Mit dem Titel „Nahverkehrsplan Landkreis Mecklenburgische Seenplatte“ präsentiert der Entwurf der IGES Institut GmbH Berlin auf insgesamt 240 Seiten die Rahmenbedingungen, verkehrspolitischen Ziele, die Struktur- und Bestandsanalyse, das Angebotskonzept zur Gestaltung des ÖPNV, das Qualitätskonzept, das Management sowie der Investitions- und Finanzierungsplan. Doch der Hauptausschuss von Waren (Müritz) meinte: „Es steht viel drin, sagt aber wenig aus.“ Auch wenn die Zeit drückt, die Stadtvertreter und auch die Verwaltung sind sich einig: „Es muss nachgebessert werden und ein eigener Arbeitskreis soll sich der Sache annehmen.
„Am 19. Januar 2021 kam die Zuarbeit seitens des Landkreises. Aufgrund des Umfanges haben wir gleich eine Fristverlängerung zur Durchsicht beantragt und eine Videokonferenz geschaltet“, informierte Bürgermeister Norbert Möller. Vielmehr als eine Inforunde sollte der TOP „Absprachen zum weiteren Umgang mit der Fortschreibung des Nahverkehrsplanes des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte 2021 – 2026“ vorerst auch nicht werden, jedoch will der Kreistag bereits die Vorlage zum 14. Juni 2021 beraten. Demzufolge sollte die Stadt Waren (Müritz) sich zum Vertrag des ÖPNV, der bereits zum 31.12.2020 aufgekündigt wurde, positionieren. Das sehen auch Warens Stadtvertreter so. Dennoch: „Es ist nicht klar, dass Müritz rundum weiterläuft. Es muss sich grundlegend etwas ändern. Wenn es eine Stellungnahme gibt, dann soll es eine gemeinsame der Verwaltung und der Stadtvertretung von Waren (Müritz) geben“, mahnte Toralf Schnur (FDP). „In diesem Punkt bin ich völlig ihrer Meinung“, betonte Norbert Möller und erteilte Frank Müller das Wort. Und der Stadtvertreter der AFD machte schnell klar: „Wir sind dabei einen Neustart zu machen und arbeiten einfach so weiter. Wir werden wieder vor vollendete Tatsachen gestellt“, so Frank Müller. Doch Bürgermeister Möller hielt dagegen und machte deutlich: „Wir diskutieren heute nicht über Müritz rundum, auch wenn die Zeit drängt. Es geht um Fortschreibung des Nahverkehrs.“ Aber selbst aus den eigenen Reihen gab es Warnschüssen und Christine Bülow (SPD) gab zu verstehen: „Ich vermisse auf den 200 Seiten die Auslastung der Linien. Es wird festgestellt, dass die Ströme der Schülerverkehre überdacht werden müssen, aber es müssen auch Verknüpfungen überdacht werden.“ Das soll auch aus der Sicht von Waren (Müritz) so passieren, dennoch fährt der Landkreis die alte Schiene des ursprünglichen Vertrages weiter. Das scheinbar auch nicht ganz ohne Grund, denn laut Toralf Schnur sollte geklärt werden, „was finanziert der Kreis in Cent pro Kilometer? Wenn das geklärt ist, dann ist Waren schon mal fein raus. Wir werden, so denke ich, unterversorgt und haben sicher nur die Hälfte der Kilometer, die andere fahren“. Das konnte auch Ralf Spohr von der CDU untermauern und meinte: „Am 11.11.2020 hat der Finanzausschuss einen Vorschlag an die Verwaltung gegeben. Der jetzige Nahverkehrsplan sagt nichts aus. Es geht aus der angegeben Stichtagsvariant zum Februar 2021 nichts hervor, denn man kann nichts über das Basisangebot sagen. Demzufolge kann man auch keine Stellungnahme abgeben. Das Basisangebot muss erkenntlich sein. Da könnten auch Müritz rundum und City-Verkehr berücksichtigt werden. Pro Einwohner in Neubrandenburg werden 22km angesetzt“, wusste der Finanzer zu berichten. Um effektive Lösungen für Waren (Müritz) zum Nahverkehr zu finden, wollen die Fraktionen jeweils einen Vertreter in den einberufenen Arbeitskreis „Nahverkehr Waren (Müritz) entsenden.