Gaststätten starten in die Saison
„Herzlich willkommen“, begrüßte Fabian Kerber am Samstagmittag Bernhard Houy. Der Warener freut sich über die gewohnte Gastfreundlichkeit, die er seit vielen Wochen vermisst hat. Ein Gläschen Bier, ein kleines Pläuschen und die Sonne genießen. Eigentlich ist es fast wie der immer. Eigentlich und auch nur fast. Fabian Kerber, der den Warener Ratskeller am Marktplatz betreibt, versteckt sein Lächeln hinter einer Stoffmaske. „Es ist schon schwierig und ungewohnt, aber wir müssen die Auflagen hinnehmen“, so der Gastronom. Aus diesem Grund bleiben die druckfrischen Speisekarten, die im frischen Design mit Holzmantel ein richtiger Hingucker sind, auch am Tresen liegen. Stattdessen gibt es einfache einlaminierte Zettel.
„Auflagen und Regeln bestimmen unseren Alltag“, seufzt Fabian Kerber, der sich dennoch über den Start in der Gastronomiebranche freut. „Es zählt gerade jeder Gast“, so der Unternehmer, der seinen Kellner Olaf Köppe wieder in die Spur schicken konnte. „Drei Gläser Spätburgunder wurden auf der Außenterrasse bestellt“, instruiert Fabian Kerber die Servicekraft und freut sich, dass die Einheimischen die Gaststätten mit einem Besuch unterstützen. „Ich werde jedes Restaurant nach und nach besuchen, denn die Gastwirte haben es sich verdient“, so Bernhard Houy. Zwei Mittagsgäste und eine gute Handvoll Frauen und Männer, die etwas trinken wollten durfte Fabian Kerber bis 14 Uhr im Ratskeller begrüßen. „Heute Abend sind wir aber mit den Vorbestellungen schon ausgebucht“, zeigte sich Fabian Kerber motiviert und bereit für den Neustart. Auf den verspäteten Neustart hat sich auch Heino Zahn mit seiner „Fischerstuw“ gefreut. „Aber man merkt, dass die Urlauber und Tagesgäste einfach fehlen“, so der Gastronom, der bereits seit 1998 das Restaurant am Warener Stadthafen leitet. Vier Mitarbeiter und zwei geringfügig Beschäftigte haben seit vielen Wochen ausgeharrt und freuen sich jetzt auf die ersten Gäste der Saison.
„Ich habe schon ein Osterfest mit 75 Prozent Einbußen wegen schlechtem Wetter gehabt, aber ganz zu und null Einnahmen, das war in diesem Jahr traurige Premiere“, blickte Heino Zahn auf seine lange Unternehmerkarriere zurück. Nur wenige Meter weiter haben es sich Birgit Wiegmann und Erich Ohndorfer auf der Außenterrasse des Kostas gemütlich gemacht. „Wir wollten heute nur etwas trinken und die Sonne genießen“, so Birgit Wiegmann. „Endlich wieder raus und in der kommenden Woche werden wir hier auch zum Abendbrot essen“, ergänzte Erich Ohndorfer. Mit dem zurückliegenden Wochenende haben die Gastronomen gezeigt, dass sie mit den auferlegten Hygienebestimmungen umgehen können und die Müritzer dankten es mit den ersten Umsätzen zum verspäteten Saisonstart der Restaurants in der Mecklenburgischen Seenplatte.