Auf Antrag der CDU-Fraktion hat der Kreistag im Rahmen des Haushaltsbeschlusses 750.000 Euro zusätzlich für das ÖPNV-Angebot im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte bereitgestellt. Dazu informiert der Fraktionsvorsitzende Tilo Lorenz:
„Die Corona-Pandemie hat ein Schlaglicht auf die Schwierigkeiten in der Schülerbeförderung geworfen. Hier gilt es, auch über die Pandemie hinaus die Kapazitäten auf besonders nachgefragten Strecken zu erhöhen, um Sicherheit und Komfort in der Schülerbeförderung zu erhöhen. Dies ist aber nicht zum Nulltarif zu haben. Um dauerhaft mehr Busse in den Spitzenzeiten der Schülerbeförderung einzusetzen, benötigen die Verkehrsbetriebe auch einen erhöhten Zuschuss.
Aber nicht nur bei der Schülerbeförderung sehen wir Handlungsbedarf. Unser Ziel als CDU-Fraktion ist es, den ÖPNV insgesamt attraktiver und qualitativ hochwertiger aufzustellen, um eine wirkliche Alternative zum Individualverkehr darzustellen. Seit 1. Dezember 2020 liegt der Entwurf zur Fortschreibung des Nahverkehrsplans 2021 - 2026 zur öffentlichen Beteiligung aus. Bereits jetzt zeigt sich deutlich, dass ein nutzerfreundliches, modernes und zukunftsorientiertes ÖPNV-Angebot im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte die Bereitstellung zusätzlicher Mittel von rund 4 Millionen Euro jährlich erfordern könnte. Mit der jetzt beschlossenen Zuschusserhöhung will die CDU-Fraktion sicherstellen, dass erste Maßnahmen zur Umsetzung des fortgeschriebenen Nahverkehrsplans bereits im kommenden Jahr eingeleitet werden. Für die Verkehrsbetriebe im Landkreis eröffnen sich damit neue Spielräume, die beispielsweise die Einrichtung von anlassbezogenen, überregionalen Fahrten vor allem in den Abend- und Nachtstunden bei Großereignissen im Landkreis wie etwa der Müritz-Sail, der Mecklenburger Seenrunde, den Schlossgarten-Festspielen, dem Vier-Tore-Fest usw. ermöglichen würden. Darüber hinaus gilt es, eine bessere Erschließung der vielen ländlichen Regionen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte konsequent voranzutreiben. Ein nutzerorientiertes und modernes Rufbuskonzept sowie eine Stärkung der Verbindungen im Hauptnetz vor allem an Wochenenden und Feiertagen könnten hier einen wichtigen Beitrag leisten.“
Der Aufsichtsratsvorsitzende der MVVG, Dr. Stephan Bunge, ergänzt: „Eine der wichtigsten Aufgaben im ÖPNV ist nach wie vor die Vereinheitlichung der Tarifsysteme. Das ist zunächst für die Kundinnen und Kunden wesentlich, da so Transparenz geschaffen und Vergleichbarkeit von Leistungen und Preisen ermöglicht wird. Andererseits ist ein einheitliches Tarifsystem Grundvoraussetzung für die engere Verzahnung von MVVG und NVB. Nur so lassen sich ineffiziente Doppelverkehre abbauen und sinnvolle Einsparungen realisieren, die dann an anderer Stelle gewinnbringend beispielsweise bei der Erhöhung der Taktung eingesetzt werden können. Dazu ist die zeitnahe Einführung eines Wabenzonentarifs vorgesehen. Weiterhin sieht der Investitionsplan der MVVG für die nächsten Jahre eine Vielzahl von Maßnahmen vor, die den ÖPNV deutlich nutzerfreundlicher machen werden. Die Einführung eines Rechnergestützten Betriebsleitsystems wird dafür sorgen, dass Anschlussbusse bei Verspätungen aufeinander warten und Busverbindungen einfach besser und reibungsloser funktionieren. Die schrittweise Modernisierung der Flotte wird das Busfahren in unserem Landkreis komfortabler machen. Und die Entwicklung eines interaktiven Liniennetzplans ist ein wichtiger Baustein zur Verbesserung der MVVG-App, die ihrerseits ein wichtiges Marketinginstrument ist, um perspektivisch die Nutzerzahlen im ÖPNV zu erhöhen. Mit den nun zusätzlich beschlossenen 750.000 Euro werden sich diese Vorhaben schneller als bisher angenommen realisieren lassen und die Qualität unseres ÖPNV wird spürbar steigen,“ zeigt sich Dr. Stephan Bunge überzeugt.