In den meisten Automodellen werden heute Scheibenbremsen mit passenden Bremsscheiben eingesetzt. Während es dabei früher häufig üblich war, dass nur die Vorderachse damit ausgestattet und hinten Trommelbremsen montiert waren, hat sich dies heute verändert. So verfügen die meisten modernen Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor sowohl an der Vorder- als auch an der Hinterachse über Bremsscheiben. Doch zunächst informieren wir Sie einmal über die wichtigsten Parameter und Eigenschaften von Bremsscheiben.
Das Funktionsprinzip einer Scheibenbremse
Wie bereits beschrieben handelt es sich um einen sehr häufig anzutreffenden Bremsentyp. Sie basiert auf dem Prinzip einer Reibungsbremse. Die eigentliche Bremsscheibe ist dabei in den meisten Fällen fest mit der entsprechenden Radnabe verbunden. Da bedeutet auch, dass diese sich während der Fahrt gemeinsam mit dem dazugehörigen Rad dreht. Die eigentliche Bremswirkung entsteht schlussendlich dadurch, dass mit Hilfe des entsprechenden Bremssattels die Bremsklötze fest auf die Bremsscheibe gepresst werden. Dazu genügt die Betätigung des Bremspedals, wobei in aller Regel ein hydraulischer Bremskraftverstärker zum Einsatz kommt. Bei solchen Reibungsbremsen wandelt man die kinetische Energie in Form des Drehmoments der Räder am Ende in Wärme um, welche an die Umgebung abgegeben wird.
Das am häufigsten zur Herstellung von Bremsscheiben verwendete Material ist Grauguss, wobei in Ausnahmefällen auch Sphäroguss verwendet werden kann. Eine im Rennsport anzutreffende Alternative sind Siliziumkarbidscheiben, welche durch Carbonfasern verstärkt werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass für diese Bremsscheiben auch spezielle Bremsbeläge aus keramischen Werkstoffen eingesetzt werden müssen (wobei diese nicht mit klassischen Bremsscheiben kompatibel sind). Im Bereich der Motorräder gibt es zudem auch Bremsscheiben aus Edelstahl, weil diese weniger Flugrost ansetzen.
Bild entnommen von pkwteile.de
Wann sind die Bremsscheiben auszutauschen?
Es gibt verschiedene Gründe, welche es erforderlich machen können, die Bremsscheiben zu erneuern. Dabei sollten Sie beachten, dass diese, wie auch viele andere Komponenten der Bremsen, stets paarweise an der entsprechenden Achse erneuert werden (müssen). Damit verhindert man auch ungleichmäßige Belastungen und auch das "Zur-Seite-Ziehen" beim Bremsen. Darüber hinaus erfordert die Montage von Ersatzbremsscheiben auch den Einbau von neuen Bremsbelägen (ebenfalls paarweise an der entsprechenden Achse).
Grundsätzlich gibt es erst einmal keine festgelegte Maximalnutzungsdauer für Bremsscheiben. Das liegt daran, dass die Beanspruchung dieser Bauteile zu einem sehr großen Teil von den gefahrenen Strecken, den Einsatzbedingungen des Fahrzeugs sowie dem persönlichen Fahrstil abhängen. Ein wichtiger Austauschgrund sind aber in jedem Falle tiefe Riefen oder Risse, welche beispielsweise durch schlechte Bremsbeläge oder aber durch extreme Überhitzungen entstehen können. Darüber hinaus sollten Sie, insbesondere im Sommer, stets langsam durch tiefe Pfützen fahren, wenn Ihre Bremsscheiben eine gewisse Temperatur erreicht haben. So vermeiden Sie, dass durch den unmittelbaren Temperaturschock Schäden an den Bremsscheiben entstehen. Ein weiterer Austauschgrund ist das Unterschreiten der vom Hersteller festgelegten Mindestdicke, welche auch als Verschleißgrenze bezeichnet wird. So werden belastungsinduzierte Risse und Brüche vermieden.