Schleusenzeiten in der Mecklenburgischen Seenplatte Sommersaison
Bootscharterunternehmen Kuhnle-Tours stellt Schleusenwärter ein
Aufgrund von Personalmangel wurden die Schleusenzeiten in der Mecklenburgischen Seenplatte extrem verkürzt. Jetzt hat Bootscharterer Kuhnle-Tours aus Rechlin sich der Sache angenommen und kurzerhand selber Schleusenwärter eingestellt. Mit einer bislang einmaligen Aktion wurden durch den Bootscharterer Arbeitsstellen für Schleusenwärter ausgeschrieben und mit Erfolg besetzt. Daher gelten ab dem 17. Juni 2024 an den nicht-automatisierten Schleusen der Mecklenburgischen Seenplatte die verlängerten Sommer-Öffnungszeiten. Die Schleusen öffnen dann pünktlich um 7 Uhr und gewähren bis, zur letzten Einfahrt um 20.45 Uhr, Schleusenzeiten bis 21 Uhr. Gut 20 Aushilfs-Schleusenwärterinnen und Schleusenwärter haben sich auf die Arbeitsstellen beworben und sind von Mitarbeitern des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts Oder-Havel (Außenbezirk Canow) in einem dreitätigen Kurs in den Schleusendienst eingewiesen worden.
„Das ist schon eine verantwortungsvolle Aufgabe“ lautet das Fazit von Dagmar Kuhnle, die selbst an der Schulung teilnahm. „Kein Hexenwerk, aber auch kein Job, bei dem man seine Gedanken woanders haben kann.“ Ein falsch gedrückter Knopf könnte schließlich die Anlage außer Gefecht setzen oder Schäden an den Booten in der Schleusenkammer verursachen. „Die Zusammenarbeit läuft kooperativ und auf Augenhöhe“, hat Wasserbaumeister Andreas Bethke vom Außenbezirk Canow vor Ort an den Schleusen beobachtet. Einen weiteren Vorteil sieht er darin, dass die Bootsvermieter auf kurzem Dienstweg einen Blick dafür bekommen, wie man die Chartercrews noch besser auf die Schleusen vorbereiten könne. Zu der unkonventionellen Besetzung der vier Schleusen der Müritz-Havel-Wasserstraße (Mirow, Diemitz, Canow und Strasen), sowie an den Schleusen Wesenberg und Steinhavel an der Oberen Havel-Wasserstraße ist es gekommen, weil dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Oder-Havel das entsprechende Personal fehlte und man auch keine Stellen genehmigt bekommen hatte.
Um zu verhindern, dass diese Schleusen, die zu den höchstfrequentierten Deutschlands gehören, nur im Ein-Schicht-Betrieb von 9 bis 18 Uhr betrieben werden, hat Kuhnle-Tours den Auftrag bekommen, eigenes Personal an die Schleusen zu schicken. Eine Maßnahme, die lange Wartezeiten und Notübernachtungen an der Schleusenwartestelle für Urlaubsgäste und einheimische Bootfahrer reduzieren wird. „Es werden weiterhin Nachrücker für den Schleusendienst gesucht“, heißt es seitens Kuhnle-Tours Rechlin.