Die Suchthilfeberatung ist ein wichtiger Baustein in der Prävention, Begleitung und Therapie von Suchtkranken. In 25 Suchthilfeberatungsstellen werden in Mecklenburg-Vorpommern jährlich circa 10.000 Klienten beraten.
Anlässlich der Veröffentlichung des vierten Suchthilfeberichts M-V, hebt Gesundheitsministerin Stefanie Drese die Relevanz der Sucht- und Drogenberatungsstellen in MV hervor: „Die Beratungsstellen stellen eine unverzichtbare Anlaufstelle für Suchtkranke und ihre Angehörigen dar. Der Bericht gibt uns einen wichtigen statistischen Überblick über die aktuellen Suchtproblematiken. So können präventive Maßnahmen und Beratungsangebote den aktuellen Entwicklungen besser angepasst werden.“
Der jährliche Suchthilfebericht wird von der vom Land geförderten Landeskoordinierungsstelle für Suchtthemen MV (LAKOST) herausgegeben. Die LAKOST betreut federführend die Beratungsstellen des Landes. Die Daten des Suchthilfeberichts werden in den 25 Suchthilfeberatungsstellen über ein bundeseinheitlich standardisiertes Verfahren erhoben.
„Insgesamt sind Daten von 10.000 Personen eingeflossen“, erklärt Birgit Grämke von der LAKOST: „Im Ergebnis müssen wir feststellen, dass Alkoholismus weiterhin die weitverbreitetste Suchterkrankung darstellt. Zwar gibt es hier einen Rückwärtstrend seit 2015, die Alkoholproblematik verbleibt aber auf sehr hohem Niveau. Die meisten Klienten und Klientinnen in den Beratungsstellen sind im Unterschied zum Vorjahr berufstätig.“ Zudem sei die Zahl der über 60-Jährigen und weiblichen Betroffenen, die eine Beratung aufsuchten, leicht gestiegen, so Grämke.
Insgesamt stiegen auch die Zahlen der Hilfesuchenden bei den Problematiken Cannabinoide, Kokain und Stimulanzien.
Drese betont: „Süchte und Abhängigkeiten können Menschen jeden Alters und in jeder Lebenssituation betreffen. Dabei bleibt Begleitung und Beratung bei Alkoholismus das wichtigste Aufgabengebiet. Wichtig ist es, dass wir diese Entwicklungen und mögliche Verlagerungen ernst nehmen, ohne die Betroffenen zu stigmatisieren.“
Die Angebote der Suchtberatungsstellen würden dabei nachweislich dazu beitragen, eine Verelendung zu verhindern und so die Folgekosten der Suchterkrankung zu verringern, so Drese.
Hintergrund:
Der Suchthilfebericht M-V beschreibt die Klientel der Sucht- und Drogenberatungsstellen in Mecklenburg-Vorpommern und die in Anspruch genommenen Betreuungen im Jahr 2021. Die Statistik ergibt sich aus der Dokumentation der Sucht- und Drogenberatungsstellen, entsprechend dem Deutschen Kerndatensatz (KDS) in EBIS - (Einrichtungs-Bezogenes-Informationssystem).