„Ein Unglück kommt selten allein“, stieg Norbert Möller in die heutige Pressekonferenz ein und damit meinte Warens Bürgermeister die 20.000 Liter Wasser, die am Sonnabend über mehrere Etagen durch die Regionale Schule Waren/West geflossen sind. „Und der Schaden ist höher als wir vorerst annahmen“, so das Stadtoberhaupt und offenbarte „Kein Regelschulbetrieb vor den Sommerferien mehr.“
„Wasser sucht sich seinen Weg und findet ihn auch. Das ist auch im Schulgebäude passiert“, so Norbert Möller. Aus den oberen Toilettenräumen bahnte sich das Wasser nach einem technischen Defekt an einem Druckhahn seinen Weg durch einen Musikraum, durch das Zimmer des Schulleiters, eine Etage tiefer in den Werkraum und den Schulclub. Das wäre sicherlich ärgerlich, aber händelbar gewesen. Doch auch eine weitere Etage tiefer breitete sich das Wasser ungehindert aus und erreichte schließlich die Technikräume und die Elektroanlage. „Dadurch ist die Schule ohne Strom und ohne Licht“, informierte Ingo Dann. „Und wir können den Strom auch nicht wieder zuschalten, weil das gesamte Gebäude noch durchnässt ist“, so der Bauamtsleiter weiter. Bevor die Elektriker anrücken können, müssen die Trocknungsgeräte mindestens vier Wochen laufen und das Wasser aus den Wänden und vor allem den Fußböden ziehen. „Dann müssen wir schauen, wie es weitergeht. Im Worst Case heißt es sämtliche Fußböden aufnehmen und neu machen“, verdeutlichte Ingo Dann die dramatische Lage.
Aus diesem Grund wird es vor den Sommerferien keine Regelunterricht in der Regionalen Schule Waren/West geben. „Für die 5. und 6. Klassenstufen kann es eine Notbetreuung geben. Den Distanzunterricht absolvieren die Klasen 5 – 9 über itslearning. Die Montagsprüfung wurde bereits verschoben, alle anderen Prüfungen finden in der Schule statt“, informierte Dietmar Henkel über die kommenden Tage. „Wir gehen davon aus, dass der Schulbeginn normal im August starten kann“, ergänzt Norbert Möller. Halbwegs normal soll auch die Zeugnisübergabe und die Rückgabe der Schulbücher ablaufen. Dies soll jeweils Klassenweise und nach einem Zeitplan in der Schule passieren.
Ein Versicherungsschaden für die Havarie wurde bereits durch die Stadt angemeldet. Ob die Sanierung der Regionalen Schule Waren/West jetzt weiter nach hinten rückt oder gar vorgezogen wird, müssen die Stadtausschüsse auf Grundlage des Gutachtens und der zu erwartenden Kosten entscheiden.