500 Blutkonserven werden täglich in MV benötigt
Heute wäre Karl Landsteiner 150 Jahre alt geworden. Die meisten fragen sich jetzt sicher – „Karl Landsteiner, wer ist das?“ Der gebürtige Österreicher hat 1900 das AB0-System der Blutgruppen entdeckt und somit einen wichtigen Meilenstein in der Medizin gelegt. Aus diesem Grund ist heute auch Weltblutspendetag. An diesem Tag wollen die Blutspendeinstitute die Bevölkerung dafür sensibilisieren, zur Blutspende zu gehen und damit Menschenleben zu retten. Etwa jeder dritte Bundesbürger in Deutschland braucht in seinem Leben eine Bluttransfusion. In Mecklenburg-Vorpommern werden täglich über 500 Blutkonserven benötigt. Deutschlandweit sind es sogar zehn Transfusionseinheiten pro Minute. Mit 2,5 Prozent hingegen ist die Spendenbereitschaft dagegen eher klein.
Gesunde Frauen und Männer können im Alter von 18 – 68 zur freiwilligen Blutspende gehen. Ein Gesundheitstest, ein kleiner Piecks und etwa 15 Minuten Zeit und 500 Milliliter Blut werden dem Spender entnommen. Das gewonnene Blut wird aufbereitet und in verschiedene Bestandteile aufgetrennt. Als Vollblut, als Medikament oder einzelne Substanzen wird das Spenderblut zur Behandlung von erkrankten Menschen eingesetzt. Schwere Verkehrsunfälle sind lediglich ein kleiner Bruchteil, der den Blutbedarf stellt. Krebs und andere schwere Erkrankungen sowie Operationen liegen im oberen Drittel auf der Bedarfsliste von Blutkonserven. Männer können bis zu sechs Mal im Jahr Blutspenden. Bei Frauen sind es vier jährliche Spenden. Möglich wurde der Einsatz von Blutspenden, weil Karl Landsteiner feststellte, dass oft das Blut zweier Menschen miteinander verklumpt und es drei unterschiedliche Blutgruppen geben muss. Weitererforscht vom Wiener Internisten Alfred von Decastello-Rechtwehr wurde das Blutgruppenmerkmal AB hinzugefügt. Karl Landsteiner erhielt für seine Forschung 1930 den Nobelpreis für Medizin.