Röbeler Flohmarkt "Tüdelkram"
Erfolgreiche Premiere für „Tüdelkram“-Trödelmarkt
Unter dem Titel „Tüdelkram“ öffneten am 31. August und am 1. September jeweils von 12 bis 19 Uhr rund 20 Haushalte auf der Röbeler Straße der Deutschen Einheit ihre Türen und Tore für Nachbarn und Gäste. Die Bewohner verschenkten oder „vertrödelten“ dabei kleine und große Gegenstände und kamen mit ihrem Gegenüber ins Gespräch. Die Organisatorin von „Tüdelkram“, das zum ersten Mal lief, war mit der Resonanz sehr zufrieden. Die Straße der Deutschen Einheit in Röbel führt vom Hafen Richtung Markt und geht etwa in Höhe des ehemaligen griechischen Restaurants in die Straße des Friedens über. An diesem 1. September, einem sonnigen Spätsommertag, stehen vor jedem zweiten oder dritten Haus beider Straßenseiten dort Tische mit Kindersachen, kleinen Einrichtungsgegenständen, Gebasteltem oder selbstgemachten Marmeladen. Wo es möglich ist, haben die Anwohner auch ihre Türen oder Tore geöffnet und Sachen unter den Torbögen drapiert. Um 12 Uhr hat die Veranstaltung begonnen und wird bis 19 Uhr andauern, so wie es auch schon am Tag zuvor geschehen war.
Obwohl es kurz nach Mittag ist, schlendern viele Besucher durch die Straße, bleiben an den Auslagen stehen, schauen sich Sachen an, kommen ins Gespräch. Auch Frau B. hat vor ihrem Haus einen Tisch mit Gegenständen aufgebaut, die sie verschenkt oder für kleines Geld verkauft. Außerdem ist sie die Organisatorin der Premiere von „Tüdelkram“ - so heißt die Veranstaltung. „Sie sieht aus wie ein Trödelmarkt, ist aber eigentlich keiner. Geld spielt hier keine Rolle. Es geht um die Verbindung zwischen den Menschen, den Dialog“, sagt sie. Wenn man das Miteinander der Anwohner und Gäste an diesem Tag beobachtet, sieht man: Es funktioniert. In einem Hauseingang tauschen sich zwei Frauen über die passende Kinderkleidung aus, wenige Meter weiter wird bei Kesselgoulasch über die Unterschiede zwischen Hühner- und Wachteleiern philosophiert. Eine Nachbarin hat Info-Blätter zum Igelschutz ausgelegt und kleine Buttons und Strickkugeln gebastelt, die sie gegen eine Spende für die Igel abgibt. Siebzig Euro hat sie am vorherigen Tag bereits eingenommen. Heute dürfte es noch etwas mehr werden. Frau B. ist sichtlich zufrieden mit der Resonanz von „Tüdelkram“ und damit, wie ihre Idee umgesetzt wird. Sie möchte nicht namentlich herausgestellt werden, denn: „Die Straße hat die Veranstaltung organisiert. Wir haben hier einen guten Zusammenhalt.“
Nicht alle Haushalte haben sich beteiligt, aber rund zwanzig sind es schon. Die Idee für ein solches Ereignis, das Anwohner und Gäste zusammenführt, entstand bei den Glühweinabenden im Winter, die in dieser Straße stattfinden. „Eigentlich war „Tüdelkram“ als einmalige Veranstaltung geplant, aber ich merke schon, dass die Nachbarn auf den Geschmack gekommen sind“, meint Frau B. schmunzelnd. Den Namen für „Tüdelkram“ haben sie und die anderen gezielt ausgewählt, weil Fritz-Reuter-Jahr ist und sie die plattdeutsche Sprache pflegen wollen. Das schöne Spätsommerwetter lockt natürlich besonders viele Menschen auf die Straße. Aber auch eine Schlechtwettervariante hätte es gegeben: „Dann wären wir einfach unter die Torbögen gezogen.“