„Müritz rundum“ soll Urlauber locken
Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Harry Glawe hat am Donnerstag in Rechlin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) die Umsetzung eines kurkartengestützten Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) begrüßt. „Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hat hier eine Vorreiterrolle übernommen und geht mit gutem Beispiel voran. Es ist eine kluge Idee, wenn Gäste und Einheimische verstärkt auch ohne Auto die Region erkunden können. Mit dem Nahverkehr sowie dem Fahrrad stehen hervorragende Alternativen zur Verfügung. Das macht den Urlaub insgesamt noch mobiler und schont auch die Umwelt“, sagte der Minister für Wirtschaft, Arbeit und Gesundheit Harry Glawe am Donnerstag im Rahmen des Tausend Seen Forums.
Kurkartenfinanzierte Gästekarte „Müritz rundum“ eingeführt
Seit Anfang April gibt es die kurkartenfinanzierte Gästekarte „Müritz rundum“. Gäste in Waren, Klink, Röbel und Rechlin erhalten nach Zahlung der Kurabgabe diese Gästekarte vom Vermieter beziehungsweise vom jeweiligen Beherbergungsbetrieb ausgehändigt. Sie können damit kostenlos per Bus die Müritz umrunden sowie den Stadtverkehr von Waren nutzen. „Eine Ausdehnung des Geltungsbereiches dieser Gästekarte auf weitere Regionen der Mecklenburgischen Seenplatte ist ein nachhaltiges Ziel“, sagte Wirtschaftsminister Glawe. Außerdem wird ein weiteres Bus- und Bahnticket mit einer Gültigkeit von April bis Oktober eingeführt. Das Ticket gilt an zwei aufeinanderfolgenden Tagen und kostet 17,00 Euro. „Es bündelt eine durchgehende, touristische Basismobilität zwischen Feldberg und Malchow und trägt damit zu einer Entlastung des Verkehrs bei“, so Glawe. Auch auf Fischland-Darß-Zingst sowie auf der Insel Rügen wird an Mobilitätslösungen gearbeitet. Nach Angaben des Statistischen Amtes wurden im vergangenen Jahr 978.300 Ankünfte (-0,5 Prozent im Vergleich zu 2016) und rund 3,5 Millionen Übernachtungen (+0,3 Prozent) verzeichnet.
Das Schlüsselprojekt mit dem mit dem Titel „Müritz rundum“ ermöglicht Gästen des Landkreises das kostenlose Busfahren mit der Kurkarte. Übernachtungsgäste in Waren (Müritz), Klink, Röbel/Müritz und Rechlin können ihre gültige Kurkarte als Freifahrtticket für ca. 90 Buskilometer im Stadtverkehr und rund um die Müritz nutzen. Die vier Kurorte erhöhten ihre Kurtaxe dafür um 50 Cent.
Für das „Müritz rundum“-Ticket, das vom 1. April bis zum 30. Oktober gilt, wurde das Bus-Liniennetz verdichtet und erweitert; in Waren (Müritz) wurde eine Stadtbuslinie eingerichtet. Die Verkehrsbetriebe wurden mit Fahrradanhängern, Kartenlesegeräten und Fahrgastinformationssystemen ausgestattet; das Regionalmanagement der Lokalen Aktionsgruppe erhielt einen Mobilitätsmanager, der Tourismusverband MSE wird personell und finanziell gestärkt.
Wirtschaftsministerium unterstützt Regionalmanagement
Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hat in Zusammenarbeit mit dem Tourismusverband Mecklenburgische Seenplatte beim Wirtschaftsministerium einen Antrag auf Unterstützung von Regionalmanagement zur Förderung der Infrastruktur gestellt. „Durch das Regionalmanagement sollen die konzeptionell untersetzten und regionalbedeutsamen Maßnahmen in Projektstrukturen überführt und durch Koordinierung von Regionalinitiativen zur Umsetzung gebracht werden. Auch um das neue kurkartenfinanzierte System etablieren zu können, wird ein Mobilitätsmanager benötigt. Hier wollen wir unterstützen“, so Glawe weiter. Der Minister hat vor Ort eine Zusicherung für das Regionalmanagement übergeben. Hierbei geht es zum einen um die Entwicklung und Vermarktung touristischer Mobilität sowie um das Standortmarketing für Gewerbe- und Industrieflächen im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte mit dem Schwerpunkt Konversionsmanagement. Die Gesamtkosten belaufen sich etwa auf 600.000 Euro. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Vorhaben voraussichtlich mit rund 450.000 Euro.
Stärkere überregionale Zusammenarbeit zwischen M-V und Brandenburg im Wassertourismus
Thema war auch die stärkere Zusammenarbeit im Wassertourismus in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. Beide Bundesländer verfügen zusammen mit über rund 5.000 Seen über das größte verbundene Wassersportrevier Europas. In Brandenburg sorgt der Wassertourismus derzeit für einen Jahresumsatz von 200 Millionen Euro. In Mecklenburg-Vorpommern beträgt der Bruttoumsatz rund 474 Millionen Euro. „Bootstouristen sorgen für rund 600.000 Übernachtungen im Jahr. Rund 75 Prozent aller Bootsvercharterungen finden in Mecklenburg-Vorpommern statt. Nirgendwo anders sind Vielfalt, Möglichkeiten und Angebot für wasserbezogenen Tourismus größer als in Deutschlands größtem Wassernetzwerk“, sagte Glawe.
Mit der Kampagne „Deutschlands Seenland“ und einem gemeinsamen Internetauftritt erfolgt eine Fortsetzung der Kooperation mit Brandenburg im Wassertourismus. Unter dem Motto „Dein Sommer – Unser Element“ soll beispielsweise ein Magazin in einer Auflage von mehr als 500.000 Exemplaren bundesweit verteilt werden.
Informationen zum Tausend Seen Forum
Das Tausend Seen Forum ist eine touristische Fachmesse für die Mecklenburgische Seenplatte, welche die Zusammenarbeit und Kooperation von touristischen Akteuren in der Region vorantreiben soll. Ziel ist es auch, eine noch bessere Vernetzung der vielfältigen Angebote der Mecklenburger Seenplatte zu gewährleisten und weiterzuentwickeln. In Fachvorträgen und Workshops werden jährlich an wechselnden Veranstaltungsorten neuste Themen und Ideen präsentiert.
m Jahr 2016 kamen die Beherbergungsbetriebe im gesamten Land insgesamt auf rund 7,6 Millionen Gäste mit mehr als 30 Millionen Übernachtungen. Eine bundesweit beachtete Studie der Universität Würzburg belegt allein für die drei Nationalparks in MV jährlich über 5,8 Millionen Besucher, die einen Umsatz von 357,7 Millionen Euro generieren. 185,6 Millionen Euro davon verbleiben als direkte Einkommenseffekte in den Nationalparkregionen, das entspricht rund 1.630 Euro je Hektar Nationalparkfläche.
Termin TausendSeenForum in Göhren-Lebbin am Fleesensee am 11.04.2019