Mit einem kleinen kulturellen Rückblick auf das mühsame Jahr 2020, das dennoch einige Höhepunkte zuließ, wagt das Stadtgeschichtliche Museum Waren (Müritz) auch einen kleinen Ausblick auf die kommenden Monate, die bereits einige interessante Veranstaltungen und Ausstellungen versprechen.
Schon seit Ende 2019 wird das umfangreiche musikalische Leben in der Stadt Waren (Müritz) in den Sonderausstellungsräumen des Stadtgeschichtlichen Museums mit Bildern und Objekten unter dem Titel „Von AJAX bis zur Wasser-Polizei-Kapelle - Warener Bands und ihre Musiker von 1945 bis heute“ präsentiert. „Aufgrund der langen Schließzeiten im vergangenen und diesem Jahr wird diese Ausstellung noch für ein paar Monate verlängert, um den Besuchern einen Einblick in das musikalische Waren (Müritz9 zu bieten. Auch die Ausstellung „Kunst aus Warener Wohnzimmern II“ mit Malerei aus der Sammlung des Stadtgeschichtlichen Museums, die parallel im Rathaussaal und im Haus des Gastes organisiert wurde, soll ebenfalls noch über das Jahr 2020 verlängert werden. Als Grund gibt das Museum einen sehr schönen an: „Die Ausstellung fand bei den Besuchern großen Anklang.“
Die Planungen für das Kulturjahr 2021 wurden trotz Einschränkungen halbwegs normal absolviert. So steht für das Jahr 2021 sind u.a. eine Ausstellung zu den Stolpersteinen in Waren (Müritz), eine Exposition mit „Neuentdeckungen“ aus dem Sammlungsbestand sowie zum Jüdischen Leben in Waren (Müritz) geplant. Angedacht ist ebenfalls eine Weiterführung der Ausstellung „Was? Wann? Wo?“ mit historischen Fotografien.
„Ein fester Termin im Jahresprogramm ist der Besuch des Künstlers Gunter Demnig. Am 11. Mai 2021 werden sieben neue Stolpersteine für sieben Opfer des Nationalsozialismus vor ihrem letzten selbst gewählten Wohnort in Waren (Müritz) verlegt. Die Schicksale der sieben ehemaligen Warenern wurden durch den Museumsleiter Jürgen Kniesz erforscht. Waren (Müritz) ist damit eine von 1265 Kommunen in Deutschland, die mit Stolpersteinen an die ermordeten Menschen erinnert. Die Erinnerungszeichen beziehen sich auf das Wort des Talmud, das besagt: „Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“ Im Vorfeld der Verlegung ist am 10. Mai abends ein Vortrag zum Thema „Stolpersteine - zum Gedenken der Opfer des NS“ mit dem Initiator Gunter Demnig geplant. Ergänzend wird eine kleine Sonderausstellung zu den Warener Stolpersteinen im Rathaussaal zu sehen sein. Außerdem erscheint eine Broschüre mit umfassenden Informationen für einen individuellen Rundgang. Weiterführend planen wir einen Vortrag mit Reinhard Simon zu den Verstrickungen der ehemaligen Landesirrenanstalt Domjüch bei Neustrelitz in die Euthanasie-Morde während des Nationalsozialismus. Zu diesen Ereignissen laden wir jeweils gesondert ein. Kooperationspartner dieser Veranstaltungen sind u.a. die Europäische Akademie Mecklenburg- Vorpommern e.V. und das Haus des Gastes“, heißt es seitens des Museums-Teams.
Weitere Veranstaltungen für das Jahr 2021 und die Saisoneröffnung in der Kachelofentöpferei sind in Planung.