Schon seit vielen Jahren veranstalten die Kirchengemeinden St. Marien und St. Georgen Waren im Frühjahr eine Konfirmandenfreizeit für Heranwachsende, auf denen zu ethischen, gesellschaftlichen und religiösen Themen gearbeitet wird.
So hat es in den vergangenen Jahren Fahrten zu Themen wie "Frauen in der Gesellschaft", "Lüge und Wahrheit", "Familie - was uns unsere Eltern und Großeltern bedeuten" oder "Kirche und Schuld" gegeben. Auch die Umwelt-Aktion gegen Kippen in Waren 2020/21 gehört in diesen Zusammenhang.
Leider hat Corona diese Art von kirchlicher Arbeit mit Jugendlichen für zwei Jahre fast zum Erliegen gebracht. In diesem Jahr hat es erstmals wieder so eine thematische Freizeit für 14-Jährige gegeben. Am Sonntag haben sie ihre Arbeitsergebnisse zum Thema "Leben zwischen Himmel und Hölle" in der Georgenkirche präsentiert.
Vier Tage haben sich Heranwachsende aus den Kirchengemeinden in der Evangelischen Bildungsstätte in Karchow auf diesen besonderen Gottesdienst vorbereitet. Unter dem selbstgewählten Thema „Leben zwischen Himmel und Hölle“ wurde am Sonntag in der Georgenkirche darüber nachgedacht, wie wir unser Leben im liebevollen Miteinander hier auf der Erde gestalten wollen, damit wir ein Stück Himmel auf Erde erhalten.
Krieg und Umweltzerstörung hingegen führen Menschen in die Hölle auf Erden. „Himmel und Hölle“ spielten natürlich auch eine Rolle, wenn die Jugendlichen über das nachdachten, was wohl nach dem Leben kommt. Keine Angst vor dem Sterben zu haben, aber das Leben so zu nehmen und zu leben, dass Liebe, Freundlichkeit und Verständnis darin die Oberhand haben – das haben die Jugendlichen in selbst geschriebenen Texten und kleinen selbstgedrehten Filmen den Besucherinnen und Besuchern in der Nachmittagsveranstaltung am Sonntag in der Georgenkirche vermittelt.
Dabei war der mehrtägige Ausflug an sich schon fast himmlisch. Auf dem Gelände des alten Pfarrhauses Karchow in der Weite der Mecklenburgischen Seenlandschaft konnte sich die Gruppe fast schon im Paradies fühlen, wenn auch das Mittagessen noch besser geschmeckt hätte. Ansonsten war (neben der Arbeit) viel Platz für Fußball und Tischtennis, Wasserschlachten, Kreativität mit Ton und Pastellkreiden und das Ausprobieren von Jonglage.
Am Sonntag waren dann nach dem Vorstellungsgottesdienst alle Gäste noch zu einem kleinen Imbiss an der Kirche eingeladen. Es ist gut, dass Jugendfahrten und solche thematischen Freizeiten wieder möglich sind. Kinder und Jugendliche brauchen die gemeinsame Zeit, die Gemeinschaft, das gemeinsame Nachdenken und Spielen, denn auch Vereinzelung macht etwas mit unseren Kindern und mit unserer ganzen Gesellschaft.
Unterstützt wurde die Bildungsreise der beiden Kirchengemeinden durch das Jugendforum Waren, dem Bundesprogramm „Demokratie leben“ und durch das Zentrum Kirchlicher Dienste.