Eigentlich bestand Warens Bürgermeister in den vergangenen Jahren immer darauf, gemeinsam mit dem Präsidenten der Stadtvertretung einen Kranz im Namen der Stadt Waren (Müritz) am Denkmal der „Trauernden Mutter“ oberhalb des Tiefwarensees zu Ehren der Gefallenen und im Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkrieges niederzulegen, zu gedenken und innezuhalten. Am heutigen 08. Mai und dem 77. Jahrestag der Befreiung vom Hitlerfaschismus will Norbert Möller für sich im stillen Kämmerlein gedenken.
Für Warens Bürgermeister scheint es in Betracht des Krieges zwischen Russland und der Ukraine als nicht angemessen, öffentlich der gefallenen Soldaten zu gedenken. Anders die Fraktion der Linken aus Waren (Müritz), die beide geschichtliche Ereignisse trennen und gleichzeitig der Gefahr von Kriegen und Weltkriegen mahnen wollen. Am heutigen 08. Mai 2022 wird es ab 11 Uhr am Gedenkstein der trauernden Mutter, am Stüde oberhalb des Tiefwarensees, eine Gedenkveranstaltung zum 77. Jahrestag der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht und des Endes des 2. Weltkrieges und damit der Befreiung Deutschlands und Europas vom Nationalsozialismus
Das Ehrenmal „Trauernde Mutter“ wurde 1963 vom deutschen Bildhauer Walther Preik gefertigt und steht „Am Stüde“ zwischen dem Tiefwarensee und dem Friedhof von Waren (Müritz). Walther Preik, der am 05. März 1932 in Massow geboren wurde und in Waren (Müritz) bis zu seinem Tod am 11. Mai 2018 lebte, war bekannt für seine vielschichtigen Werke, die in vielen Orten der Mecklenburgischen Seenplatte ausgestellt sind.
Der 8. Mai ist in Mecklenburg-Vorpommern seit 1999 als Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus und der Beendigung des Zweiten Weltkriegs offizieller Landesgedenktag. Aus diesem Anlass hat Innenminister Christian Pegel für diesen Tag landesweite Beflaggung angeordnet. An öffentlichen Gebäuden werden – je nach Art der Behörde und Zahl der vorhandenen Masten – die Flaggen von EU, Bundesrepublik Deutschland, Mecklenburg-Vorpommerns und gegebenenfalls der Gemeinde auf Vollmast gesetzt. In der Vergangenheit wurden in Mecklenburg-Vorpommern an diesem Datum nur zu besonderen Jahrestagen wie etwa dem 75. die Flaggen gehisst.
„Wir möchten diesen für die deutsche Geschichte so bedeutungsvollen Tag stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken. Deshalb diskutieren wir aktuell auch darüber, die jährliche Beflaggung zum 8. Mai in die neue Beflaggungsverordnung unseres Landes aufzunehmen, deren Entwurf sich zurzeit in der Ressort- und Verbandsanhörung befindet“, heißt es aus dem Ministerium, die ebenfalls eine Trennung zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und des aktuellen Krieges zwischen Russland und der Ukraine vornehmen.