Es war in den zurückliegenden Wochen in Sachen „Garagenstreit von Waren (Müritz)“ etwas ruhiger. Die Arbeitsgruppe „Grundstücksverkehr“ tagte, hörte zu und arbeitete. Es entstand ein Vorschlag zur neuen Garagenpacht. „Wir hatten gedacht, eine gute Einigung getroffen zu haben“, so Mitglieder des Garagenvereins am Papenberg. Doch der Schein trügt und die Rechnung wurde ohne die Warener Stadtverwaltung gemacht. Die schürt jetzt das Feuer durch eigensinnige Veränderungen der Vorlage erneut an.
„Man hat uns in der Vorlage der Arbeitsgruppe als Verein eine Pachtdauer für das Garagenareal von 20 Jahren angeboten. Hinzu kommt eine Option auf Verlängerung um weitere zehn Jahre“, so ein Sprecher des Garagenvereins. Weiterhin betonen die Betroffenen: „Das wäre für uns eine gute Lösung gewesen. So hätten wir und die Nutzer eine Sicherheit. Eine Sicherheit für die Nutzung, aber auch für Investitionen zur Werterhaltung.“ Im Gegenzug haben die Garagenpächter bereits Projekte geplant, bei denen es um die Dachsanierung und Montage von Solarpanele geht.
Mit dem ausgehandelten Zeitfenster für die neuen Pachtverträge hätten sich auch die Investitionen rentiert. Dass der Paragraph 6 „Pachtdauer und Kündigung“ in den zukünftigen Pachtverträgen dementsprechend angepasst wird, darum hatten die Garagenpächter von Waren (Müritz) seit dem Sommer 2021 gekämpft. Eigentlich sollten die Vorstellungen der Warener Stadtverwaltung damals im Finanzausschuss debattiert werden. Doch über 100 Pächter und Betroffene zeigten bereits im Juni 2021, dass sie die Willkür der Stadtverwaltung nicht kampflos hinnehmen wollten. Was zunächst im stillen Kämmerlein debattiert wurde, übernahm schließlich nach langem Hin und Her die Arbeitsgruppe. Beide Seiten wurden gehört und schließlich die Vorlage entwickelt.
Am morgigen Dienstag tagt der Stadtentwicklungsausschuss von Waren (Müritz). Hier soll auch die neue Vorlage für die zukünftigen Pachtverträge der Garagen von Waren (Müritz) vorgestellt werden. Doch hier steht plötzlich etwas anderes, als ursprünglich vereinbart. In der städtebaulichen Empfehlung wird jetzt die Pachtdauer von zehn Jahren mit optionaler Verlängerung empfohlen. Nach mindestens zehn Jahren soll ein Kündigungsrecht für städtebauliche Maßnahmen vereinbart werden.
Betroffene Standorte der Garagen befinden sich auf dem Papenberg, der Witzlebenstraße, Springer Straße, Falkenhäger Weg, Dietrich-Bonhoeffer-Straße, Röbeler Chaussee, August-Bebel-Straße, Warenshöfer Weg, Am Alten Bahndamm, Einsteinstraße, Karl-Liebknecht-Straße, Wiesenstraße, Specker Straße 9, Papenbergstraße/Bleicherstieg, Bleicherstieg, Schuhmacherkämpen sowie in der Helmut-von-Gerlach-Straße.
Der Stadtentwicklungsausschuss von Waren (Müritz) tagt am 13.09.2022 ab 18 Uhr im Multimediaraum der Regionalen Schule "Friedrich Dethloff" in Waren (Müritz). Die Sitzung und der TOP 7 "Garagen - Pachtvertrag und städtebauliche Auswirkungen" sind öffentlich.