Auch den gestrigen Montag nutzte die Müritzer Initiative „Menschlich Stark Miteinander“, um mit ihrer Montagsdemo auf dem Neuen Markt in Waren (Müritz) um Gehör zu bitten. Gegen 18 Uhr versammelten sich nach Polizeiangaben gut 350 Menschen, die von Manuela Lenuweit als Mitglied des Organisationsteams begrüßt wurden.
Neben den Demonstranten zog es auch die Polizei mit mehreren Streifenwagen und Einsatzkräften auf den Marktplatz. Die Einsatzkräfte hatten aber nur mit der Verkehrssicherung während des Montagsspaziergangs zu tun, denn alle Versammlungen, so auch in Röbel/Müritz, Malchow, Stavenhagen, Neustrelitz und Neubrandenburg, verliefen ohne Störungen und entsprechend der im Vorfeld geführten Absprachen mit der Versammlungsbehörde.
Dementsprechend richtete Manuela Lenuweit gleich zum Versammlungsbeginn den Dank an die Polizeikräfte und lobte die gute Zusammenarbeit. Bei fast frühlingshaftem Wetter thematisierten die Demonstranten abermals die aktuelle Corona-Politik und forderten das Recht auf eine freie und selbstbestimmte Impfentscheidung und eine Abschaffung der Masken- und Testpflicht für Kinder. Hier wurde auch das ungleiche Verhältnis des Maskentragens kritisiert. Denn, während die Kinder in den Schulen mit Maske dem Unterricht folgen müssen, standen im Vorfeld der Wahl des Bundespräsidenten zahlreiche Politiker in Berlin dicht an dicht und ohne den selbstauferlegten Mund-Nase-Schutz. Auch kam die Frage auf, ob denn die Corona-Viren erkennen würden, in welchem Geschäft man sich gerade befindet bei den Demonstranten in Waren (Müritz) auf: „Warum reicht in einem Supermarkt eine normale Maske und in einem kleinen Laden des Einzelhandels muss es jetzt eine FFP2-Maske sein? Liegt es daran, dass ein Politiker zu viele bestellt hat?“, stellten sich die Demo-Teilnehmer die Frage.
Auch der plötzliche und lediglich in Deutschland halbierte Status von Genesenen wurde kritisch hinterfragt. „Wir leben mittlerweile in einer Hackordnung, die es in der Vogelwelt gibt. Wir hacken nur aufeinander rum und beschäftigen uns nicht mehr mit dem Grundproblem“, so Regina Klemann als eine der Rednerin auf dem Warener Marktplatz. „Wir sitzen alle in einem Boot, das aber durch die Politik ins Wanken kommt“, so die Seniorin.
Als Schlussredner griff Thomas Müller, alias Tom Pino, und seines Zeichens Mitorganisator zum Mikrofon. Der Musiker informierte unter andrem über die aktuelle Entwicklung innerhalb der Initiative „Menschlich Stark Miteinander“, den bevorstehenden Aktivitäten und der Reaktionen auf die Rücktrittsforderung in Richtung Präsidenten der Stadtverwaltung. „Bürgermeister Norbert Möller hatte sich gemeldet und sich von der Pressemitteilung zur Petition distanziert. Auch einige Unterzeichner und Mitinitiatoren distanzierten sich von der Pressemitteilung, die Rüdiger Prehn rausgegeben hatte“, informierte Thomas Müller. Am heutigen Dienstag soll es ein weiteres Gespräch mit Bürgermeister Möller und den Mitgliedern der Initiative geben.
Mit Blick auf die nächsten Demonstrationen freut sich Thomas Müller schon jetzt auf die beiden bevorstehenden Montags-Demos. „In der nächsten Woche wird es grandios, das kann ich schon mal verraten“, machte Tom Piano neugierig. Etwas deutlicher wurde er für den 28. Februar 2022, hier wird „Der fliegende Otto“ in Waren (Müritz) erwartet. Weitere Informationen sollen in den kommenden Tagen seitens der Initiative „Menschlich Stark Miteinander“ folgen.
Die größte Versammlung in der Mecklenburgischen Seenplatte fand abermals in Neubrandenburg statt. Zirka 1.000 Teilnehmer zogen ab 19:22 Uhr vom Marktplatz entlang des Friedrich-Engels-Rings über das Katharinenviertel, in welchem eine Zwischenkundgebung abgehalten wurde. Entlang der Ziegelbergstraße und des Friedrich-Engels-Rings zogen die Versammlungsteilnehmer über die Turmstraße zurück zum Ausgangspunkt. Die Versammlung wurde um 21:10 Uhr für beendet erklärt. Durch das zweimalige Überqueren des Friedrich-Engels-Rings, kam es kurzzeitig zu leichten Verkehrsbeeinträchtigungen.