Am gestrigen Sonnabend ist um 20:30 Uhr im Ostseestadion das Fußballspiel des F.C. Hansa Rostock gegen FC Schalke 04 angepfiffen worden. Die Mannschaften spielten vor rund 14.500 Zuschauern.
Zur Aufrechterhaltung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung vor, während und nach der sportlichen Begegnung waren rund 1.200 Beamte der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern und der Bundespolizei im Einsatz.
Der überwiegende Teil der Fans des FC Schalke 04 fuhr individuell mit Pkw sowie mit öffentlichen Verkehrsmitteln, entsprechend der durch die Polizeiinspektion Rostock im Vorfeld gesteuerten Hinweise zur Anreise, nach Rostock. Von der Sammelstelle auf der Südseite des Hauptbahnhofes wurden die Fans in Begleitung von Polizeikräften mit Shuttlebussen zum Ostseestadion gebracht.
Bereits vor dem Spiel kam es gegen 11:45 Uhr im Bereich des Leuchtturmes in Warnemünde zu körperlichen Auseinandersetzungen zwischen ca. 300 Personen beider Fangruppen. Beim Eintreffen der Polizeikräfte waren die Personengruppen nicht mehr am Ereignisort, jedoch konnten Am Strom etwa 200 Personen aus dem Fanlager des FC Schalke 04 festgestellt werden. Im Zuge der polizeilichen Maßnahmen wurden die Personalien aufgenommen und verschiedene Beweismittel gesichert. Hierdurch kam es zeitweise zu Sperrungen der Straße. Anschließend begaben sich die angereisten Schalkefans mit Reisebussen auf polizeiliche Anordnung hin wieder auf den Heimweg. Dabei wurden sie durch Einsatzkräfte bis zur Landesgrenze begleitet. Die polizeilichen Ermittlungen, unter anderem wegen Landfriedensbruchs, dauern an.
Auf Seiten der Fans des FC Hansa Rostock wurden durch die Polizei zwei Fanmärsche in Richtung Stadion verzeichnet. Der erste startete gegen 18.30 Uhr vom Parkplatz Groß Schwaßer Weg mit bis zu 300 Personen. Beim zweiten Fanmarsch begaben sich rund 350 Personen ab der Carl-Hopp-Straße zum Stadion. Hierbei kam es zu keinen herausragenden Störungen.
Nach einem ruhigen Spielverlauf kam es kurz vor Spielende im Bereich hinter der Südtribüne zu Steinwürfen auf absichernde Polizeikräfte. Dabei wurde ein Beamter verletzt. Hier wurde eine Strafanzeige unter anderem wegen Körperverletzung erstellt. Ein Tatverdächtiger wurde durch die Polizeikräfte gestellt und identifiziert.
Weitere Ausschreitungen erfolgten nach dem Spielende auf dem Stadionvorplatz. Ersten polizeilichen Erkenntnissen zufolge wurden Steine und pyrotechnische Erzeugnisse geworfen, so dass ein Funkstreifenwagen der Landespolizei in Brand geriet. Ein zweites Polizeifahrzeug wurde in Mitleidenschaft gezogen. Durch schnelles Agieren der Polizeibeamten konnten der Brand zügig gelöscht und zwei Tatverdächtige gestellt werden. Diesbezüglich wurde eine weitere Strafanzeige wegen Landfriedensbruchs aufgenommen. In diesem Zusammenhang wurden drei Polizeibeamte verletzt. Ein Beamter wurde zur medizinischen Behandlung ins Klinikum verbracht.
Neben den Landfriedensbrüchen wurden zehn weitere Strafanzeigen aufgenommen (Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen, Raub, räuberischer Erpressung, Körperverletzungen, Sachbeschädigungen sowie Besitz von Betäubungsmitteln). Die Rostocker Kriminalpolizei übernimmt bei allen Sachverhalten die Ermittlungen.