Weltrekord Reanimationstage MV
Dauerreanimieren in Boizenburg
Vom 19. bis zum 22. September 2024 hat der Arbeiter-Samariter-Bund (ASB) in Boizenburg die Reanimationstage MV organisiert und einen neuen Weltrekord im Dauerreanimieren aufgestellt. Der gelungene Weltrekordversuch im Dauerreanimieren wurde durch Olaf Kuchenbecker vom Rekord-Instituts Deutschland (RID) überwacht. Über 50 Stunden lang wurde mit einem bunten Programm und der Weltrekordversuch zur Herz-Lungen-Wiederbelebung auf dem Marktplatz in Boizenburg sollte Ersthelfern die Angst vor der Laienreanimation genommen werden. „Insbesondere in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern, in dem die Wege für den Rettungsdienst manchmal länger sind, sind Ersthelferinnen und Ersthelfer oft auch Lebensretter“, verdeutlichte Drese. Dennoch bestünden bei vielen Menschen nach wie vor Vorbehalte einzuschreiten, oft aus Angst vor Fehlern. „Dabei ist noch kein Mensch an einer Wiederbelebungsmaßnahme verstorben, sondern nur daran, dass gar nicht erst damit begonnen wurde“, betonte die Ministerin.
So zeigen Zahlen der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA), dass jedes Jahr mehr als 10.000 Menschenleben gerettet werden könnten, wenn bis zum Eintreffen der Rettungskräfte unverzüglich eine Herz-Lungen-Wiederbelebung durchgeführt werden würde. „Damit der Rettungsdienst die Ersthelfer möglichst schnell ablösen kann, passen wir in Mecklenburg-Vorpommern immer wieder unsere Strukturen an und erproben neue Ideen“, erklärte Drese. Dazu gehöre zum Beispiel die derzeitige modellhafte Zusammenlegung der Rufnummern 112 und 116117 im den Landkreisen Rostock und Vorpommern-Greifswald. „Medizinisch ausgebildete Disponenten entscheiden in den dortigen Leitstellen, ob es sich um einen Notfall handelt oder ob zum Beispiel der kassenärztliche Bereitschaftsdienst ausrückt. Damit wollen wir verhindern, dass Rettungsmittel unnötig gebunden sind und Hilfe schneller dort ankommt, wo sie auch dringend benötigt wird“, so die Ministerin. Im besonders dünn besiedelten Grenzgebiet zu Brandenburg arbeiten die Integrierten Regionalleitstellen seit Jahresbeginn zudem grenzüberschreitend zusammen. „Im Notfall, wenn jede Minute zählt, sind Ländergrenzen damit nebensächlich“, so Drese. „All diese Projekte sollen Verbesserungen im bodengebundenen Rettungsdienst bringen.
Aber auch aus der Luft steuern wir nach. Mit einem zusätzlichen, vierten Rettungshubschrauber, der künftig in Westmecklenburg angesiedelt werden soll“, unterstrich die Ministerin. Er solle die bisherigen Standorte Güstrow, Greifswald und Neustrelitz ergänzen. Drese betonte auf den Reanimationstagen MV aber auch, dass selbst das schnellste Rettungsmittel bei plötzlichem Herzstillstand nicht ausreicht. „Jede Minute ohne Reanimation senkt die Überlebenswahrscheinlichkeit um 10 Prozent. Ich würde mir daher wünschen, dass die Reanimationstage MV auch als Anstoß dienen, sich weiterzubilden, vielleicht nochmal einen Erste-Hilfe-Kurs zu belegen und künftig mutig einzugreifen, wenn andere zögern.“ Am erfolgreichen Weltrekordversuch im Dauerreanimieren haben sich 40 Helfern des ASB sowie viele potentielle Ersthelfer in Boizenburg absolviert.