Neubau Käthe-Kollwitz-Grundschule Waren (Müritz)
Wie geht es mit den Schulen in der Westsiedlung von Waren (Müritz) weiter, welche Vorplanungen gibt es bereits für die Grundschule Käthe-Kollwitz und für die Regionale Schule Waren/West? Diese Tagesordnungspunkte machten auf der jüngsten Stadtvertretersitzung des Stadtentwicklungsausschusses von Waren (Müritz) neugierig und das lockte auch zahlreiche Eltern und Lehrer in das Jugendzentrum JOO!. Hier präsentierten Carsten Schwiering als Geschäftsführender Gesellschafter der Leitplan GmbH den Neubau der Grundschule im Campusform und André Melzer von IGN den Neubau eines kleinen Schulhauses für das Produktive Lernen.
„Also ich bin sehr zufrieden mit der Vorplanung“, stieg Marion Schuldt als Schulleiterin der Kollwitz-Grundschule in ihr kurzes Statement vor der Präsentierung ein. „Es ist ein sehr gelungener Eingangsbereich. Die Aula kann als Pausenhalle und als Speiseraum genutzt werden. Die Bibliothek befindet sich ebenfalls im Eingangsbereich und kann von allen Schülern bequem genutzt werden“, schwärmte die Schulleiterin. „Geplant sind vier Cluster mit je vier Klassenräumen und zwei Gruppenräumen. Das Modell ist sehr zukunftsorientiert“, verriet Marion Schuldt.
Damit wusste die Schulleiterin der Grundschule Käthe-Kollwitz bereits mehr als die verdutzten Stadtvertreter, denn die hatten die Vorlage erst wenige Augenblicke zuvor bekommen. „Es ist sehr verwunderlich, dass sie schon mehr als wir wissen“, raunte Sven Breuer, der ebenso wie die anderen Stadtvertreter nicht viel zu den Vorplanungen sagen konnte. Dirk Lindemann vom städtischen Bauamt klärte auf: „Wir haben bereits mit der Schulleitung über die Entwürfe geschaut und eine bestmögliche Variante favorisiert. Wir wollten sie aber nicht außen vor lassen.“ Nach einem Grundsatzbeschluss aus dem vergangenen Jahr stand fest, die Grundschule soll für 13,2 Millionen Euro bei einer Förderung von 4,2 Millionen Euro neugebaut werden.
Leitplan Planer Carsten Schwiering stellt Schulneubau vor
Und das soll tatsächlich jetzt in mit Anfahrt über die Hans-Beimler-Straße passieren. „Wir haben acht Varianten erstellt, von denen ich ihnen vier vorstellen möchte“, so Planer Carsten Schwiering von der Leitplan GmbH, die die europaweite Ausschreibung gewonnen hat. „Wir halten eine Flurlösung für nicht so optimal“, beendete der Planer die kurze Vorstellung der drei ersten Möglichkeiten. Die Vorzugsvariante wird sich mit einem Erdgeschoss und zwei Obergeschossen auf 4.510 Quadratmetern als Clusterlösung präsentieren. Es wird eine große zusammenhängende Schulhoffläche unter Einbeziehung der Sportfläche geben und wird klar abgegrenzt. „Dieses Modell ist einem Schulcampus gleichzusetzen, denn Schulgebäude, Sporthalle und Sportplatz sowie der Hort sind auf einem Areal. „Das Raumprogramm der Ausschreibung haben wir aufgenommen und umgesetzt“, so Carsten Schwiering, der in der neuen Grundschule Platz für 500 Schüler geschaffen hat. „Der Hort ist Bestandteil der Grundschule. Wir dürfen jetzt beim Neubau der Grundschule die bestehenden Möglichkeiten nicht dem Rotstift zum Opfer fallen lassen“, forderte Claire Kronenberg vom Elternrat die Beteiligung der Erzieher in den Vorplanungen.
Während Fabian Föhring von der Fraktion Bündnis 90/Grünen und auch Roul Bajorath von der AFD dem Vorschlag folgen und die Weiterführung der Planung favorisierten, hatte sich die CDU um Peter Bauer und Sven Breuer sowie auch die Fraktion der Linken Bedenkzeit und Aussprache in den Fraktionen erbeten.
Produktive Lernen an der Regionalen Schule Waren/West
Da auch Sylvia Hänsel als Schulleiterin der Regionalen Schule Waren/West einen Wissensvorsprung gegenüber den Stadtvertretern hatte, wurde ihr Rederecht nach hinten geschoben und André Melzer vom IGN Planungsbüro präsentierte seinen Entwurf für ein kleines Schulhaus, das für das Produktive Lernen an der Regionalen Schule Waren/West Jugendlichen eine Chance auf einen Schulabschluss bietet. „Bislang wurden diese Schüler in angemieteten Klassenräumen des Warener Gymnasiums beschult. Der Landkreis hat jetzt aber Eigenbedarf angemeldet“, hieß es in einem Vorbericht.
„Neben dem viergeschossigen Schulgebäude, der Sporthalle und dem Kindergarten im Norden ist die Umgebung geprägt von zwei- und dreigeschossigen Mehrfamilienhäusern mit Klinkerfassade und Sattel- bzw. Walmdach“, fasste André Melzer zusammen. Die Erweiterung der Regionalen Schule um das Schulgebäude für das Produktive Lernen erfolgt als eingeschossiges Gebäude mit vier Unterrichtsräumen, einem Lehrerzimmer sowie sanitäre und wirtschaftliche Räume.
Die Energieversorgung soll autark erfolgen. Die Bauzeit gab Planer André Melzer mit 250 Tagen an und damit wäre das Schulgebäude zum Schuljahr 2021/2022 fertig. „Allerdings müssen wir uns um das Parkplatzproblem und die Gewährleistung für den Zugang zur Sporthalle durch die Vereine kümmern“, regte Sylvia Hänsel. Das soll bereits in der Planung für den Anbau der Regionalen Schule Waren/West berücksichtigt sein.