Bereits am 1. Juli 2022 wurde die Ausstellung der Malweiber aus Hohen Wangelin in Anwesenheit der Künstlerinnen in der Warener St. Marienkirche durch Pastor Marcus Wenzel feierlich eröffnet. Sie war durch private Kontakte zustande gekommen. Malweiber nennen sich die Frauen um Mechthild Wendt und Ellen Fischer, weil sie so auch die Leichtigkeit und Freude an ihrer kreativen Freizeitbeschäftigung zum Ausdruck bringen können. Dabei ist die Gründung dieses Malzirkels eher dem Zufall geschuldet. Ein ehemaliger Arzt des Dorfes, in dessen Praxisräumen Mechthild Wendt bereits Bilder ausgestellt hatte, gab den Impuls.
Als man sich am 11.11.2011 das erste Mal traf, ahnte wohl niemand, was für eine großartige Entwicklung ihr anfangs kleines Projekt nehmen würde. Ihre Motive finden die Frauen in der Natur, im Garten, auf Fotografien, Gemälden und Porträts. Es wird aber Wert daraufgelegt, immer etwas Eigenes zu schaffen. Außerdem sollen alle Bilder eine Botschaft wie Freude, Trauer etc. transportieren. Manche der Zusammenkünfte haben auch so etwas wie Unterrichtscharakter, d.h. es wird theoretisches Wissen vermittelt und an bestimmten Techniken geübt. Als Lieblingstechniken wenden die begabten Freizeitmalerinnen Aquarell, Pastellkreide oder Acryl an. Aber auch Mischtechniken oder die eine oder andere Kohlezeichnung sind vertreten. Die Frauen treffen sich vierzehntägig in einem von der Gemeinde zur Verfügung gestellten Mehrzweckraum in Hohen Wangelin zum Malen und Klönen. Auf ein klassisches Kunststudium kann keine von ihnen blicken. Mechthild Wendt und Ellen Fischer bringen aber als ehemalige Kunstlehrerin bzw. vormalige Grafikerin bei der OZ einiges an theoretischem Rüstzeug in die Gruppe ein.
Fast alle anderen arbeiten zum größten Teil als Autodidaktinnen mit viel Herzblut und Engagement an ihren Kunstwerken. Der hohe Anspruch, den alle an sich stellen, ist deutlich erkennbar. Keines der Bilder muss sich hinter Werken „großer“ Maler verstecken. Bis Ende Oktober können die Bilder in der Warener St. Marienkirche besichtigt werden. Und es lohnt sich. Pastor Wenzel unterstrich, wie sehr er die entstandenen Kunstwerke, die zum Teil auch käuflich erworben werden können, schätzt. „Und dennoch ist es gut, immer mal wieder genauer hinzuschauen und hinzuhören, denn mit unter entgeht uns auch Wichtiges wie die Schönheit dieser Welt, ihre Zerbrechlichkeit, die Not der Menschen neben uns oder auch ihre Besonderheit genauer, aufmerksam wahrnehmen – das täte uns und unserem Miteinander mitunter gut. Ich hoffe und wünsche mir, dass Ihre Bilder, Ihre Kunstwerke die Betrachter dazu anregen mögen“, betonte er in seinen einleitenden Worten. Mechthild Wendt würdigte den Ausstellungsort: „Die weißen Wände bringen unsere Bilder gut zum Ausdruck. Das hat schon fast etwas von einer Galerie.“ Sie bedankte sich ausdrücklich bei Küster Olaf Lück für die große Hilfe beim Aufbau der Exposition.