmenden auf die Komplexität des Themas aufmerksam gemacht und dafür sensibilisiert werden. Ziel ist es unteranderem eine Kohärenz zwischen dem eigenen Lebensstil, der globalen Verfügbarkeit von Wasser in Zeiten des Klimawandels und dessen Auswirkungen auf die Lebensumstände der Menschen in Regionen herzustellen, die akut und existenziell gefährdend von Wassermangel betroffen sind.
Programm Seminar zum Thema "Wasser"
Freitag:
- bis 16:30 Uhr Anreise in die Europäische Akademie MV
- 17:00 – 17:30 Uhr Begrüßung und Einführung in die Seminarthematik Definitionsansätze und Erwartungsklärung
- 17:30 – 18:30 Uhr Wasserknappheit – Was ist das?
Wassermangel als globale Herausforderung Wo herrscht Wassermangel? Was sind die Ursachen, was die Probleme? Wie kann man dem entgegenwirken? - 18:30 Uhr Abendessen
- 19:30 – 20:30 Uhr Planung, Bau und Betrieb von dezentralen Trinkwasseraufbereitungs- und Abwasserbehandlungsanlagen für den Einsatz in Ländern des globalen Südens mit Fallbeispielen aus Afrika
Samstag:
- ab 07:30 Uhr Frühstück
- 09:00 – 09:45 Uhr Rural Women Empowerment through Skill Training; Home Gardening and the need for Water for all Year-Round Cultivation Beispielprojekt für die Stärkung der Rolle der Frau in ländlichen Räumen in Afrika Online-Beitrag (ca. 30 Minuten Input-Vortrag; auf Englisch) Cecilia Addae, CEO, E G Development Consult, Former National Project Coordinator for the German Association of Rural Women, dlv- LandFrauen gGmbH, Ghana Project
- 09:45 – 10:45 Uhr Business in Afrika mit Fokus auf Service und Maintenance im Salesprozess von geschichtlichen über aktuelle Entwicklungen hin zu Zukunftsperspektiven am Beispiel der Märkte von Ghana und Kenia Christian Ancker jur., Geschäftsinhaber von Spilling Technologies, Kleine Solutions und African Technology
- 10:45 Uhr Pause
- 11:00 – 12:00 Uhr Deutsch-chinesische Möglichkeiten der Entwicklungszusammenarbeit mit Blick auf AfrikaStrategien, Ziele, Fallbeispiele - Dirk Linowski Prof. Dr. Dr. h.c., Shanghai Normal University, School of Finance and Economics
- 12:00 Uhr Mittagessen
- 13:00 – 14:00 Uhr Financial Inclusion + Microfinance – Erfolgreiche Armutsbekämpfung? Fallstudien und systematische Betrachtungen zur Wirtschaft in Afrika Frank H. Witt Prof. Dr., Associate Bilstein & Kollegen, Adjunct Faculty FOM, University of Applied Science, Essen
- 14:00 – 14:45 Uhr Herausforderungen und Lösungsvorschläge für die erfolgreiche Durchführung von Wasser- und Abwasserprojekten in Tansania Informationen zur Situation vor Ort und zur entwicklungspolitischen Relevanz Online-Beitrag (ca. 30 Minuten Input-Vortrag; auf Deutsch) Frederick Mrema Dipl.-Ing., Country Manager Jos. Hansen & Soehne (Tanzania) Ltd., Daressalam
- 15:00 Uhr Pause
- 15:15 – 16:00 Uhr The role of women in sustainable water resource management in Africa Online-Beitrag (ca. 30 Minuten Input-Vortrag; auf Englisch) Geraldine M’Pouma Logomo, Women for Sustainable Energy & Climate Action, Communications and Camwater, Association des Femmes Professionelles de l’Eau et de l’Environnement du Camerun 16:15 – 17:00 Uhr Bridging the clean water and safe sanitation gap through community-based WASH systems With examples from Ghana on running water kiosks and decentralized wastewater treatment structures Online-Beitrag (ca. 30 Minuten Input-Vortrag; auf Englisch) Jacob Kwasi Amengor M.A. Civil Engineering, WASH Advancement Centre, Chair, IWA Young Water Professionals Steering Committee
- 17:00 – 18:00 Uhr Dezentrale Lösungen zur Trinkwasseraufbereitung in Kenia Fallbeispiel Lake Baringo - Johannes Münz Dipl.-Ing., Managing Director Harbauer Ltd. Kenia
- 18:00 Uhr Abendessen
- 19:00 – 20:00 Uhr Von Hochschulkooperationen zu Forschungsprojekten im Wasser- und Energiesektor in Tunesien, Jordanien und Ägypten Wissenschaftliche Kooperation als Wegbereiter und Grundlage für entwicklungspolitische Zusammenarbeit Johannes Wellmann Dr.-Ing., Post-Doc wissenschaftlicher Mitarbeiter, Fachgebiet Umweltverfahrenstechnik, TU Berlin
- 20:00 – 20:30 Uhr Tagesreflexion
Sonntag:
- ab 07:30 Uhr Frühstück
- 09:00 – 10:00 Uhr Social Business in der Region Diourbel, Senegal Stärkung der Infrastruktur durch Aufbau verschiedener sozialer Businesses in den Bereichen Landwirtschaft, Maschinenbau, Transport und holistisches Wasserressourcenmanagement (Infrastrukturaufbau zu Abwasserbehandlung, Trinkwasserversorgung und Bewässerung) Mariama Ami Diop, B.A. Media & Communication, Geschäftsführerin Peacock Solutions UG + Head of Communication Sidio Group Suarl
- 10:00 – 11:00 Uhr German-African Partnership for Water and Sanitation (GAPWAS) Eine Bilanz von 3 Jahren Zusammenarbeit. Inwieweit trägt die internationale Entwicklungszusammenarbeit zur Förderung zukunftsfähiger und wirtschaftlicher Projekte bei? Theresa Hübscher, M.A. Global Studies, Advisor for International Water Policy
- 11:00 Uhr Pause
- 11:15 – 12:30 Uhr Wasser als Konfliktherd: Herausforderungen der Entwicklungszusammenarbeit
Abschlussdiskussion und Seminarauswertung
Das Seminar ist frei ausgeschrieben und richtet sich insbesondere an Multiplikatorinnen und Multiplikatoren sowie an alle interessierten Bürgerinnen und Bürgern. Sie können das aktuelle Programm unter www.europaeische-akademie-mv.de/programm/ abrufen. Das Seminar wird in eigener pädagogischer Verantwortung durchgeführt.
Veranstaltungen in Waren (Müritz), Röbel/Müritz, Malchow, Penzlin und Rechlin zwischen Müritz und Fleesensee.
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