Am Montag erhielt eine 74-jährige Frau aus Neukalen um 14:20 Uhr einen Anruf von einer ihr unbekannten weiblichen Person. Diese stellte sich als Rechtsanwältin vor und gab an, ihre Tochter zu vertreten. Sie teilte der Geschädigten mit, dass ihre Tochter einen Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem ein Mensch ums Leben gekommen sei. Nur die Zahlung eines Geldbetrages von 50.000 Euro als Kaution, bewirke die Freilassung der Tochter aus der Haft. Die Geschädigte offenbarte, dass sie so viel Geld nicht besitze, sondern lediglich 25.000 Euro aufbringen könne.
Die vermeintliche Anwältin forderte daraufhin diesen Betrag ab. Die Geschädigte folgte der Aufforderung und begab sich zu ihrer Hausbank in Dargun. Dort ließ sie sich den Betrag auszahlen und kehrte zu ihrer Wohnung zurück. Später erschien eine männliche Person an ihrer Haustür. Kaum ein Wort wechselnd, übergab die Geschädigte die 25.000 Euro an diesen Mann. Die vermeintliche Rechtsanwältin forderte die Geschädigte bereits zu Beginn des Gesprächs auf, den Hörer ihres Festnetztelefons auch beim Verlassen der Wohnung nicht aufzulegen. Während der gesamten Zeit, von der ersten Kontaktaufnahme bis nach Abschluss der Geldübergabe, wurde das Gespräch gehalten und so der Telefonanschluss blockiert. Nach der Geldübergabe bestätigte die Geschädigte diese gegenüber der vermeintlichen Rechtsanwältin, die daraufhin das Gespräch beendete. Die Kriminalpolizei Neubrandenburg hat die Ermittlungen aufgenommen.