Am Montag wird Infrastrukturminister Christian Pegel auf Rügen mit der Bürgermeisterin der Stadt Bergen, Anja Ratzke, an der Grundsteinlegung zum Bau des neuen Sportschwimmbads in Bergen teilnehmen. Das Infrastrukturministerium fördert das Vorhaben mit 6,15 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) mit dem Ziel der nachhaltigen integrierten Stadtentwicklung. Der Bau einer Schwimmhalle in Waren (Müritz) hingegen verläuft sich scheinbar im Sand.
Die Stadt Bergen will eine Schwimmhalle mit einem 25-Meter-Sportbecken mit Startblöcken, einem Lehrschwimmbecken und einem Sprungturm bauen. Eine Sauna und ein Aufenthaltsbereich werden das Angebot ergänzen.
Mit der neuen Schwimmhalle sollen insbesondere die schulische und die Vereinsschwimmausbildung verbessert werden. Zurzeit wird Schwimmen in hotelbetriebenen kleinen Schwimmbädern außerhalb der Stadt gelehrt. Mit der neuen Anlage wird die Qualität der Ausbildung deutlich aufgewertet. Zudem entfallen die zeitaufwändigen Fahrten zu den bislang genutzten Schwimmbädern. Auch Freizeitsportler profitieren von der neuen Schwimmhalle.
Auch in Waren (Müritz) „ver“plant man seit mehreren Jahren den Neubau einer Schwimmhalle. Vorerst fokussierte die Stadtverwaltung den Bau des Aqua Regia Park auf dem Warener Nesselberg und ließ sich Monat für Monat vom angeblichen Investor hinhalten, bis dem Großprojekt mit Tauchturm, Luxushotel und Schwimmhalle mit Wellnessbetrieb Ende 2020 endgültig der Wasserhahn abgedreht wurde.
In der Beschlussvorlage 2020/0154 wurde die Auswahlentscheidung zum Standort einer Schwimmhalle in Waren (Müritz) mit dem Nesselberg beschlossen. Auf der Basis bisheriger Konzepte und Planungen verfolgt die Stadt seit über 25 Jahren die Umsetzung der Kurgebietsentwicklung auf diesem Standort. In diesem Zusammenhang wurden eine Rehaklinik, das Kurzentrum zur Abgabe und Anwendung des Heilmittels (Sole) und der Kurpark bereits umgesetzt.
Die Errichtung eines Thermalbades und die Beherbergung in Form eines Vollhotels mit ca. 100 Betten (siehe Kurortentwicklungskonzept) sind noch fehlende Kernbestandteile, die das Planungsziel eines Kurgebiets als Freizeitsport-, Wellness- und Gesundheitsoase am Müritz-Nationalpark erfüllen.
Die alternativen Standorte in der Anlage erfüllen alle nicht die bisherigen Planungsziele der Stadt zur Sicherung der Heilbadfunktion des Kurgebiets auf der Basis eines Sondergebiets für den Fremdenverkehr in dieser Spezifik auszubauen.
Das Waren (Müritz) eine eigene Schwimmhalle bekommen wird, ist aber weiterhin noch keine beschlossene Sache.
Mit der Aktualisierung der aus dem Juni 2018 erstellten Wirtschaftlichkeitsuntersuchung für eine Schwimmhalle in Waren (Müritz) wurden die Anforderungen und die Kosten aktualisiert. In der Eigenrealisierungsvariante sind die Baukosten um rund 55 % bzw. 7,1 Millionen Euro auf knapp 20 Millionen Euro brutto gestiegen. Die Betriebskosten sind um rund 41 % bzw. ca. 340.000 Euro auf ca. 1,18 Millionen Euro brutto pro Jahr gestiegen.