Am vergangenen Wochenende kam es in Mirow zu zwei Polizeieinsätzen, bei denen die Neustrelitzer Polizeibeamten größere Mengen Betäubungsmittel fanden und sicherstellten. In einem Fall wurde ein 36-jähriger deutscher Tatverdächtiger vorläufig festgenommen.
Am 11.12.2020 gegen 19:00 Uhr begaben sich die Beamten des Polizeihauptreviers Neustrelitz nach Mirow. Anlass war eine sich zuvor ereignete Auseinandersetzung zwischen einer 33-jährigen Deutschen und einem 49-jährigen Deutschen im Stadtgebiet von Mirow, in deren Folge gegenseitige Strafanzeigen wegen der Beleidigung und der Körperverletzung erstattet wurden. Im Rahmen der Sachverhaltsklärung nahmen die Beamten betäubungsmittelähnlichen Geruch aus der Wohnung der 33-Jährigen wahr. Bei der folgenden freiwilligen Durchsuchung der Wohnung stellten die Beamten verschiedene Utensilien zum Konsum von Betäubungsmitteln, Cannabissamen, vier Kartons mit zahlreichen getrockneten Cannabispflanzen sowie 21 im Anbau befindliche Pflanzen fest.
Die Beamten stellten alle aufgefundenen Gegenstände und Pflanzen sicher und erstatteten Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz gegen die 33-jährige Beschuldigte.
Im zweiten Fall gingen die Neustrelitzer Beamten am 13.12.2020 gegen 22:50 Uhr in Mirow einem Hinweis wegen des Verdachts des Verstoßes gegen die Corona-Landesverordnung nach. Im Zuge der Kontaktaufnahme mit dem vermeintlichen Wohnungsinhaber bestätigte sich dieser Verdacht nicht. Jedoch wurden sie auf einen aus der Entlüftungsanlage aussteigenden Dampf aufmerksam, den die Beamten als Cannabisgeruch identifizierten. Zudem lag nach erfolgter Überprüfung der Personalien des 36-jährigen Wohnungsinhabers ein offener Haftbefehl gegen diesen vor. Die eingesetzten Beamten nahmen aufgrund der getroffenen Feststellungen bzgl. des Verdachts des Auffindens von Betäubungsmitteln Kontakt mit der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg auf. Nach Rücksprache mit dem Bereitschaftsrichter wurde die Durchsuchung des Wohnhauses angeordnet.
Im Zuge der Durchsuchung stellten die Beamten im Dachgeschoss des Hauses professionell eingerichtete Cannabis-Plantagen fest. Insgesamt fanden sie 177 Cannabispflanzen und diverse Utensilien, die zum Anbau von Cannabis geeignet sind. Zudem stellten sie zwei Plastikwannen, gefüllt mit getrockneten und zerkleinerten Cannabispflanzen, fest.
Im Flur des Hauses wurden die Beamten schließlich auf ein manipuliertes Stromkabel aufmerksam. Hier besteht der Verdacht, dass die Stromzufuhr zum Stromzähler unterbrochen und in einem separaten Anschluss zur Versorgung der Plantagen umgeleitet wurde.
Alle Gegenstände und Pflanzen wurden durch die Beamten des Polizeihauptreviers Neustrelitz sichergestellt. Unterstützt wurden sie dabei von Neubrandenburger und Warener Polizeibeamten. Der Kriminaldauerdienst Neubrandenburg war zur Spurensuche und -sicherung am Tatort im Einsatz.
Im Anschluss an die Durchsuchung wurde der 36-jährige Wohnungsinhaber vorläufig festgenommen. Die Kriminalpolizeiinspektion Neubrandenburg hat die Ermittlungen wegen des Verdachts des Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz und der Entziehung elektrischer Energie gegen den 36-Jährigen aufgenommen. Gegenwärtig erfolgen kriminalpolizeiliche Maßnahmen, um den Beschuldigten im Laufe des Tages einem Haftrichter vorzuführen.
Nach der erfolgten Beschuldigtenvernehmung und erkennungsdienstlichen Behandlung wurde der 36-Jährige dem Haftrichter vorgeführt. Im Ergebnis dessen wurde Haftbefehl erlassen. Der 36-Jährige wurde anschließend in die JVA Neustrelitz verbracht.