Scheint es oftmals so, als wäre die Warener Innenstadt verwaist, füllte sich am Montagabend der Neue Markt zusehends mit zahlreichen Müritzern. Ziel der Frauen und Männer war die von der Initiative „Menschlich Stark Miteinander“ organisierte Montags-Demo. „Liebe Menschen, ich habe sehr gehofft, hier nicht stehen zu müssen. Es ist jedoch 5 nach Zwölf und daher nötiger denn je“, begrüßte Markus Häcker gegen 18:30 Uhr 420 Demo-Teilnehmer, die von Zukunftsängsten geprägt und mit der aktuellen Situation in Deutschland gänzlich unzufrieden sind. „Mut statt Angst“, forderte Markus Häcker in einer eindrucksvollen Rede, die der Beginn von friedlichen Gesprächen untereinander wurde.
„Ich spreche in der Regel frei, bitte seht es mir nach, dass ich dies heute nicht schaffe. Bitte schenkt mir zehn Minuten euer Gehör“, startete Markus Häcker und ein großer Tross an Menschen aller Schichten lauschten seinen Worten. Dass Demonstrationen seit Wochen als extremistisch dargestellt und Kritik an der Regierung als grundsätzlich rechtsextrem geframt werden, daraus machte der Redner keinen Hehl. Es sollte aber nicht das grundlegende Thema der Rede sein. „Ja, es bedarf Mut sein Gesicht zu zeigen. Mit der Angst verhält es sich jedoch anders. Die Gefahren für die Menschen, für die Existenz von Unternehmen und die Zukunft unserer Kinder sind echt. Aber Angst ist eine ENTSCHEIDUNG und alle, die wir hier stehen, haben uns entschieden. Wir haben keine Angst“, so Markus Häcker, der dafür lautstarken Applaus erntete. „Wir sind eine kritische Masse und wir werden Mehr. Dazu müssen wir nicht andere anschreien und beschimpfen, denn wir haben alle Argumente auf unserer Seite, um sie zu überzeugen. Ihr seid der Motor dieser Bewegung, des Protests“, führte Häcker seine Rede mit ruhigen Worten fort.
„Es galt lange als Verschwörungstheorie, dass der Mittelstand den Mächtigen ein Dorn im Auge ist. Gut, aussterbende Innenstädte und ein expandierendes Amazon sind allgegenwärtig. Nun sagt der Wirtschaftsminister, dass Brötchen beim Bäcker teurer sind als im Discounter und die kleine Bäckerei dann aufhören sollten, zu produzieren. So vernichtet man den Mittelstand und die Gewinne von Großkonzernen steigen immer weiter. Dass er dabei sogar sagt, dass einige Handwerksbetriebe ihre Tätigkeit nicht wieder aufnehmen werden, zeugt von Ignoranz der Realität“, sprach Markus Häcker die aktuelle Wirtschaftssituation in Deutschland an. Das traf natürlich auch den Nerv zahlreicher Unternehmer, die den Weg zum Neuen Markt fanden. Ihnen soll am 15. September 2022 ab 16 Uhr mit einer Versammlung und einem Autokorso in Neubrandenburg eine Plattform geboten werden, um sich der Lobbypolitik zu widersetzen.
„Der Mittelstand zahlt in Deutschland die meisten Steuern, bildet die meisten jungen Menschen aus und stellt mehr als 60 % der Beschäftigten. Es stehen somit Millionen Arbeitsplätze auf dem Spiel. Im August gab es 26% mehr Insolvenzen als im Vorjahresmonat, wo soll das alles hinführen“, fragte Markus Häcker in die Runde.
Auch die ins Unermesslich steigenden Energiekosten und die fehlende Versorgungssicherheit schüren nach Ansicht der Initiative die Sorgen in Deutschland. „Viele werden sicher mindestens das 3fache, vermutlich aber noch viel mehr an Nebenkosten bezahlen müssen. Vor dem Hintergrund der ebenfalls stark steigenden Benzin-, Heizöl und Lebensmittelpreise, ist die Inflationsrate von 8% ein Hohn. Die Menschen werden durch diese Politik bzw. die fehlende Bereitschaft der Machthaber einzugreifen und zu regulieren, schleichend enteignet“, mahnte Häcker. „Es ist nicht zu verstehen, ob wir nun kein russisches Erdgas mehr wollen oder der Russe kein Gas mehr liefert? Obwohl im Sommer oft nur 20% geliefert wurden, füllten sich die Speicher schneller als in den Vorjahren und zur Verstromung für die französische Energiesicherheit war auch genügend Gas vorhanden. Nirgendwo wird Ideologie deutlicher als bei diesem Thema“, führte er seine Rede fort.
Auch Corona und die auferlegten Maßnahmen wurden auf der Montagsdemo in Waren (Müritz) thematisiert. „Auch Corona wird für uns und hier ein Thema bleiben müssen, so lange Kinder ohne wissenschaftliche Evidenz maskiert werden und Gesundheitsberufe gezwungen werden, sich einen nicht ordentlich zugelassenen Stoff injizieren zu lassen. Obwohl kein Fremdschutz besteht, kann es zu der paradoxen Situation kommen, dass ein ungeimpfter Kranker von unzähligen ungeimpften Leuten besucht wird, die Pflegerin aber zum Schutz des Patienten geimpft sein muss. Die Unterstützung der bewundernswerten Blauen Lichter machte im Übrigen einen Großteil unserer Tätigkeit in den letzten Monaten aus“, erklärte Markus Häcker.
„ALLE Länder um uns herum haben die Pandemiemaßnahmen aufgehoben. Unser Bundestag beschließt in der vergangenen Woche die Neufassung des Infektionsschutzgesetzes und ZUFÄLLIG 45 Minuten später wird eine Studie veröffentlicht, die besagt, dass 95 % aller Menschen bereits Antikörper gebildet haben. Solche offensichtlichen Betrügereien beleidigen die Intelligenz eines normal denkenden Menschen. Diese Novellierung dient insbesondere auch der Verhinderung unserer Kundgebungen“, unterstrich der Redner und mahnte: „Notstandsgesetze und Grundrechtseinschränkungen werden in den nächsten Krisen zur Normalität werden. Wir müssen trotzdem fest im Heute leben und kritisch auf morgen schauen. Niemand braucht eine Regierung, die uns seit Jahren in regelmäßigen Abständen mit kleinen, vom Steuerzahler selbst finanzierten Almosen und Entlastungen, besticht, um gerechtfertigte Proteste gegen ihre desaströse Politik zu verhindern. Die Menschen brauchen eine Regierung, die Rahmenbedingungen schafft und sichert, damit jeder Mensch nach geleisteter Arbeit ein menschenwürdiges Leben führen kann.“ Gleichzeit sprach er eine Einladung aus: „Lasst uns wieder jeden Montag treffen, zusammenstehen, ins Gespräch kommen und gern auch spazieren gehen. Bitte gebt uns eine Rückmeldung, ob ihr wieder spazieren gehen möchtet, macht Vorschläge für Reden und Redner und äußert weitere Wünsche. Ihr sollt euch nach dieser Demo besser fühlen als vorher, das ist unser erklärtes Ziel.“
Damit endete die Rede auf der Montagsdemo in Waren (Müritz) und es sollte auch die einzige per Lautsprecheranlage bleiben. Dennoch wurde weitere auf dem Neuen Markt geredet. Ruhig, sachlich und miteinander. Das bestätigte auch die eingesetzte Polizei, die sich mit mehreren Beamten und Streifenwagen gänzlich im Hintergrund hielt.