Zwickauer verunglücken zwischen Malchow und Linstow
Dieses Weihnachtsfest werden die 22 Senioren aus Zwickau wohl nicht so schnell vergessen, denn neben ihrem Fahrer waren einen Tag vor Heiligabend anscheinend noch 1000 Schutzengel mit im Reisebus. Gemeinsam war die Reisegruppe aus dem 450 Kilometer entfernten sächsischen Oberzentrum gestartet, um im Van de Valk Ferienresort die Weihnachtstage besinnlich zu verbringen. Gegen 17:15 Uhr, nur zehn Kilometer vor dem Reiseziel, kam der Reisebus plötzlich auf der A19 zwischen den Anschlussstellen Malchow und Linstow nach rechts von der Fahrbahn ab. Dann ging alles ganz schnell: Das Gefährt fuhr eine Böschung hinunter, durchbrach den Wildschutzzaun und steuerte unvermittelt in den angrenzenden Kiefernwald. Mehrere Bäume knickte der Unglücksbus wie Streichhölzer ab, bevor er sich mit der Beifahrerseite in den Kiefern verkeilte. Augenzeugen stoppten ihre Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen und eilten zu dem Unfallwrack, aus dem Schreie und Gewimmer hallte. Per Notruf wurden Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr alarmiert. Mit dem Stichwort „Massenanfall von Verletzten“ wurden Rettungskräfte aus dem Landkreis Mecklenburgische Seenplatte und dem Landkreis Rostock zur Einsatzstelle beordert.
Großaufgebot von Rettungskräften nach Busunfall auf der A19
Den ersten Einsatzkräften des DRK Rettungsdienstes aus der Seenplatte und den Kameraden der Freiwilligen Feuerwehren aus Alt Schwerin, Malchow und Silz bot sich ein verheerendes Bild. Viele der 22 Fahrgäste irrten verstört an der Einsatzstelle umher. Die Front des Busses war komplett demoliert und die Beifahrerseite bis auf den Sitz eingedrückt. Der schwer verletzte 62-jährige Busfahrer war hinter dem Lenkrad eingeklemmt. Zügig wurden die Sichtung der Senioren, die Rettungsmaßnahmen und die Lagemeldung an die Leitstelle veranlasst. Mit hydraulischem Rettungsgerät konnte der Busfahrer schnell über ein Fenster gerettet und notärztlich versorgt werden. Weitere Einsatzkräfte trafen ein und verwandelten die Autobahn in ein Blaulichtmeer. Durch eine perfekte Rettungsgasse, die die Fahrt durch den kilometerlangen Rückstau gewährte, eilten Rettungsdienst und Katastrophenschutz sowie weitere Feuerwehreinheiten zum Unfallort. Auch Andreas Kocik, stellvertretender Kreisbrandmeister, war einer, der über 120 Einsatzkräften am Unglücksort. „Das Zusammenspiel hat ruhig und reibungslos geklappt“, honorierte er das routinierte Handeln der Retter. Eine halbe Stunde nach dem Unfall schien die Lage übersichtlich. „Der Fahrer ist schwer verletzt, zwei weitere Reisende, 87 und 78-jährige Fahrgäste, wurden leicht verletzt. Die 20 weiteren Senioren kamen mit dem Schrecken davon“, so die Abschließende Lagemeldung der Einsatzleitung. Die Unverletzten wurden unterdes in Mannschaftstransportwagen durch Feuerwehr und Rettungsdienst betreut. Für zwei Stunden musste die A19 in Richtung Rostock voll gesperrt werden, bevor sich der Stau langsam auflöste. Einige Fahrzeuge schafften diesen Start aber nicht, denn Warnblicklichter, Beleuchtung und Radio leerten die Batterien der Fahrzeuge, so dass fünf von ihnen fremdgestartet werden mussten.