Gleich zwei schöne Gründe zum Feiern gab es am Freitag im Warener Müritzeum. Vor genau 40 Jahren, am 24. Juni 1982, wurde der Grundstein für das heutige Müritzeum mit der Eröffnung des Müritz-Aquariums gelegt. Als kleines Geburtstagsgeschenk wurde die aktuelle Sonderausstellung „40 Jahre der Aquariengeschichte in Waren (Müritz)“ eröffnet und mit einem Albino-Wels ein neuer Bewohner im Müritzeum begrüßt.
Seit der Eröffnung im Jahr 2007 konnte das Müritzeum bereits 2,3 Millionen Besucher im NaturErlebnisZentrum begrüßen. „Dieser Erfolg ist der Arbeit der Mitarbeiter im Müritzeum zu verdanken, die einen kräftigen Applaus verdient haben“, so Geschäftsführer Dr. Mathias Küster in seiner Festrede im klimatisierten Forum des Müritzeums. Hierher folgten zahlreiche Vertreter aus Politik und Wirtschaft sowie der Tourismusbranche der Einladung zum Festakt und der Feier zum 40. Geburtstag des Müritz-Aquariums und damit auch der Erfolgsgeschichte des Müritzeums. Dass das Müritzeum eine Bereicherung für Waren (Müritz) und für die Region ist, das sieht man auch im Ministerium für Klimaschutz, Landwirtschaft, ländliche Räume und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern so und schickte Jörn Mothes von der Abteilung Klimaschutz, Naturschutz und Forsten aus Schwerin an die Müritz, um die besten Wünsche des Ministeriums zu übermitteln.
„Das Müritzeum ist ein herausragendes Haus, das mit seiner naturhistorischen Sammlung einen wichtigen Bildungsauftrag erfüllt“, so Jörn Mothes.“ Das Konzept der Bildung ist voll aufgegangen. Wir können das Verhalten der Menschen in Sachen Naturschutz durch Aufklärung beeinflussen“, so der Abteilungsleiter aus Schwerin. Auch Warens Bürgermeister Norbert Möller lobte die damalige mutige Entscheidung, ein Aquarium unterhalb der Herrenseebrücke zu etablieren. „Ohne das Müritz-Aquarium würde es wohl das Müritzeum heute nicht geben“, ist sich Bürgermeister Möller sicher.
Sicher ist auch, dass das Müritz-Aquarium nicht mehr ewig am jetzigen Standort unter der Brücke exerzieren kann. „Aktuell haben wir eine befristete Ausnahmegenehmigung, denn die klimatischen Bedingungen sind nicht optimal“, so Möller, der aber auch versicherte, dass das Müritz-Aquarium weiterhin Bestand haben wird. „Wir werden einen neuen Standort und eine Lösung finden“, versprach das Stadtoberhaupt. Damit sollte es auch der Reden genug gewesen sein und Dr. Mathias Küster lockte mit einer neuen Attraktion in die untere Etage des Müritzeums. Hier sollte das Sonderaquarium mit seinen 4.000 Liter Wasserinhalt einen neuen Bewohner und damit neues Leben bekommen.
Und das ist nicht irgendein Bewohner, sondern ein Albino-Wels. Der weiß-gold schimmernde Wels wurde bereits vor drei Jahren in der Berliner Spree gefangen. Marco Kastner, Leiter des Aquariums, holte den Albino-Wels 2019 an die Müritz, wo er seine Quarantänezeit im Müritz-Aquarium verbrachte. „Wir wollten auch einen passenden Zeitpunkt finden, an dem wir den Wels präsentieren können“, so Marco Kastner.
Aus dem Transportbecken kescherte der Leiter des Aquariums den Wels und buchsierte ihn behutsam in sein neues Zuhause. Das neue Aquarium erkundete der 90 Zentimeter lange weiße Wels, der zehn bis 15 Jahre alt ist, und wirbelte dabei schon mal ordentlich den Untergrund auf. Scheinbar fühlt sich der Wels im Müritzeum wohl und wartet nun auf neugierige Besucher.