Seit Oktober 2022 gibt es in der Inselstadt die „Malchow Card“, eine kleine Plastikkarte zum Preis von fünf Euro, mit der man Rabatte bei derzeit 22 lokalen Unternehmen und Institutionen bekommen kann. Sie soll die Einwohner des Amtes Malchow motivieren, vor Ort einzukaufen, essen zu gehen oder Kultur zu genießen. Nach einem knappen dreiviertel Jahr sind fast 400 der Karten verkauft.
Sie ist blau-weiß, hat das übliche Kreditkartenformat und passt gut ins Portemonnaie: Die „Malchow Card“, mit der stilisierten Silhouette der Inselstadt in blau auf weißem Grund und dem Logo des Kultur- und Sportrings Malchow e. V. (KSR) als Kooperationspartner. Beim Brückenfest 2022 wurde sie zum ersten Mal verkauft und kursiert mittlerweile fast 400-mal. „Die Karte geht auf eine Idee der ehemaligen Leiterin der Tourismus-Information, Lena Raimann, zurück. Sie hatte sie als Pendant zur Gäste-Karte konzipiert, mit der die Touristen Rabatte erhalten. Wir haben den Gedanken wieder aufgegriffen und eine relativ schlichte Plastikkarte entworfen. Diese soll den Einheimischen zugutekommen – Einwohnern wie Unternehmen“, sagt Katja Hiller, City-Managerin und KSR-Mitarbeiterin.
Daher der Slogan „Von Malchowern für Malchower“. Um die Neuerung bekannt zu machen, ging sie im letzten Jahr sprichwörtlich „Klinken putzen“ bei fast allen Malchower Einzelhändlern und veröffentlichte auch Aufrufe im „Malchower Tageblatt“, die das Interesse der Unternehmen wecken sollten. Die Teilnehmer, die die Vereinbarung unterzeichneten, wurden auf einem Plakat festgehalten. Auf diesem ist auch zu lesen, dass die Karte in der Tourismus-Information und bei einigen der Händler erhältlich ist und einmalig fünf Euro kostet. Nach kleinen Verschiebungen – ein Teilnehmer sprang ab, vier oder fünf kamen hinzu – sind auf der aktuellen Liste 22 lokale Unternehmen und Institutionen verzeichnet – von A wie „Adler Drogerie Spangenberg“ bis Z wie „Zeitreise“. Die Plakate entwirft der KSR. „Außer den Rabatten, die sie gewähren, entstehen den Teilnehmern keine Kosten“, betont Katja Hiller. Einmal monatlich können sie ihr Angebot aktualisieren. Viele der teilnehmenden Händler haben einen kleinen Aufsteller im Schaufenster oder auf der Theke, der zeigt, dass sie bei dem Programm dabei sind.
Obwohl die Tourismus-Information der Hauptverkaufspunkt bleibt, holen manche Teilnehmer auch Kontingente von jeweils zehn Karten auf Kommission dort ab und verkaufen sie selbst. Reichlich zwanzig Exemplare habe sie schon an die Kundin gebracht, schätzt Ines Standt, Inhaberin des Damenmodegeschäftes „Meine Kurven“. Sie bietet die „Malchow Card“ offensiv an. „Ich frage die Kundinnen, ob sie sie bereits haben. Wenn jemand mit dem Begriff nichts anfangen kann, erkläre ich, was das ist.“ Viele Stammkundinnen bräuchten die Karte gar nicht mehr zu zeigen, so oft hätten sie sie schon genutzt, berichtet Ines Standt. „Sie erzählen auch oft, dass sie die Plastikkarte in anderen Geschäften einsetzen.“ „Meine Kurven“ gibt derzeit drei Prozent Rabatt auf den Einkauf. Für Kati Metzner, Inhaberin des Optikergeschäfts „Sehblick“, kommt die Karte noch zu wenig zum Einsatz. „Vielleicht sollte man sie noch mehr bewerben?“
Andererseits ist sie sich mit Ines Standt einig: Wenn man die Kunden direkt darauf aufmerksam macht, dass es die Karte gibt, kaufen sie sie auch. Beim „Sehblick“ gibt es fünf Prozent Nachlass auf Brillen und Sonnenbrillen. Hüccet Taskin vom indischen Restaurant „Taj Mahal“ ist mit der Resonanz der „Malchow Card“ zufrieden. „In der Saison nutzen sie täglich vier bis fünf Leute.“ Das Restaurant zieht bei Vorlage der Karte zehn Prozent vom Gesamtumsatz des Kunden ab. Auch der KSR, der Kooperationspartner für die „Malchow Card“, gewährt natürlich Nachlässe: Zwanzig Prozent weniger muss man zahlen, wenn man die Museen oder die Eishalle besuchen oder im Kino Malchow essen und trinken will. Zudem erhält man zu vielen Veranstaltungen des KSR Eintritt zu einem ermäßigten Preis.