Ein Tornado hinterlässt in Mecklenburg-Vorpommern eine Spur der Verwüstung. Auf einem Festival „Am Bergring“ in Teterow mit 2.000 Teilnehmern kommen mehrere Strommasten und die Bühne zum Einsturz. Mit etwa 200 Verletzten, darunter mindestens 20 Schwerverletzten, ist zu rechnen. Dieses Übungsszenario erwartete am gestrigen Samstag rund 90 Einsatzkräfte der Medical Task Forces.
Bei dem fiktiven Ereignis transportierten die Helfer mehrere Patienten vom vermeintlichen Unglücksort, sichteten diese nach Schweregrad ihrer Verletzungen und stellten die medizinische Notfallversorgung auf einem Behandlungsplatz außerhalb des Schadensgebietes (Festwiese Gnoien) sicher. Koordiniert wurde der Einsatz von MTF-Führungskräften.
Mindestens einmal jährlich bereiten sich MTFler so auf die Krisensituationen vor, bei denen sie zum Einsatz kommen könnten: Großschadenslagen mit zerstörter Infrastruktur, die eine medizinische Versorgung in Krankenhäusern nicht sofort ermöglicht. In den letzten eineinhalb Jahren fanden diese wichtigen Trainings für die Zivilschutzeinheiten des Bundes pandemiebedingt nicht statt.
Aktuell sind 400 MTF-Helfer in Mecklenburg-Vorpommern aktiv. Für die Mitwirkung bedarf es keiner medizinischen Vorkenntnisse. Dies wird bei den regelmäßigen Ausbildungen sichergestellt. Die Medical Task Forces (MTF) sind für den überörtlichen Einsatz bei Katastrophen konzipiert, um nach dem Ersteinsatz regulärer Einsatzkräfte die Lage zu stabilisieren. MTFler - Ärzte, Sanitäter, technische Helfer - ermöglichen die Akutversorgung von Schwerverletzten auf einem Behandlungsplatz außerhalb des Schadensgebietes und das Organisieren nachgelagerter Prozesse.
Bundesweit befinden sich 61 MTF im Aufbau, die drei in MV stationierten MTF unter Federführung des DRK.
Text & Fotos: DRK-Landesverband MV