Kur- und Tourismus GmbH ist neuer Betreiber
Seit Ende des vergangenen Jahres gab es einige Änderungen im Betrieb des Stadtgeschichtlichen Museums in Waren (Müritz). Die Waren (Müritz) Kur- und Tourismus GmbH (KuT) per Dienstleistungsvertrag zur Betreiberin des Museums, dennoch bleibt das Museum unverändert eine städtische Einrichtung und die Sammlung verbleibt im Eigentum der Stadt. Die neuen Mitarbeiter sind zukünftig Angestellte der Kur- und Tourismus GmbH. Mit dem Rentenbeginn von Joachim Kluge übernahm Jasmin Glause eine Stelle im Museum und wird sich künftig vorrangig mit dem Bereich Öffentlichkeitsarbeit beschäftigen. Weiterhin unterstützt ebenfalls der Museums- und Geschichtsverein das Museum durch ehrenamtlich wirkende Vereinsmitglieder.
Neben der Dauerausstellung zur Stadtgeschichte von Waren (Müritz) werden im Rathaussaal regelmäßig Sonderausstellungen gezeigt.
- Im Januar wäre der frühere Warener Schüler und später weltberühmte Dramatiker Heiner Müller 90 Jahre alt geworden und stand im Mittelpunkt der Sonderausstellung. Außerdem fand gemeinsam mit dem Haus des Gastes in Kooperation mit müritz.buch ein Hörspiel-Abend statt.
- Die aktuelle Sonderausstellung heißt „Briefe aus Japan“. Für diese Ausstellung haben Schülerinnen und Schüler aus der Partnerstadt Rokkasho Briefe gesandt, die nun von Schülerinnen und Schüler des Richard-Wossidlo-Gymnasiums beantwortet werden. Neben den Briefen werden in der Ausstellung Werke von jungen Künstlern aus Rokkasho gezeigt. Die Städtepartnerschaft besteht seit 25 Jahren.
- Im Anschluss folgt ein weiteres Jubiläum. „Lehrerpersönlichkeiten am Warener Gymnasium“ eröffnet am 8. Mai 2019 und ist Teil der Feierlichkeiten zum 150. Geburtstag des Richard-Wossidlo-Gymnasiums.
Neu ist ebenfalls ein öffentliches Bücherregal vor dem Rathaussaal, das zum Büchertausch einlädt. Zudem ist seit einiger Zeit eine kleine Vitrine vor der Galerie im Haus des Gastes positioniert, die mit ihren wechselnden Inhalten Gäste auf das Museum aufmerksam machen soll. Zum besseren Bekanntmachen des Museums wird außerdem an einem neuen Flyer gearbeitet.
Zum internationalen Museumstag am 19. Mai 2019 wird das Stadtgeschichtliche Museum sich mit freiem Eintritt und der Saisoneröffnung in die Kachelofentöpferei in der Goethestraße beteiligen.
Bild der Warener Altstadt von Paul Andrich
Die letzten Recherchen haben Neuigkeiten gebracht! Das Bild der Warener Altstadt mit dem Verlauf der Straßen und Gassen und der Anordnung und Größe der Grundstücke ist vor 320 Jahren nach dem letzten großen Stadtbrand festgeschrieben worden. Bisher wurde als Urheber der Neuplanung ein herzoglicher Baurat namens Paul Adrian genannt. Über diesen Herrn war eigenartigerweise nichts weiter bekannt. Wen wundert es, denn es war ein Lesefehler. Der richtige Name lautet, Paul Andrich. Und dieser Paul Andrich war ein Universalgenie und einer der tatkräftigen und wirkungsreichen Männer des Barockzeitalters. Er stammt aus Hessen, wo er zunächst als Alchimist und Techniker, Architekt und Stadtplaner sowie Unternehmer im Dienst des Landgrafen Friedrich von Homburg Karriere gemacht hatte. Für seinen Herrn baute er auch die prächtige, silberne Prothese die diesen als „Landgraf mit dem silbernen Bein“ bekannt und zum Helden in Heinrich von Kleists Drama machen sollte. 1695 trat Paul Andrich in die Dienste des mecklenburgischen Herzogs, wurde Unternehmer des mecklenburgischen Salinenwesens, herzoglicher Baurat und als solcher 1699 zum ersten Warener Stadtplaner. Ihm ist zu verdanken, dass Waren (Müritz) heute ist, wie es ist.