Mecklenburg-Vorpommern will auf der ITB werben
Mecklenburg-Vorpommern hat eine durchwachsene Bilanz für das abgelaufene Tourismusjahr gezogen. Für das Gesamtjahr 2017 liegen die touristischen Zahlen bei den Ankünften und Übernachtungen bisher unter den Erwartungen. „Das ist ein kleiner Dämpfer. Es dürfte dennoch ein insgesamt gutes Ergebnis für die Branche am Ende werden. Wir bewegen uns seit Jahren auf einem sehr hohen Niveau. Dieses gilt es zu halten bzw. auszubauen. Statt der Jagd nach Rekorden geht es vielmehr um die touristische Weiterentwicklung bei uns im Land. Das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern ist mit seinem Angebot aus eigener Kraft gut positioniert. Die Herausforderung für die kommenden Jahre wird sein, wie wir uns vor allem qualitativ weiterentwickeln, um im Wettbewerb mit anderen vorn mithalten zu können“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Donnerstag.
Jede zweite Übernachtung in Vorpommern - mehr Angebote in MV für das Binnenland schaffen
Nach Angaben des Statistischen Amtes wurden 6,18 Millionen Gästeankünfte (-0,2 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum) und 24,91 Millionen Übernachtungen (-1,9 Prozent) von Januar bis September verzeichnet. Das ist das zweitbeste Ergebnis seit 1990. Auf Bundesebene ist im gleichen Zeitraum ein Wachstum der Übernachtungszahlen von 2,7 Prozent erzielt worden. „Wir müssen auch bei eher durchwachsenem Wetter, wie in diesem Jahr, touristisch noch attraktiver werden. Zwei von drei Übernachtungen im gewerblichen Tourismus fallen auf den östlichen Landesteil. Durch die Inseln Usedom und Rügen sowie die Halbinsel Fischland-Darß-Zingst gehört Vorpommern im europäischen Rahmen zu den Destinationen mit der höchsten Tourismusintensität (Übernachtungen je 1.000 Einwohner). Potential besteht im gesamten Land vor allem noch im Binnenland. Ein weiterer strategischer Schwerpunkt werden Angebote sein, die in die Strategien zur Entwicklung des ländlichen Raumes passen und unterschiedlichste Gästegruppen ansprechen. Hierzu zählen beispielsweise Wandern, Angeln, Reiten, kulturelle und Landerlebnisse“, so Wirtschaftsminister Glawe weiter.
Diskussion um Autobahn-Teilstück – Urlaubsorte können erreicht werden
Wirtschaftsminister Glawe hat in Bezug auf das abgebrochene Autobahn-Teilstück der A20 bei Tribsees deutlich gemacht, dass das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern für seine Gäste erreichbar ist. „Das kaputte Teilstück stellt uns alle vor Herausforderungen. Hier gibt es nichts zu verharmlosen. Aber: Wer unser Land besuchen will, wird sein Urlaubsziel auch anfahren können. Wir sollten nicht das Bild vermitteln, dass ein Urlaub hier nur schwer möglich sei. Es ist vielmehr Aufklärungsarbeit zur Situation von allen Beteiligten nötig. Hier sind beispielsweise die Hotels, Pensionen und auch die Tourismuszentralen gefordert. Wir sollten nicht Teil des Problems sein, sondern aktiv zur Lösung beitragen. Das geht vor allem über aktuelle Informationen an die Gäste beispielsweise kurz vor Reiseantritt“, machte Wirtschaftsminister Glawe deutlich.
Landestourismuskonzeption als Handlungsrahmen für künftige Entwicklung
Den Handlungsrahmen für die zukünftige Entwicklung des Tourismus soll die neue Landestourismuskonzeption setzen. „Der Tourismus ist ein enormer Wirtschaftsfaktor in unserem Land. Mit der neuen Tourismuskonzeption wollen wir weiter die strategischen Weichen hierfür stellen. Wir wollen gemeinsam aufzeigen, wie der Tourismus durch qualitatives Wachstum seine Wirkung als Wirtschaftsfaktor und Treiber der Regionalentwicklung weiter ausbauen kann. Qualitäts- und Nachhaltigkeitsinitiativen, Weiterbildung und Kooperationen sowie die Internationalität werden künftig eine größere Rolle spielen. Sie sind Arbeitsfelder der Landestourismuskonzeption. Das Tourismusbewusstsein beziehungsweise die Akzeptanz von Tourismus als wichtigem Wirtschaftsfaktor ist ein weiterer Schwerpunkt“, erläuterte Glawe. Die Konzeption soll nach der aktuell laufenden Ressortbefassung im kommenden Frühjahr veröffentlicht werden.
Rund 131.000 Beschäftigte sind in den Tourismusunternehmen und tourismusnahen Betrieben tätig. Die touristische Wertschöpfung liegt bei 4,1 Milliarden Euro und bildet damit zwölf Prozent der gesamten Bruttowertschöpfung in Mecklenburg-Vorpommern ab. „Wir müssen hierzu alle an einem Strang ziehen: Unternehmen, Organisationen, Verbände, Verwaltung und Politik. Qualität und Professionalität sind dabei die Antriebskräfte, mit denen das Urlaubsland Mecklenburg-Vorpommern vorn bleiben kann“, forderte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe die Branche auf.
MV ist 2018 erstmals Partnerland der ITB
Mecklenburg-Vorpommern ist 2018 als erstes Bundesland Partnerland der weltgrößten Reisemesse ITB in Berlin (6. bis 11. März). „Diese Plattform werden wir intensiv nutzen, um auf unser Bundesland aufmerksam zu machen. Mit der ITB setzen wir ein starkes Signal für mehr Überregionalität. Wir wollen und müssen vor allem im internationalen Maßstab noch bekannter werden, um mehr Gäste aus dem Ausland für Mecklenburg-Vorpommern zu begeistern. Unsere Unternehmen und Anbieter stehen in einem sich rasant verändernden Marktumfeld. Intensives Marketing ist dabei ein wichtiges Element, um im nationalen und vor allem auch im internationalen Wettbewerb noch besser mithalten zu können“, betonte Wirtschaftsminister Glawe.
Investitionen in wirtschaftsnahe Infrastruktur – 125,5 Millionen Euro Gesamtinvestitionen
Im Jahr 2017 sind im Rahmen der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) zur Förderung von Investitionen im Bereich der wirtschaftsnahen Infrastruktur rund 99,3 Millionen Euro vom Wirtschaftsministerium bewilligt bzw. zugesichert worden (einschl. Mittel aus dem „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE)). Mit dem Einsatz dieser Fördermittel konnten 53 Vorhaben in Mecklenburg-Vorpommern mit Investitionen in Höhe von rund 125,5 Millionen Euro ermöglicht werden. Wir werden auch im kommenden Jahr touristische Maßnahmen, die der Saisonverlängerung und der Qualitätssicherung touristischer Angebote dienen, unterstützen“, machte Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe abschließend deutlich.
Am Standort des ehemaligen „Müritzhotels“ in Klink (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) wird im Jahr 2018 mit der Errichtung des Gesundheits- und Erholungsparks am Müritzufer mit geplanten 247 Doppelzimmern begonnen. Darüber hinaus soll das Polarium im Rostocker Zoo eröffnet werden. Die Stadthalle in Rostock wurde für Veranstaltungen erweitert und wird 2018 nach dem Abschluss aller Arbeiten eröffnet. In der Stadt Usedom wird der Stadthafen zu einem Wasserwanderrastplatz mit touristischem Zentrum ausgebaut und weiterentwickelt.
Regionale Beispiele für Infrastrukturvorhaben 2017
Wasserschloss Quilow wird umfangreich saniert (Juni 2017)
Das Wasserschloss in Quilow, einem Ortsteil der Gemeinde Groß Polzin im Landkreis Vorpommern-Greifswald, soll umfassend um- und ausgebaut werden. Das 1575 erbaute Wasserschloss Quilow gehört zu den wenigen erhaltenen Renaissanceanlagen in Mecklenburg-Vorpommern. Der Förderverein der Stiftung Kulturerbe plant, das Schloss im Sinne einer gläsernen Denkmalpflege wieder nutzbar zu machen. Besucher können – nach Voranmeldung – auch während der Sanierung das Schloss besichtigen. Die geplanten Maßnahmen betreffen unter anderem das Untergeschoss, in dem künftig eine Touristinformation, ein Aufenthaltsraum, öffentliche Toiletten und eine Teeküche mit Möglichkeiten zum externen Catering entstehen sollen. Im Obergeschoss werden unter anderem der Treppenturm, der Flur mit historischen Wandmalereien, der Ausstellungsraum zum Thema „Herrscher und Beherrschte in historischen Dimensionen“, der Medienraum, der historische Abort, der Ausstellungsraum „Comics aus Quilow“ und das Archiv saniert. Im zweiten Obergeschoss sollen unter anderem der Alte Festsaal, der Raum für Baugeschichte und der Eingangsbereich vom Turm zum Festsaal umgebaut werden.
Wirtschaftsminister Glawe hat vor Ort einen Fördermittelbescheid an die Stiftung Kulturerbe im ländlichen Raum MV e.V. als Eigentümer des Schlosses übergeben. Die Gesamtinvestitionen für das Vorhaben betragen knapp 4,2 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Projekt in Höhe von mehr als 3,7 Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW).
Spatenstich für Erweiterung des Wasserwanderrastplatzes im Hafen Barhöft gesetzt (Oktober 2017)
In Barhöft (Gemeinde Klausdorf, Landkreis Vorpommern-Rügen) soll der Hafen samt Wasserwanderrastplatz weiter ausgebaut werden. Der Hafen liegt im Randbereich des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft direkt an der Einfahrt in die Darß-Zingster Boddenkette in Richtung Osten und der Zufahrt in den Strelasund in Richtung Süden. Es soll erheblich erweitert werden. Unter anderem ist vorgesehen, das Hafenbecken um rund 3.500 Quadratmeter Wasserfläche zu vergrößern, 80 zusätzliche Liegeplätze zu schaffen, die bereits vorhandenen Liegeplätze neu zu ordnen und die Pflasterung im Bereich des nördlichen Molenkopfes zu erneuern. Geplant ist, dass die zusätzlichen Liegeplätze im zweiten Quartal des nächsten Jahres zur Verfügung stehen.
Die Gesamtinvestitionen für die Erweiterung des Hafens betragen knapp 2,4 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von rund 2,1 Millionen Euro.
Bau des Polariums im Rostocker Zoo geht voran (Oktober 2017)
Im Oktober erfolgte die Grundsteinlegung für das POLARIUM. In der Erlebnis- und Bildungslandschaft werden künftig die Eisbären und Pinguine leben. Zum 800. Stadtjubiläum im kommenden Jahr - geplant ist im Spätsommer - soll das POLARIUM für die Besucher geöffnet werden. Das Wirtschaftsministerium des Landes MV fördert das Bauvorhaben mit Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur in Höhe von 10,26 Millionen Euro. Insgesamt belaufen sich die Investitionskosten für das POLARIUM auf rund 11,51 Millionen Euro.
Spatenstich für das „Usedomer-See-Zentrum“ im Stadthafen Usedom (August 2017)
Im August wurde der erste Spatenstich in der Stadt Usedom für die Bauarbeiten des „Usedomer-See-Zentrums“ gesetzt. Der Stadthafen in Usedom soll zu einem Wasserwanderrastplatz mit touristischem Zentrum ausgebaut und weiterentwickelt werden. Das Gesamtvorhaben „Usedomer-See-Zentrum“ setzt sich aus einer Reihe von Einzelmaßnahmen zusammen. Unter anderem ist vorgesehen, umfangreiche Nassbaggerarbeiten im Hafen- und Fahrrinnenbereich durchzuführen, die vorhandenen wasserbaulichen Anlagen zurückzubauen, eine Pontonbrücke zur Verbindung der Usedomer und Pasker Uferseite des Usedomer Sees inklusive integrierter Klappbrücke zu installieren, einen Wasserwanderrastplatz mit 64 Liegeplätzen zu errichten, das bestehende Hafenbecken als Veranstaltungsfläche umzubauen und ein Bollwerk als Uferbefestigung anzulegen. Komplettiert wird die Gesamtmaßnahme durch eine Aufwertung der angrenzenden Infrastruktur.
Die Investitionen der Gesamtmaßnahme belaufen sich auf rund 15,7 Millionen Euro. Das Wirtschaftsministerium plant, das Vorhaben voraussichtlich mit rund 12,7 Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) zu unterstützen.
Zweiter Bauabschnitt im Haupthafen Peenemünde beendet (Juli 2017)
In Peenemünde (Insel Usedom, Landkreis Vorpommern-Greifswald) ist ein weiterer Abschnitt der umfangreichen Baumaßnahmen im Haupthafen beendet worden. Nachdem in einem ersten Bauabschnitt im südlichen Teil des Haupthafens unter anderem die Ufereinfassung erneuert und die Elektro-, Abwasser- und Trinkwasserversorgung erschlossen wurden, sind jetzt die Arbeiten im nördlichen und nordöstlichen Teil des Hafens abgeschlossen – unter anderem sind zwei Liegeplätze saniert und der Rundweg um 210 Meter verlängert worden. Zusätzlich ist am Siebhaus eine Stahlbrücke installiert worden. Über dem Slipgraben kommt jetzt eine Drehbrücke zum Einsatz.
Das Wirtschaftsministerium hat das Vorhaben aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) in Höhe von knapp 2,9 Millionen Euro unterstützt. Die Gesamtkosten betrugen rund 3,2 Millionen Euro.
Radweg von Garz nach Glewitz offiziell freigegeben (Juli 2017)
Auf der Insel Rügen (Landkreis Vorpommern-Rügen) ist der Radweg entlang der Landesstraße 30 vom Abzweig Groß Schoritz bis Garz offiziell im Juli freigegeben worden.
Mit Abschluss der Gesamtmaßnahme steht den Radfahrern nunmehr ein durchgehender straßenbegleitender Radweg zwischen der Glewitzer Fähre und dem Stadtrand von Garz von etwa 9,5 km zur Verfügung. Der Wirtschafts- und Tourismusminister dankte alle Beteiligten für ihr Engagement vor Ort. „Ich habe mein Versprechen gehalten. Am Ende haben wir ein Ergebnis, was sich sehen lassen kann“, so Glawe.
Der freigegebene Radweg (2. Bauabschnitt) der Gesamtmaßnahme Radweg Glewitzer Fähre - Garz führt entlang der L 30. Auf 3,9 Kilometern Länge ist mit dem zweiten Bauabschnitt ein neuer straßenbegleitender Radweg entstanden. Er schließt die Lücke zwischen dem bereits vorhandenen Radweg zwischen der Glewitzer Fähre und dem Abzweig der K 13 bei Groß Schoritz und Garz (1. Abschnitt). Die Landesstraße zwischen der Glewitzer Fähre und Garz ist vor allem in den Sommermonaten stark frequentiert. Die Fährverbindung Stahlbrode - Glewitz führt zu stoßweise auftretenden Fahrzeugkolonnen auf der L 30, die eine erhöhte Unfallgefahr für die auf der Straße fahrenden Radfahrer darstellen.
Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben mit rund 1,1 Millionen Euro.
Caravanstellplatz in Ludwigslust neu gestaltet (Mai 2017)
In Ludwigslust wurde der Caravanstellplatz in der Naumann-Allee neugestaltet. Der bestehende Caravanplatz wurde aus- und umgebaut. Auf dem Platz ist ein neues Betonsteinpflaster in Natursteinoptik aufgetragen worden, eine neue Elektrosäule wurde installieren und die vorhandene Beleuchtung ausgebessert. Der Caravan-Stellplatz am Ludwigsluster Schlosspark wurde im August übergeben.
Die Gesamtinvestition für die Errichtung des Caravanstellplatzes beträgt 161.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben aus Mitteln des „Europäischen Fonds für regionale Entwicklung“ (EFRE) in Höhe von knapp 121.000 Euro.