Wahl Malchower Kinder- und Jugendparlament
Ann Kollhoff, Anika Saubert, Emily Tesarsch an der Wahlurne zum KiJuPa
Jedes Jahr werden zum Herbstende die Mitglieder des Kinder- und Jugendparlaments Malchow, kurz KiJuPa, gewählt. In diesem Jahr gab es erstmals zwei Möglichkeiten, seine Stimme dafür abzugeben. Sechzehn Kinder und Jugendliche zwischen zehn und neunzehn Jahren stellten sich dabei zur Wahl. „Das ist mehr als je zuvor. Damit sind wir sehr zufrieden“, sagen Emily Tesarsch, Ann Kollhoff und Anika Saubert, die beim Zusatztermin am Nachmittag des 14. November im Rathaus Malchow die Stimmabgabe überwachen. Emily Tesarsch und Ann Kollhoff sind bereits Veteraninnen, obwohl sie erst neunzehn und sechzehn Jahre zählen. Seit drei Jahren gehören sie zu den Mitgliedern des Malchower Kinder- und Jugendparlaments. Am 14. November zwischen 16 und 18 Uhr begleiten sie mit ihrer Kollegin Anika Saubert, 16, die Stimmabgabe beim Zusatztermin zur Wahl des KiJuPa im Rathaus Malchow. Emily und Ann absolvieren beide eine Ausbildung zur Erzieherin in Rostock. Aber die Zeit, als Wahlhelferin zu agieren, haben sie sich dennoch genommen: „Es ist uns einfach wichtig.“ Anika Saubert und die Sozialarbeiterin Birgit Müller, die dem KiJuPa zur Seite steht, nicken. Anika Saubert hat bereits tagsüber den Urnengang in der Fleesenseeschule überwacht, gemeinsam mit Kristian Wolfram und Arved Fiedler.
Dass Interessierte bis 21 Jahre in der Schule ihre Stimme für die Kandidaten des KiJuPa abgeben können, war schon immer so. In diesem Jahr jedoch haben sich die Kinder und Jugendlichen dafür entschieden, eine zweite Gelegenheit zur Wahl im großen Saal des Rathauses Malchow anzubieten. „Der Bildungsausschuss hat uns gefragt, ob wir das möglich machen können, damit beispielsweise auch Azubis wählen können“, erläutert Ann Kollhoff. Kurz vor halb sechs haben davon zwar nur drei Interessenten Gebrauch gemacht, aber das KiJuPa möchte das Angebot dennoch etablieren. Wenn mehr Leute davon wissen, nutzen sie es dann vielleicht auch, hofft Emily Tesarsch. Für die Wahl hat das KiJuPa in den Sozialen Netzwerken, im Malchower Tageblatt und auf der Landes-Lernplattform „Itslearning“ geworben. Die Steckbriefe der Kandidaten liegen auf dem Tisch ausgebreitet. Es sind erfreulich viele, sechzehn Stück. „So viele hatten wir noch nie, sonst waren es immer so elf oder zwölf“, lobt Anika Saubert. „Wir haben die Leute bei Projekten oder Schulveranstaltungen direkt angesprochen und freuen uns natürlich sehr, dass wir damit so viel Erfolg hatten“, fügt Ann Kollhoff mit Zustimmung ihrer Kolleginnen hinzu. Natürlich stehen die Namen der drei jungen Frauen auch auf der Wahlliste. Die jüngsten beiden Kandidatinnen darauf sind erst zehn Jahre alt. Ansonsten sind die Klassen sechs, sieben, acht, zehn und elf vertreten. Fünf Stimmen dürfen Wähler ab Klasse fünf mit Hauptwohnsitz oder Schule in Malchow insgesamt abgeben.
Weil das KiJuPa fünfzehn Plätze hat, wären theoretisch nur fünfzehn der sechzehn Kandidaten gewählt. Doch auch Nummer sechzehn würde voll in die Arbeit einbezogen, sagen die drei Mitglieder. Übers Wochenende wolle man die Stimmen auszählen und sie ab Montag in der Schule und in den Sozialen Netzwerken bekanntgeben. Emily Tesarsch, Ann Kollhoff und Anika Saubert nennen nach wie vor den geplanten Jugendtreff an der Eishalle als wichtigstes Ziel der Arbeit des KiJuPa. Außerdem wolle man weiterhin an städtischen Veranstaltungen teilnehmen, dort die Belange der Jugend vertreten und neue Mitglieder gewinnen. Die Motivationen, die die Kandidaten auf ihren Steckbriefen angeben, passen dazu: „Wir wollen Malchow für junge Leute attraktiv machen, uns für Projekte und Freizeit einsetzen, Treffplätze aufbauen, uns um andere kümmern, aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft teilhaben“, heißt es dort unter anderem. Eine Begründung, sich beim KiJuPa zu engagieren, bringt es ganz besonders gut auf den Punkt. „Wir wollen gehört werden.“