Veranstaltung Naturpark Nossentiner/ Schwinzer Heide
„Ich bin überrascht, dass so ein reges Interesse am Tag des Geotops besteht“, freute sich Evelin Kartheuser am Sonntag in Nossentin. Die Diplom-Geografin und stellvertretende Leiterin des Naturpark Nossentiner/ Schwinzer Heide hatte zu einer kostenfreien Exkursion unweit des Fleesensees geladen. „Hier haben wir eine geologische Besonderheit, die Sie bereits von hier sehen können“, machte Kartheuser die 21 Interessierten neugierig. Aber auch die Geologin war neugierig und wollte wissen, von wo die Frauen und Männer aus der Gruppe kommen. Lübz, Teterow, Malchow und aus Nossentin selbst waren die Heimatorte der Frauen und Männer, die mehr über den Kalkbruch von Nossentin erfahren wollten.
„Dort auf die Ackerspitze wollen wir gehen“, zeigte die Geografin auf ein weiß schimmerndes Feld. „Der Bauer hat uns freundlicherweise das Erkunden des Bodens erlaubt. Was Sie dort sehen, sind Kalksteine aus dem Turon, die durch die letzte Eiszeit aus der Region von Malchin als große Schollen abgetragen und zwischen Poppentin und Nossentin schließlich abgelegt wurden“, erklärte Kartheuser. Und schon begab sich die Gruppe auf eine Zeitreise und landete etwa 25 000 Jahre vor der heutigen Zeit. „300 Meter hohe Eismassen zogen sich damals zurück und beförderten Zechsteinmeersalze und die vor 90 Millionen Jahren entstandenen Kalkvorkommen an die Seenplatte“, so die Geologin. In den Kalksteinen eingeschlossen finden sich heute noch unzählige Fossilien. „Seeigel, Muscheln und Mikroorganismen“, weckte Evelin Kartheuser den Schatzjägerinstinkt in der Gruppe. Neugierig und entschlossen durchstreiften die Frauen und Männer den Kalkberg. Nur eine kleine Pause gönnten sich die Teilnehmer, bis es weitere geologische Informationen in der alten Kalkgrube von Nossentin gab.