Sparen mit Wärmepumpe: Vorteile des effizienten Heizsystems
Die Zukunft der Heiztechnik liegt in der Nutzung von Wärmepumpen – einer vergleichsweise neuen Entwicklung auf dem Markt, die in den letzten Jahren mit gutem Grund immer mehr Aufmerksamkeit gewonnen hat. Die Systeme gelten als wegweisend im Bereich Nachhaltigkeit und Effizienz, denn sie bedienen sich natürlicher Wärmequellen wie Luft, Erde oder Grundwasser, um Gebäude zu beheizen. Damit bieten sie eine fortschrittliche Alternative zu herkömmlichen Öl- oder Gasheizungen ohne auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe angewiesen zu sein.
Trotz der höheren Anschaffungskosten im Vergleich zu traditionellen Heizsystemen wird der Wechsel zu einer Wärmepumpe durch staatliche Zuschüsse attraktiver gemacht. Regionale Förderungen können die Investition weiter erleichtern, sodass sich langfristig sowohl finanzielle als auch ökologische Vorteile ergeben. Dieser Artikel liefert hilfreiche Informationen zum Thema und zeigt, warum sich die Umrüstung auf das neue Heizsystem für viele Hausbesitzer lohnen kann.
So funktionieren Wärmepumpen
Das Konzept der Wärmepumpe ist tatsächlich alles andere als neu: Es basiert auf Prinzipien, die bereits vor fast 200 Jahren vom französischen Physiker Nicolas Carnot entwickelt wurden. Die Technologie nutzt eine externe Wärmequelle – beispielsweise Luft, Erde oder Grundwasser –, um Wärme zu sammeln und diese dann zum Heizen von Innenräumen zu verwenden. Dabei wird auf die Verbrennung fossiler Brennstoffe verzichtet und lediglich Strom für den Betrieb benötigt.
Der Grundmechanismus einer Wärmepumpe ähnelt dem eines umgekehrt arbeitenden Kühlschranks: Anstatt Wärme aus dem Inneren zu entziehen und nach außen abzugeben, extrahiert die Pumpe Wärme aus der Umgebung und führt sie dem Heizsystem eines Gebäudes zu. Dies erfolgt über mehrere Schritte, bei denen eine Flüssigkeit (die sogenannte Sole, bestehend aus Wasser und Frostschutzmittel) die Umgebungstemperatur aufnimmt und an ein Kältemittel in der Wärmepumpe weitergibt. Dieses verdampft, wird komprimiert und erwärmt sich dabei weiter, bevor es seine Wärme an das Heizungssystem abgibt und sich dabei wieder verflüssigt. Abschließend wird der Druck reduziert, und der Kreislauf beginnt von neuem.
Wärmepumpen setzen auf einen cleveren Mechanismus, um Gebäude effizient zu heizen, wobei sie allerdings auf eine externe Energiequelle angewiesen sind: Wärmepumpen Strom. Dieser wird vorrangig für das Verdichten und Entspannen des Kältemittels benötigt. In Situationen, in denen die natürliche Wärmequelle nicht ausreichend Energie liefert, springt bei den meisten Modellen ein elektrischer Heizstab ein, um die erforderliche Temperatur zu erreichen – doch bei einer optimal auf das Gebäude abgestimmten Wärmepumpenanlage ist der Einsatz dieses Heizstabs eher die Ausnahme.
Das Besondere an Wärmepumpen ist ihre Fähigkeit, aus einer Einheit Strom bis zu drei bis fünf Einheiten Wärme zu generieren. Diese Effizienz wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) quantifiziert. Eine JAZ von 4 bedeutet, dass aus jeder Kilowattstunde Strom vier Kilowattstunden Wärme produziert werden. Diese Zahl ist nicht nur ein Indikator für die Effizienz, sondern auch für die Wirtschaftlichkeit der Anlage: Eine JAZ unter 3 zeigt eine ineffiziente Nutzung, was langfristig zu höheren Kosten führt. Deshalb ist in der Regel auch eine Mindest-JAZ für die Inanspruchnahme staatlicher Fördermittel erforderlich.
Tipp: Wer zusätzlich eine Photovoltaikanlage nutzt, kann die Effizienz weiter steigern, indem er den selbst erzeugten Solarstrom zur Versorgung der Wärmepumpe heranzieht. Für die Wahl des passenden Stromtarifs können Ökotarife in Betracht gezogen werden, um so das Heizen komplett CO2-neutral zu gestalten.
Die Vorteile des neuen Heizsystems
Wärmepumpen überzeugen durch ihre Zugehörigkeit zu den höchsten Energieeffizienzklassen, ihre Langlebigkeit sowie durch relativ geringe Betriebskosten. Damit sind die Anlagen nicht nur für Neubauten eine ausgezeichnete Wahl, sondern auch für die Nachrüstung in bestehenden Gebäuden, um diese umweltfreundlicher und energieeffizienter zu machen.
Ein weiterer Vorteil der innovativen Heiztechnik: Wärmepumpen ermöglichen es, Gebäude im Sommer zu kühlen – eine echte Schlüsseltechnologie für die Zukunft der Gebäudeheizung, die im Zuge der Energiewende verstärkt gefördert und genutzt wird.
Der deutliche Anstieg ihrer Popularität ist auch an den Verkaufszahlen abzulesen: Die Bundesregierung verfolgt sogar das ambitionierte Ziel, ab 2024 jährlich um die 500.000 Wärmepumpen zu installieren, um die Energiewende im Heizungsbereich voranzutreiben.
Welche Wärmepumpe ist für welchen Einsatz geeignet?
Auf dem Markt der Wärmepumpentechnologien stechen drei Systeme heraus, die jeweils spezifische Anforderungen und Umgebungen bedienen: Luft-, Erd- und Wasserwärmepumpen. Jede dieser Anlagensysteme nutzt unterschiedliche natürliche Ressourcen, um Energie für das Heizen von Gebäuden bereitzustellen.
- Luftwärmepumpen setzen die Technologie ein, um Energie aus der Außenluft zu ziehen. Sie nutzen die Umgebungsluft – selbst bei Temperaturen bis zu -25°C – und wandeln diese über einen Wärmetauscher in nutzbare Energie um. Diese Variante ist besonders wegen ihrer Effizienz und einfachen Installation beliebt und bietet eine vergleichsweise kosteneffiziente Lösung im Vergleich zu traditionellen Heizmethoden.
- Erdwärmepumpen hingegen schöpfen ihre Energie aus der unterirdischen Temperatur. Durch ein System von Rohren, das unter der Erdoberfläche verlegt wird, zirkuliert eine Flüssigkeit, die die Erdwärme aufnimmt oder abgibt. Diese Technologie eignet sich hervorragend für das ganzjährige Heizen und Kühlen von Gebäuden, da die Erdtemperatur relativ konstant bleibt.
- Wasserwärmepumpen nutzen einem technologischen Ansatz, bei der die Energie aus Oberflächenwasserquellen wie Seen, Flüssen oder Brunnen gezogen wird. Durch ein Netzwerk von Rohren wird Wasser geführt, das je nach Bedarf Wärme aufnimmt oder abführt. Diese Pumpenart besticht durch ihre hohe Effizienz, setzt allerdings eine konstante und ausreichende Wasserquelle voraus.
Die Anlage ist auch vom Gebäudetyp abhängig
Die Entscheidung für die passende Wärmepumpe hängt von mehreren Faktoren ab, darunter die geografische Lage des Hauses, die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen sowie selbstverständlich auch die individuellen Heiz- und Kühlbedürfnisse der Hausbewohner.
Unabhängig davon, welche Technologie dabei zum Einsatz kommt, stellen Wärmepumpen für Neubauten und umfassend sanierte Immobilien nach aktuellem Stand die ideale Wahl dar, da sie in gut isolierten Gebäuden ihre Stärken voll ausspielen können. Besonders effizient arbeiten sie in Verbindung mit einem Fußbodenheizungssystem, das die Wärme gleichmäßig im Raum verteilt und so für ein angenehmes Wohnklima sorgt.
Für Eigentümer von Altbauten oder Gebäuden ohne Fußbodenheizung bietet sich als Alternative auch ein Hybrid-Heizsystem an. Dieses kombiniert eine traditionelle Heizmethode, wie beispielsweise eine Gasheizung, mit einer Hochtemperatur-Luft-Wasser-Wärmepumpe – so können die bestehenden Heizelemente wie Radiatoren weiterhin genutzt werden.
Ein solches System zeichnet sich besonders durch seine Flexibilität aus: Abhängig von den aktuellen Energiepreisen und Ihrem Heizbedarf schaltet es automatisch zwischen Gasheizung und Wärmepumpe um, um zu jeder Zeit die kosteneffizienteste Option zu nutzen.