![Clusterschule Architekturbüro Leitplan Berlin](/assets/images/p/neubau-grundschule-waren-mueritz-fprfpezm17s1afw.jpg)
„Laut Plan sollte der Schulneubau, das ist zudem der erste, den wir nach der Wende in Waren (Müritz) realisieren, bis Ende 2022 fertig sein“, philosophierte Bürgermeister Norbert Möller noch im November 2020. Damals waren 13 Millionen Euro als Grenze der Baukosten angesetzt. Stückweise schaukelte sich der Neubau der Grundschule hoch, bis er aktuell bei 22 Millionen Euro liegt. Aus diesem Grund gab es Ende Februar schon Krisensitzungen im mecklenburgischen Soleheilbad. Der Warener Finanzausschuss muss sich mit den finanziellen Auswirkungen der Schulbauinvestitionen für zukünftigen Haushalte der Stadt Waren (Müritz) bei seiner nächsten Sitzung am 16.03.2022 ab 18 Uhr im Multimediaraum der Regionalen Schule "Friedrich Dethloff" befassen.
Der Grund für die Preisexplosion kommt nicht von ungefähr. Die im Dezember 2021 ausgeschriebenen Aufträge für die Lüftungsanlage und für den Generalunternehmer wurden zwar europaweit von 26 Unternehmen angefordert, allerdings haben sich bis zum Ausschreibungsschluss lediglich zwei Firmen für die ausgeschriebenen Positionen zum Neubau der Grundschule „Käthe-Kollwitz“ beworben und Angebote von bis zu 22 Millionen Euro für die Bauleistungen abgegeben. Dass die vormals angesetzten 13 Millionen Euro nicht ausreichen würden, machte das Berliner Planungsbüro „Leitplan“ bereits im Frühjahr 2021 deutlich. Es folgte der Stadtvertreter-Beschluss „den Neubau der Grundschule Käthe-Kollwitz mit den derzeit zu erwartenden erhöhten Gesamtkosten von ca. 15.100.000,00 € zu beauftragen. Die erhöhten und zusätzlichen Kosten zum Beschluss 2020/0187 betragen 1.597.812,00 € (ca. 11,8 %)“. Zu diesem Zeitpunkt hatte man den ursprünglichen Eröffnungstermin für die neue Grundschule bereits verworfen und auf Ende 2023 geschoben. Zu diesem Zeitpunkt waren bereits drei Prozent als Zuschlag für unerwartete Kostenentwicklungen eingeplant.
Das Zeit Geld ist, schein nicht nur ein altes Sprichwort, sondern auch teure Realität zu werden. Mittlerweile wäre auch die Rechnung für einen Schulcampus in Waren (Müritz), bestehend aus der Grundschule „Käthe-Kollwitz“ und der Regionalen Schule Waren/West aufgegangen. Dieser war bereits 2019 im Gespräch und wurde wegen zu hoher Kosten verworfen. Doch auf diese Kosten steuert das Heilbad Waren (Müritz) gerade zu, denn die Grundschule muss neugebaut werden und auch bei der Regionalen Schule Waren/West ist enormer Handlungsbedarf, der immer wieder geschoben wurde. Beide Schulen arbeiten an den Grenzen der Schülerkapazitäten und der Bedarf wird in den kommenden Jahren nochmals steigen.