![Mili-Badestelle Rechlin Müritz](/assets/images/1/schweroel-mili-rechlin-vqj4k3mxabfx509.jpg)
Der Rechliner Badestrand „Mili“ zählt zu einem der beliebtesten Badestellen an der Süd-Müritz. Doch der gut 100 Meter breite Strandabschnitt hat ein großes Umweltproblem. Vor zwei Jahren brachte das Niedrigwasser der Müritz militärische Altlasten zum Vorschein. Im Sommer 2020 wurde eine etwa 70 Quadratmeter große Fläche im Wasser sichtbar, die aus altem verharztem Schweröl besteht. Diese Umweltgefahr wird seit Mittwoch beseitigt. Neben dem Staatlichen Amt für Umwelt und Natur (StALU) aus Neubrandenburg, das die Sanierungs- und Entsorgungsmaßnahmen koordiniert und überwacht, rückten Arbeiter einer Neustrelitzer Spezialfirma an.
![Badestrand Müritz](/assets/images/k/mili-badestelle-rechlin-txtefypdcnq506z.jpg)
Am Mittwochvormittag wurden zunächst drei Entsorgungscontainer, die jeweils acht Tonnen fassen können, am Mili-Strand abgesetzt. Mit Baggern wurde in Ufernähe eine große Mulde ausgehoben, die schließlich mit Teichfolie ausgelegt und mit Ölbindmittel gesichert wurde. Knapp sechs Meter von dieser Stelle entfernt, sollen sich, laut Gutachten aus dem vergangenen Jahr, etwa 15 Tonnen an altem Schweröl im Wasser befinden.
Diese großen teerartigen Klumpen schlummern scheinbar seit dem zweiten Weltkrieg auf dem Grund und bilden laut StALU ein Gewässergefährdungspotential der Wassergefährdungsklasse WGK 3, der höchsten Schadensklasse. Im vergangenen Sommer machten sich ehrenamtliche Aktivisten bereits daran, die Fläche selbstständig zu beräumen. Damals stoppte Rechlins Bürgermeister Wolf-Dieter Ringguth die Aktion. Weil für die Wasserfläche das Wasser- und Schifffahrtsamt des Bundes zuständig ist, hätte sich durch den freiwilligen Arbeitseinsatz die Gemeinde Rechlin auch die Entsorgung des Sondermülls auferlegt.
![Mili-Badestelle Rechlin Müritz](/assets/images/m/schweroel-rechlin-mueritz-7g287rkz84vbq35.jpg)
Jetzt teilen sich die Kosten von immerhin 97.000 Euro das Wasser- und Schifffahrtsamt und das StALU MS. Aber auch die Gemeinde Rechlin zieht sich nicht ganz aus der Verantwortung. Im Rahmen einer Vereinbarung mit dem staatlichen Umweltamt will Rechlin die Nachsorge des Strandareals für zwei Jahre übernehmen und so ein sicheres Badevergnügen am Mili-Strand gewährleisten. Der erste Schritt hierfür wurde nach 18 Monaten und zähen Verhandlungen gemacht.
So wurden neben der Baustellenvorbereitung unter anderem am Mittwoch auch das Sicherungsbecken und die Container vorbereitet, Ölsperren um die Einsatzstelle gelegt und die ersten Schwerölklumpen aus der Müritz mit einem Bagger gefischt. Ein getrennter Schwarz-Weiß-Bereich soll den Arbeitsschutz der Arbeiter gewährleisten. Am Donnerstag sollen die Arbeiten fortgesetzt und nach Plan abgeschlossen werden. „Dazu brauchen wir, so wie heute, gutes und möglichst windstilles Wetter“, hieß es seitens der Arbeiter. Nach Abschluss der Sanierung will sich Umweltminister Backhaus über den Erfolg der Arbeiten in Rechlin informieren. Dann soll auch die Vereinbarung zur Nachsorge besiegelt werden.