Sanierung im Orgelmuseum Malchow
„Wir möchten die Menschen wieder ans Museum binden“
Das Mecklenburgische Orgelmuseum in Malchow wird seit über zwei Jahren renoviert. Die ersten Bauschritte sind abgeschlossen, aber es ist noch viel zu tun. „Aufgrund der Maßnahme können wir unsere Exponate seit vier Jahren nicht vollständig zeigen. Daher ist es vor allem wichtig, dass die Ausstellungsräume inklusive des Veranstaltungsraums hier im Erdgeschoss bald wieder öffnen können“, sagt Museumsleiter Friedrich Drese. Er hofft, dass die Sanierung bis zum Ende des nächsten Jahres abgeschlossen sein wird.
Es ist Norddeutschlands größtes Orgelmuseum und ein Alleinstellungsmerkmal der Inselstadt Malchow innerhalb der Region und darüber hinaus. Doch auch an solchen Attraktionen wie dem Mecklenburgischen Orgelmuseum Malchow geht die Zeit nicht spurlos vorüber. „Im Winter 2019-2020 versagte die Heizung und wir mussten raus“, berichtet Museumsleiter Friedrich Drese. Ab dem nächsten Winter startete dann die Maßnahme „Sanierung Orgelmuseum einschließlich Scheune und Depot“ mit dem Ausbau des Daches. Diese wurde durch die Inselstadt Malchow finanziert, wobei man von Mitteln aus dem Programm „Förderung der nachhaltigen ländlichen Entwicklung“ profitierte. „Im Zuge dessen mussten wir das Gebäude komplett leerräumen. Teile des Depots kamen ebenso hinaus wie die Ausstellung, die Verwaltung und die Werkstatt“, sagt Drese. Die Werkstatt und ein Teil des Depots haben jetzt in der renovierten Scheune ihr Zuhause gefunden. Die Büros der Verwaltung fanden ihren Platz für drei Jahre in einem anderen Haus auf dem Kloster. Erst vor einigen Monaten sind Friedrich Drese und sein Team an ihren ursprünglichen Wirkungsort zurückgekehrt. Diese Räume hatten die Mitarbeiter zuvor bei laufendem Museumsbetrieb selbst mit Mitteln des Kultur- und Sportrings Malchow e. V. (KSR) hergerichtet, zu dem die Einrichtung gehört. Den Besuchern steht bis jetzt nur der Teil des Orgelmuseums zur Verfügung, der sich in der Klosterkirche befindet. „Die Exponate hier mussten wir zusammenstellen und einpacken. Vieles haben wir aber bereits wieder ausgepackt, weil wir Stockflecken unter der Verpackung festgestellt haben“, erzählt der Museumsleiter. Das Haus muss nun innen und außen fertiggestellt werden: Die Räume im Erdgeschoss sollen neu verputzt und gestrichen werden. Der Fußboden braucht eine Erneuerung. In drei heizbare Räume im ersten Stock soll das Archiv einziehen. Die Außenfassade benötigt einen neuen Anstrich. Eventuell soll sich auch im Garten noch etwas verändern. Friedrich Drese hofft, dass dies alles bis zum Ende des nächsten Jahres passieren wird. Die Malchower Stadtvertretung hat die weitere Sanierung beschlossen und einen entsprechenden Fördermittelantrag gestellt, aber noch keinen Zuwendungsbescheid erhalten. Daher gibt es auch noch keine detaillierten Pläne, wie man vorgehen wird.
Besonders wichtig ist es für Friedrich Drese und seine Mitarbeiter, dass nun auch die Ausstellungsräume unten mitsamt des Veranstaltungsraums bald wieder uneingeschränkt nutzbar sein werden. „Wir können seit rund vier Jahren ja unsere Exponate nicht vollständig zeigen, was sehr schade ist.“ Während sich in der Kirche die eindrucksvollen Orgeln befinden, fand bis zur Schließung des Museumsgebäudes hier eine Sammlung zu den Hintergründen ihren Platz: Bilder, Texte, Materialien, interessante Gegenstände speziell zur Mecklenburger Orgelgeschichte. „Wir haben hier unter anderem ein altes Orgelgehäuse aus dem 17. Jahrhundert und historische Orgelwerkzeuge im Original.“ Auch ohne den Veranstaltungsraum sei man eingeschränkt in der Außenwirkung, meint der Museumsleiter. Hier habe man zum Beispiel einst das sogenannte Wintercafé geöffnet. Dabei gab es mehrfach in der Nebensaison eine halbe Stunde Musik, Wissenswertes rund um die Orgel und Kaffee und Kuchen. Einmal hat man zum Beispiel einen Orgelbauer aus der Region vorgestellt. „Diese Veranstaltungen bildeten eine gute Möglichkeit, Menschen an unser Museum zu binden. Da sie außerhalb der Saison stattfanden, zogen sie vor allem unser Stammpublikum unter den Einheimischen an. Das brauchen wir dringend wieder!“