Veranstaltung im Voss Haus
„Wir haben heute hochkarätige Gäste eingeladen“, versprach Penzlins Bürgermeister Sven Flechner am Freitagabend und lockte seinen Neubrandenburger Amtskollegen sowie eine NDR-Moderatorin auf die kleine Bühne des Voss Hauses. „Seit dem vergangenen Juni haben wir den ersten Freitag im Monat als kulturellen Veranstaltungstag etabliert und noch nie war das Voss Haus so gut besucht“, freute sich Sven Flechner über 50 Gäste, die den Raum bis auf den letzten Platz füllten. Und auch Silvio Witt und Friederike Witthuhn zeigten sich begeistert über den regen Zuspruch. Das Duo, das derartige Abende über Poesie, Pop und Politik schon einige Male absolvierte, präsentierte sich gleich von der ersten Minute als eingespieltes Team und lieferte sich im Warm-up bereits eine poetische Schlacht aus Wortspielereien. Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt, der wie seine Mitstreiterin, sein Buch „Zwei Herzen an der Leine“ fest in den Händen hielt, verriet „für mich sind Gedichte wie kleine Momentaufnahmen oder wie geschriebene Fotografie".
Und 32 dieser kleinen Verse befinden sich in jedem Buch, um das es zur jüngsten Auflage von „StadtLandOlymp“ gehen sollte. „Wir werden aber nicht alle Gedichte vorlesen, meist schaffen wir nur elf“, lachte Silvio Witt bevor er sich platzierte. Er sollte schließlich Recht behalten. „Dieses Buch ist vor zehn Jahren entstanden. Ich habe es fertig geschrieben und dann lag es eine Weile“, blickte der Oberbürgermeister von Neubrandenburg zurück. „In einer schnelllebigen Zeit, sind diese kleinen Episoden sehr kurzgehalten“, so Witt. Nicht ganz so kurz konnte sich das Duo halten, die sichtlich Spaß auf der Bühne hatten. Dem applaudierenden Publikum gefiel es. Mit Rotwein, Bier oder Säften in der Hand verfolgten die Anwesenden, wie sich die beiden immer wieder vom eigens gesponnenen Leitfaden entfernten. Nach einer halben Stunde Einleitung konnten sich Witthuhn und Witt letztlich doch auf den Start der ersten Kostprobe einigen und nahmen die Gäste mit auf die Reise „Berlin fahren“. Ein moderner Reim zeigte die Eindrücke einer klischeehaften Fahrt mit dem Regionalexpress 1330 auf und Penzliner sowie extra Angereiste fühlten mit dem OB der Viertorestadt.
Herzlich lachend wurden die Zeilen auseinandergepflückt und Parallelen zur realen Welt geknüpft. „Oh verdammt, schon so spät, aber einen schaffen wir noch vor der Pause“, drängte Witt seine Gesprächspartnerin zur nächsten Kostprobe, deren Verse lediglich ein Wort pro Zeile beinhalteten. Doch auch das reichte aus, um wieder für jede Menge Gesprächsstoff zu sorgen. So erfuhren die Gäste von „StadtLandOlymp“, dass Silvio Witt zwar nicht eitel ist, aber immer gut auf Fotos aussehen möchte. „Das gelingt aber nicht immer“, so der Bürgermeister. Dafür machte er auf der kleinen Bühne einen guten Eindruck und hätte sicherlich noch viele weitere Stunden füllen können.
Die nächste Veranstaltung von „StadtLandOlymp“ im Voss Haus ist für den 07.02.2020 als plattdeutscher Abend mit Hans-Joachim Jeromin unter dem Titel "Lebensbild der Alwine Wuthenow" geplant.