Braucht Waren (Müritz) ein Weinfest? Mit dieser Frage mussten sich die Stadtvertreter des Kulturausschusses auf ihrer jüngsten Sitzung befassen. Der Rostocker Heiko Lange, Inhaber von Highlights Event Management, stellte eine entsprechende Anfrage und ganz so unbekannt war diese scheinbar nicht. Als einer von drei Bewerbern um das zukünftige Müritzfest hatte Heiko Lange das Highlights Event Management und ein entsprechendes Weinfest bereits ins Spiel gebracht. Damals ohne Erfolg, sollte es jetzt noch größer werden. Geplant sind fünf rauschende Tage im Juni - die Stadtvertreter kommen schon jetzt ins Schwanken.
So merkte Christine Bülow (SPD) an: „Jede Art der Kultur ist zu begrüßen, aber unter normalen Bedingungen haben wir in diesem Zeitraum bereits eine Reihe an Feste, da müsste man es versuchen, einzureihen. So stehen im Mai die Müritz Sail, im Juli das Müritzfest und im August zahlreiche Sportveranstaltungen an und auch der Warener Innenstadtverein hat eine Veranstaltungsserie im Sommer geplant. Es gibt sicherlich einige, die es lieben würden. Aber ob das für uns so reinpasst? Der Juni ist wohl nicht so perfekt und bestimmt auch keine fünf Tage.“ Stefan Dahlmann (Grüne) hingegen findet die Grundidee gar nicht so schlecht, aber es müssten regionale Händler einbezogen werden.
Dass dies wohl nicht so ausdrücklich geplant ist, lässt das Konzept erahnen. Als Veranstaltungsort wurde seitens der Stadtverwaltung der Stadthafen anvisiert, denn die anderen Orte, wie der Park am Kietz oder der Marktplatz, würden keine fünf Tage plus Zeit für Auf- und Abbau zulassen. Hier sollen sich nach Vorstellung von Heiko Lange vier bis sechs Weingüter aus Rheinhessen, Mosel, Pfalz und dem Nahetal präsentieren. Imbissangebote mit Handbrot, Süßwaren, Flammkuchen, Gegrilltem und Fisch sollen durch „ausgewählte Händler mit einem kunsthandwerklichen und maritimen Angebot“ ergänzt werden. Im Kulturprogramm würden beispielsweise Heidi Janschik mit dem Saxophon, Robert de Lux am Piano, Duo Rosenherz, Old Green Clover und Diskjockeys für Musik bis 22 Uhr sorgen.
Auch AFD-Politiker Tony Wachholz pflichtet Christine Bülow bei und meint, „fünf Tage sind einfach zu lange“. Dagegen könnte er mit dem Juni als Veranstaltung in der Vorsaison gut leben. Florian Tornow erklärte seitens der Stadtverwaltung, dass der Juni ziemlich der einzige Monat für die Weinbauern ist, denn sonst sind sie mit den Reben und der Weinherstellung beschäftigt. „Weniger Tage sind für Highlights Event Management nicht wirtschaftlich“, so Florian Tornow, der unterstreicht. „Mehr als die Zurverfügungstellung des Platzes würde die Stadt Waren (Müritz) nicht investieren. Das Risiko liegt beim Veranstalter.“ Sven Breuer (CDU) kann damit gut leben, denn „ich finde es gut, wenn Händler sich ausprobieren wollen. Und wenn es seitens der Stadt keine Finanzierung geben muss, ist doch alles gut“, so der Stadtvertreter. Hier hielt MUG-Politiker Olaf Gaulke dagegen: „Ich würde erst unsere Gastronomen am Hafen fragen, was sie dazu sagen. Denn wir graben unseren Leuten das Wasser ab.“ Und damit war der Schlagabtausch freigegeben, denn Sven Breuer versteht die Art und Weise nicht: „Ich kann ein Konzept eines Veranstalters nicht zerreden, wir können ihm nicht die Länge vorschreiben und was er machen soll.“ Scheinbar schon, denn die Stadtvertreter stimmten dafür, dass Heiko Lange von Highlights Event Management das Konzept konkretisiert, regionale Unternehmer einbindet und auch mit einem kleineren Zeitraum plant.