Die Freude war gestern in der Uni Rostock riesengroß. Mit unglaublichen 9.600 Stimmen wurde das Projekt „Tommy Nicht Allein - die Kliniknannys“ der Universitätsmedizin Rostock auf den 1. Platz für den Engagementpreis gewählt. Die Rostocker Kliniknannys sind allesamt Studenten unter Führung des ärztlichen Leiters Dr. Gernot Rücker, die sich liebevoll um kleine Patienten außerhalb der medizinischen Versorgung kümmern.
Hiergrund: Ein Krankenhausaufenthalt ist für Kinder eine oftmals plötzliche und manchmal sehr langwierige, in jedem Fall große Belastung. Nicht immer können Eltern jederzeit ihre Kinder besuchen. Die Medizin-Studierenden der Universitätsmedizin Rostock haben einen 24h/365-Telefonservice aufgebaut, der per Kurznachricht eine Einsatzabfrage bei seinen über hundert Mitgliedern auslöst. Wer Zeit hat, besucht dann das Kind. So werden kranke Kinder nicht allein gelassen und erfahren Freude und Wärme, Familien entlastet, und die Studierenden für die seelische und soziale Seite der Gesundheit sensibilisiert.
Auch aus der Müritzregion beteiligen sich Medizinstudenten am Projekt „Tommy Nicht Allein - die Kliniknannys“ in der Klinik der Universitätsmedizin Rostock. Luisa Grabe, kommt ursprünglich aus Gotthun und ist in der Müritz Region aufgewachsen. Für ihr Medizinstudium ist die Müritzerin nach Rostock gezogen und der Organisation „Tommy Nicht Allein - die Kliniknannys“ beigetreten. Mittlerweile leitet Luisa Grabe mit drei weiteren Personen, unter dem ärztlichen Leiter Dr. Gernot Rücker, das Projekt „Tommy Nicht Allein - die Kliniknannys“, an dem auch Lynn Beckert aus Klink beteiligt ist. Bereits 2019 hatten die Rostocker Kliniknannys den Engagementpreis MV gewonnen und wurden für den Deutschen Engagementpreis nominiert. Mit Erfolg – Herzlichen Glückwunsch für das tolle Projekt, die versuchen, den notwendigen Krankenhausaufenthalt so angenehm wie möglich für die Kinder und Jugendlichen zu gestalten.
Foto: Martin Börner
In Berlin ist am 03. Dezember 2020 der Deutsche Engagementpreis 2020 verliehen worden – und zwei Initiativen aus Mecklenburg-Vorpommern waren dabei erfolgreich. Zu den fünf von einer Fachjury ausgewählten Preisträgern gehörte auch die Schweriner Initiative „Die Platte lebt e.V.“.
In der Begründung der Jury hieß es: Der Verein schaffe in den Plattenbau-Gebieten der Landeshauptstadt Möglichkeiten zur Begegnung, unterbreite Angebote in Bereichen wie Kultur und Bildung und stifte damit Zusammenhalt. Der Verein "Die Platte lebt" sei für alle da - für Einheimische und Migrantinnen und Migranten, für Alt und Jung. Mit der Ehrung ist ein Preisgeld von 5000 Euro verbunden.
Sozialministerin Stefanie Drese beglückwünscht den ehrenamtlichen Vorstand um Hanne Luhdo und die vielen aktiven Vereinsmitglieder. „Der Preis ist eine verdiente Anerkennung für die Arbeit des Vereins. ‚Die Platte lebt‘ ist eine generationenübergreifende Anlaufstelle für die Menschen in den Schweriner Stadtteilen Großer Dreesch, Neu Zippendorf und Mueßer Holz und ist aus dem Leben im Viertel gar nicht mehr wegzudenken. Die Mitglieder des Vereins sind großartige Vorbilder für mehr Miteinander in unserer Gesellschaft.“
Gegründet wurde „Die Platte lebt" im Jahr 2004. Derzeit zählt der Verein rund 60 Mitglieder zwischen 35 und 92 Jahren. Sie organisieren viele unterschiedliche Veranstaltungen, zum Beispiel eine Lese-Ecke, Sprachkurse für Zuwanderer, Ausstellungen, Handarbeitsnachmittage, offene Foren, Nachhilfeprojekte, Kabarett-Vorstellungen, Beratungsangebote oder Feste aller Art.
Der zweite Sieger aus Mecklenburg-Vorpommern beim Deutschen Engagementpreis 2020 ist das Projekt "Tommy Nicht Allein - die Kliniknannys" der Universitätsmedizin Rostock. Die rund 100 jungen Projektmitarbeiter*innen haben den Publikumspreis des Deutschen Engagementpreises gewonnen, er ist mit 10.000 Euro dotiert.
Die Medizin-Studierenden haben einen 24h/365-Tage-Telefonservice aufgebaut, der per Kurznachricht eine Einsatzabfrage bei seinen Mitgliedern auslöst. Wer Zeit hat, besucht dann das Kind. So werden kranke Kinder nicht allein gelassen und erfahren Freude und Wärme, Familien entlastet, und die Studierenden für die seelische und soziale Seite der Gesundheit sensibilisiert.
Sozialministerin Drese: „Noch nie zuvor ist diese Auszeichnung nach Mecklenburg-Vorpommern gegangen, ich freue mich riesig. Die ‚Kliniknannys‘ sind ein fantastisches Projekt. Ein Krankenhausaufenthalt ist ja für Kinder eine oftmals plötzliche und manchmal sehr langwierige, in jedem Fall große Belastung. Nicht immer können Eltern jederzeit ihre Kinder besuchen. Die Kliniknannys spielen mit den kleinen Patienten und lesen ihnen vor, sie basteln, erzählen und lachen - und lenken sie damit ab. Ich glaube, viel mehr Herzblut kann man gar nicht aufbringen,“ betonte die Ministerin.
Drese: „Die Preise sind eine großartige Würdigung für das Ehrenamt in Mecklenburg-Vorpommern. Das freiwillige Engagement sorgt maßgeblich für den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Mein Dank gilt auch mit Blick auf den Tag des Ehrenamtes am 5. Dezember allen Menschen in unserem Land, die ehrenamtlich aktiv sind.“
Hintergrund:
Der Deutsche Engagementpreis würdigt das freiwillige Engagement von Menschen. Initiator und Träger des seit 2009 vergebenen Preises ist das Bündnis für Gemeinnützigkeit, ein Zusammenschluss großer Dachverbände und unabhängiger Organisationen, Experten und Wissenschaftlern. Nominiert werden können alljährlich Preisträger anderer Engagementpreise in Deutschland. In diesem Jahr gab es nach Angaben der Veranstalter 383 Nominierungen, die von 162 Preisausrichtern eingereicht wurden. Förderer sind das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die Deutsche Fernsehlotterie und die Deutsche Bahn Stiftung.