Perspektive e.V. bildet in Waren (Müritz) aus
Demenzbetroffene Familien haben einen schweren Alltag. Um die Angehörigen immer wieder ein paar Stunden zu entlasten und den Betreuungsbedürftigen liebevolle Gesellschaft zu bieten, bildet der Perspektive e. V. auch dieses Jahr Ehrenamtliche aus und koordiniert zukünftig deren Einsätze.
Die Schulung findet am 26./27. Mai und am 02./03. Juni jeweils von 9.00 – 15. 00 Uhr in den Räumlichkeiten des Perspektive e. V., Otto-Intze-Str. 1 in 17192 Waren (Müritz) statt.
Zum erfolgreichen Abschluss der kostenlosen Schulung ist die Teilnahme an allen Terminen erforderlich.
Solche „niedrigschwelligen Betreuungsangebote“ gibt es in M-V längst noch nicht flächendeckend, so dass zuhause lebende Demenzerkrankte ihr dafür nutzbares Betreuungsgeld oft mangels Angeboten verfallen lassen.
Zur besseren Planbarkeit wird um vorherige Anmeldung gebeten.
Kontakt: Katrin Zimmermann, 03991 / 67 342 23 oder 0173 / 20 20 646, E-Mail: Zimmermann@perspektive-waren.de
Demenz – was ist das?
Der Begriff „Demenz“ leitet sich von dem latainischen Wort „dementia“ ab und bedeutet „ohne Geist“. Er beschreibt eine Vielzahl von psychischen Einschränkungen und Erkrankungen, die mit einen Verlust der geistigen Funktionen wie Denken, Erinnern, Orientierung und Verknüpfen von Denkinhalten einhergehen und die dazu führen, dass alltägliche Aktivitäten nicht mehr eigenständig durchgeführt werden können. Man unterscheidet hirnorganische (primäre) und nicht-hirnorganische (sekundäre) Demenzformen. Die hirnorganischen Demenzformen treten am häufigsten auf und machen etwa 90 % aller Demenzfälle aus. Die Ursachen liegen in Veränderungen am Gehirn selbst oder in Veränderungen der Blutgefäße im Gehirn mit nachfolgenden Durchblutungsstörungen. Nicht-hirnorganische Demenzformen haben ihren Ursprung in einer anderen Erkrankung wie beispielsweise Hirnverletzung, Hirntumor oder einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Auch Vergiftungen mit Alkohol, chemischen Substanzen oder Drogen können zu Demenzen führen. Diese demenzbedingten Fähigkeitsstörungen lassen sich durch wirksame Behandlung der Grunderkrankung oftmals normalisieren.
Mit rund 60 Prozent aller Demenzerkrankungen ist die Alzheimer-Demenz die häufigste Form, dicht gefolgt von der durch Durchblutungsstörungen im Gehirn auftretenden vaskulären Demenz.
In der Medizin werden drei Phasen oder Entwicklungsstadien der Demenz unterschieden. Die leichte Demenz als erste Phase zeigt sich durch spürbare Beeinträchtigungen des Betroffenen in der beruflichen Tätigkeit und bei der Ausübung von Freizeitaktivitäten. So wird das Alltagsleben weitgehend selbstständig gemeistert, jedoch werden Defizite im Denk- und Merkvermögen deutlich. Die Unaufmerksamkeit nimmt zu, was sich am verminderten Interesse am Alltagsgeschehen zeigt. Erste Rückzugserscheinungen aus dem sozialen Umfeld sowie Schlafstörungen treten auf.
Die mittelgradige Demenz ist gekennzeichnet durch den Verlust der Selbständigkeit im Alltag. So werden Körperhygiene und Ernährung vernachlässigt. Weiterhin schwindet die Merkfähigkeit und Lücken im Langzeitgedächtnis werden deutlich. Sowohl die zeitliche Orientierung ist eingeschränkt als auch die intellektuellen Fähigkeiten wie Rechnen, Kritik- und Urteilsfähigkeit lassen nach. Teilweise legen die Betroffenen ein aggressives und unruhiges Verhalten an den Tag, was zu „sinnlosen“ Beschäftigungen führt. Dabei werden die Zeit sowie oftmals wichtige Alltagstätigkeiten (z.B. Mittag zu kochen) vergessen. Die Sprache wird lückenhaft. Es treten Wortfindungsstörungen auf. Erste Handlungs- und Erkennungsstörungen werden sichtbar. Weiterhin können Schlafstörungen bis hin zur Umkehr des Tag/Nacht-Rhythmus führen.
Die schwere Demenz zeigt sich häufig durch Desorientierung und ungezielte Handlungen. Funktionen von Gegenständen sind dem Betroffenen nicht mehr bewusst beispielsweise die Uhr oder die Funktionsweise eines Lichtschalters. Der Betroffene läuft ziellos umher, verspürt eine innere Unruhe, wirkt abgestumpft und teilnahmslos. Die innere Unruhe kann bis zur Hinlauftendenz (Weglauftendenz) führen – d.h. der Betroffene läuft zwanghaft zu einem Ort oder Gegenstand. Der Demenzkranke ist zwar mitteilsam, gibt jedoch Mitteilungen ohne Zusammenhang weiter. Die Informationen bestehen häufig nur aus Mimik und Gestik. Auffallend sind auch plötzliche, unbegründete Aggressivität oder gleichförmige, unangepasste Bewegungen. Weiterhin kommt es zu schweren Sprach- und Erkennensstörungen.