Bushaltestellen gibt es im Stadtgebiet von Waren (Müritz) einige. Viele von ihnen sind auch mit Buswartehäuschen ausgestattet. Die Fraktion „DIE LINKE.“ hat in ihrer jüngsten Sitzung beschlossen, einen Vorschlag in die Fachausschüsse zu bringen, welche die Bushaltestellen zu kleinen begrünten Oasen weiterentwickeln könnten. Die Idee: eine schrittweise Begrünung der Buswartehäuschen, um so die Artenvielfalt von Insekten zu fördern und ökologische Farbtupfer zu setzen.
So fassten die Mitglieder der Linken auf ihrer Fraktionssitzung den Beschluss, folgenden Antrag in die Fachausschüsse zu bringen:
"Der Umweltausschuss möge beschließen, den Bürgermeister zu beauftragen, die Möglichkeit einer schrittweisen Begrünung der Buswartehäuschen im Stadtgebiet zu überprüfen. Wie auf Anfrage aus dem Umweltausschuss im April 2021 mitgeteilt wurde, sind die derzeitig aufgestellten Häuschen entweder wegen deren Dachform oder statischer Probleme bei den Flachdachhaltestellen nicht für eine Bepflanzung geeignet. Um jedoch die Artenvielfalt der Insekten und auch die Begrünung in der Stadt zu erhalten und zu erweitern, wird beantragt, überprüfen zu lassen, zukünftig neu zu erstellende Haltestellen entsprechend so anzuschaffen, dass eine Begrünung möglich ist. Auch beim Austausch vorhandener Buswartehäuschen soll ein entsprechendes Modell gewählt werden."
Nach Recherche der Politiker würde eine entsprechende Haltestelle einmalig ca. 10.000 Euro kosten. Das wären ca. 3.000 Euro mehr als herkömmliche Bauwerke. Für diese Bushaltestellen müssten etwa 300 Euro jährlich für die Pflege, Bewässerung, Schnitt etc. veranschlagt werden. Vorbild für diesen Antrag ist die niederländische Stadt Utrecht. Dort wurden in den vergangenen Jahren mehr als 300 Dächer von Bushaltestellen in Mini-Wiesen verwandelt und mit Blumen bepflanzt. Damit soll vor allem Bienen möglichst viel Nahrung geboten werden. Auf den Wartehäuschen wachsen so genannte Sedum-Pflanzen. Diese überstehen Trockenperioden besser und tragen zur Nektarversorgung von Insekten bei. Zudem filtern die Dächer Feinstaub, speichern Regenwasser und tragen somit zu einem verbesserten Klima in unmittelbarer Umgebung bei. Um die konkreten Anschaffungsmehrkosten und die derzeit am (wachsenden) Markt angebotenen Varianten mit der Anschaffung konventioneller Haltestellen vergleichen zu können wird beantragt im Zuge der ÖPNV Erschließung des Baugebietes „Warensberg"" eine entsprechende „Musterhaltestelle"" zu planen und anzuschaffen, um die technische und logistische Machbarkeit und den konkreten finanziellen Mehrbedarf darstellen zu können."