Querdenken 399 Müritz Demo für Frieden – Freiheit – Wahrheit und Liebe
Es ist der „Herbst 89“ der in den zurückliegenden Wochen und Monaten für regelrechte Euphorie und Sympathiebekundungen sorgte. Auch das eigens initiierte Buch „Herbst 89 in Waren (Müritz)“ erinnert an die Helden der friedlichen Revolution. Doch anfänglich waren diese Frauen und Männer nur vereinzelte Querdenker, die von einigen belächelt, von anderen angefeindet wurden. Über 30 Jahre später gibt es wieder eine Bewegung von Andersdenkenden, die sich in dieser Woche als „Querdenken 399 Müritz“ vereinigt haben und am Samstagmittag Höhe des Warener Stadthafens auf einer Kundgebung ihren Unmut über die aktuelle Lage zum Ausdruck brachten. Es war die erste Demo, die Thomas Müller von „Querdenken 399 Müritz“ in Waren organisierte, weitere sollen folgen.
Querdenken steht dabei für „Dinge von einer anderen Perspektive betrachten“. „Dabei sind wir weder rechts, noch links. Wir stehen für das Grundgesetz und wir respektieren andere Meinungen“, erklärte Heike Zoch. Die Mutter aus Röbel/Müritz folgte der Einladung zur Veranstaltung und stellte sich auch als Ordner bereit. Eine ihrer ersten Aufgaben sah die resolute Frau darin, Doris Zutt (NPD) darauf hinzuweisen, dass es keine politische Versammlung ist, um parteiliches Gedankengut zu verstreuen. „Wie akzeptieren keine Faschisten, weder von rechts, noch von links in unseren Reihen“, unterstrich Thomas Müller um 13 Uhr in seiner Eröffnungsrede, die er damit begann, den Behörden und der Polizei, die mit 15 Beamten der Landes- und Bereitschaftspolizei vor Ort war, für die unkomplizierte und konstruktive Zusammenarbeit zu danken. „Danken will ich auch den Unterstützern, die binnen kürzester Zeit dieses hier auf die Beine gestellt haben“, so Thomas Müller, der als Tom Piano als Veranstaltungsleiter, Musiker, Techniker, Moderator und Redner fugierte. „Tom Piano darum, weil ich mich nicht hinter einer Maske verstecken möchte. Thomas Müller gibt es tausende im Netz, Tom Piano führt unweigerlich in der Google-Suche zu mir“, so der Musiker und Initiator, der anfänglich in über 50 gespannte Gesichter blickte. „Es hört gleich auf zu regnen, weil ihr Sonne im Herzen habt“, machte Tom Piano den Menschen, die unter Regenschirmen Schutz suchten, Mut und stimmte den John Lennon Klassiker „Imagine“ an. Und tatsächlich, der Regen wurde weniger, bis er schließlich ganz verschwand. Dafür lockte die Musik weitere Zuhörer an, die sich abseits des abgegrenzten Bereiches versammelten. „In der Ankündigung sagte ich ,Hier stimmt was nicht‘. Doch ich möchte euch nicht vorgeben, ihr könnt selber bestimmen, was ihr glaubt“, so Tom Piano. „Wie konnte die Bewegung Querdenken so groß werden, ich kann es euch nicht sagen. Aber es passiert, es sind Menschen, die hinter uns stehen“, so der Organisator. „Ich glaube nicht an den großen Erlöser. Ich glaube, auch hier in der Müritzregion müssen wir wieder etwas dichter zusammenrücken“, so Tom Piano weiter und erinnerte daran: „Was haben wir in der Vergangenheit gemacht, wir haben mit Fingern auf uns gezeigt. Wir brauchen wieder eine Gesellschaft. Redenden kann geholfen werden, wir müssen wieder anfangen miteinander zu reden.“ Und Tom Piano machte eines deutlich: „Wir müssen nicht immer dagegen sein, wir müssen für etwas stehen. Zuhören ist der erste Schritt, denn jeder hat das Recht eine Meinung zu haben.“ Und seine Meinung durfte auch Dr. Axel Stäge äußern. Der Allgemeinmediziner, der auch als Notarzt Einsätze fährt, sagt selber von sich: „Ich bin ein verantwortungsvoller Arzt. Meine Aufgabe ist es, Menschen die Angst zu nehmen.“ Und eben dieser Mediziner stellte die opulenten Testungen auf COVID-19 in Frage. „Die Tests schlagen an, aber wir erkranken nicht. Derzeit werden wöchentlich 1,2 Millionen Testung vorgenommen und 8.000 als positiv registriert.“ Ein Test kostet stolze 60 Euro. Diese Zahlen präsentierte Axel Stäge aus einer RKI-Statistik. Auch die Impfung von Kindern kann der Mediziner nicht nachvollziehen. „Kinder entwickeln einen eigenen Thymos und bauen ihr Immunsystem auf“, so Stäge. Das Thema Kinder rief auch Heike Zoch an das Mikrofon. „Wir machen den Kindern Angst, wir machen uns damit selber Angst“, schilderte die Mutter in einer emotionalen Rede ihre Erlebnisse. „Wir müssen Schluss machen mit der Verbreitung von Panik“, pflichtete Tom Pino bei und schloss eine friedliche Demo mit den Worten „Wir können nicht auf den großen Erlöser warten, jeder ist gefragt. Viel ist möglich.“
„Querdenken 399 Müritz“ ist eine freie Bewegung die 399 angelehnt an die Telefonvorwahl der Region. Weitere Veranstaltungen sind geplant.