Dutzende Hexen erobern Punschendörp
Um die aus dem 13. Jahrhundert stammende Penzliner Burg gibt es viele Geschichten und etliche handeln von Hexen. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Walpurgisnacht zur festen Tradition in Penzlin gehört. So auch am zurückliegenden Sonntag, dem 30. April. Der wird seit vielen Jahren auch in Punschendörp zelebriert, um der heiligen Walburga die Ehre zu erweisen und gleichzeitig zünftig in den Mai zu tanzen. Zum Tanz gehört natürlich jede Menge Musik – und die gab es reichlich. Bereits um 15 Uhr lockten die kleinen Hexen der Burg-Kita mit ihren Gesängen zahlreiche Menschen zur alten Burg. In schaurig schönen Kostümen trällerten die lütten Hexlein ihre Lieder von der Bühne und erfreuten so die Besucher. Nach ihrer Aufführung gönnten sich die Mädchen und Jungen eine Pause, denn um 18:30 Uhr folgte ein weiterer Auftritt – die Wahl des Burghexleins stand auf dem Plan. Doch auch in der Zwischenzeit bot das Programm jede Menge Vielfalt.
So ergriff sich Oberhexe Dagmar Kaselitz das Mikrofon und bereite den Auftritt des Penzliner Frauenchors vor. Kurzzeitige Tonprobleme wurden zwar nicht mit dem Zauberstab, sondern konventionell mit einem Soundstecker gelöst. Schließlich konnten die zauberhaften Damen ihre Lieder über den Burghof schmettern. Unterdes bereiteten sich schon die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Penzlin auf ihren Einsatz vor. Unter musikalischer Begleitung der Penzliner Blaskapelle richteten die Löschmänner den Maibaum, eine stattliche Birke, im Burggarten auf und begrüßten so den Wonnemonat. Ein tosender Applaus honorierte die Arbeit der Kameraden. Während zahlreiche Kinder sich ihre eigenen Zauberstäbe bastelten und Bücher für Zaubersprüche kreierten, nutzten viele Erwachsene, um sich mit einem gebührenden Maiwasser die Kehle anzufeuchten. Andere wiederum wurden von ihrem Nachwuchs konsequent in die Burg gezogen, denn hier wurde eine Zaubershow mit Dr. Flamm angekündigt. Gloria hingegen wollte lieber die Hexenprüfung ablegen. Gemeinsam mit fünf weiteren Kindern folgte sie den Lockrufen von Dagmar Kaselitz. „Kommt her, das macht Spaß und es gibt auch eine Belohnung“, so die Hexe. Und tatsächlich, verschiedene Spiele sorgten für beste Unterhaltung und Naschigkeiten gab es obendrauf. Zu diesem Zeitpunkt tummelten sich mehrere hundert Menschen, Penzliner und Weitgereiste, im Bereich der Burg.
Zwar in gekürzter Fassung, aber nicht minder schön, wurde das Musical „Hexen“ in Kooperation mit der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz kurz vor der Abendzeit präsentiert und so die Wahl des Burghexleins eingeläutet. Hier bezauberte die sechsjährige Lilli die Jury und sicherte sich den Sieg. Bei den alten Hexen ging es spannend zu, denn 14 Frauen stellten sich zur Wahl. Trotti-Frotti, die 420 Jahre alte Hexe aus Grabenitz, konnte schließlich die Gunst der Wertungsrichter an sich reißen. Bis in die frühen Morgenstunden wurde im Schein des Walpurgisfeuers getanzt und so der Wonnemonat begrüßt. Letztlich ist die aus dem 13. Jahrhundert stammende Penzliner Burg um eine schöne Geschichte reicher.