Tödlicher Stromschlag trifft Urlaubergruppe
Ein wahres Drama ereignete sich gestern bei Hohen Wangelin. Gegen 22:50 Uhr brannte ein Wohnmobil in der Nähe von Kniep am Malkwitz See. Jugendliche Urlauber hörten einen lauten Knall, bemerkten einen Feuerschein und liefen in Richtung des brennenden Campers an einem nicht ausgewiesenen Campingplatz. Durch die starke Hitzeentwicklung riss die Hochspannungsleitung und fiel auf das Wohnmobil. Dabei wurde eine 22-jährige Frau durch den Stromschlag tödlich verletzt. Die Leitstelle löste für den Rettungsdienst und die umliegenden Feuerwehren Großeinsatz aus.
Die Feuerwehren aus Nossentiner Hütte, Vollrathsruhe, Klocksin, Alt Garz, Hohen Wangelin sowie die Führungsgruppe des Amtes Seenlandschaft wurden durch die Leitstelle Neubrandenburg zum Einsatz alarmiert. Weitere Verstärkung kam von den Feuerwehren aus Linstow und Krakow am See. Zu diesem Zeitpunkt stand das Wohnmobil im Vollbrand, Teile des umliegenden Ödlandes brannten und die schwerstverletzte Frau lag noch im Bereich der stromführenden Leitung. Rettungsversuche der befreundeten Jugendlichen schlug fehl. Auch die 100 Einsatzkräfte der Feuerwehren konnten nicht gleich helfen. Zuvor musste der Strom abgeschaltet und die Leitung gesichert werden. Für die junge Urlauberin aus dem bayrischen Landkreis Weilheim-Schongau kam jede Hilfe zu spät. Der Notarzt konnte nur noch den Tod der Frau feststellen. Zwei 17- und 19- jährige deutsche Urlauber aus der oberpfälzischen Stadt Weiden leisteten erste Hilfe bei der Verletzten und wurden dabei ebenfalls leicht verletzt. Sie wurden zur medizinischen Untersuchung in das Klinikum Güstrow gebracht. Der 47-jährige Wohnmobilbesitzer aus Baden-Württemberg wurde bei dem Versuch der Löschmaßnahmen ebenfalls leicht verletzt und musste medizinisch behandelt werden. Zur medizinischen Versorgung der Jugendlichen und des Urlauberpaares des ausgebrannten Wohnmobils stand der Rettungsdienst parat. Zur psychischen Betreuung der Beteiligten und der Einsatzkräfte wurde ein Notfallseelsorger zum Einsatz gebracht.
Nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft Neubrandenburg kam am Dienstag ein Brandursachenermittler zum Einsatz. Im Ergebnis dessen stellte der Brandursachenermittler fest, dass es einen technischen Defekt im Bereich des Motorraumes gegeben hat. Auf Grund dessen ist das Feuer ausgebrochen. Fremdeinwirkung, also eine Brandstiftung wird ausgeschlossen. An dem Wohnmobil entstand ein Schaden von ca. 15.000 Euro.