Spannende Ferienfreizeit am Fleesensee
Mit einem Lachen auf den Lippen ließ Polizeihauptkommissarin Kathrin Wunderlich-Nickel gestern Vormittag den Blick über das Malchower Ufer des Fleesensees schweifen. Dutzende Kinder tollten im Wasser des Strandbades. Einige wenige verblieben an Land und unterhielten sich über die zurückliegende Nacht. Es war die erste von insgesamt sieben, die 63 Mädchen und Jungen auf dem Gelände der Landesschule für Brand- und Katastrophenschutz Mecklenburg-Vorpommern verbracht haben. „Und die hatte es gleich in sich. Blitze eines morgendlichen Gewitters erhellten die Umgebung und Donnerschläge weckten einige Kinder auf“, so Kathrin Wunderlich-Nickel, die das 24. OutdoorCamp der Landespolizei leitet. „Aber es war halb so schlimm und kühlte die verbleibenden Nachtstunden schön ab“, beruhigte die Polizistin und schon begrüßte sie Thomas Laum, Präsident des Polizeipräsidiums Rostock, sowie die Direktorin der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege, Dr. Marion Rauchert.
Die beiden ließen es sich nicht nehmen, das OutdoorCamp in Malchow zu besuchen und fühlten sich in ihrem Engagement bestätigt, diese Ferienfreizeit für Teenager aus sozialschwachen Familien zu organisieren. „Es ist eine logistische Meisterleistung, die aber von ideellen Werten lebt“, erklärt Thomas Laum, der die diesjährige Ferienfreizeit der Polizei letztmalig offiziell besucht. „Am 23. August werde ich zwar in den Ruhestand gehen, aber dem Camp mit Sicherheit auch weiterhin treu bleiben. Treu sind auch die insgesamt 19 Betreuer, die fast alle „Wiederholungstäter“ sind. „Die Besetzung des Teams erfolgt als Dienstzeit, aber freiwillig“, erläuterte Marion Rauchert und fügte hinzu: „Und das passiert alles neben den normalen Aufgaben der Polizei und zudem haben wir gestern erst 192 neue Auszubildende in der Polizeischule begrüßt, die ebenfalls einen Anspruch auf ausreichend Personal haben.“ Diese Logistik geht aber an den Teenagern vorbei. Soll sie auch, denn ein unbeschwerter Urlaub steht auf dem Plan und dazu gehört jede Menge Action. „Auf zum Staffelspiel“, rief Pille als einer der Betreuer und feuerte sein Team an.
Hier rannte auch Pascal Fischer in Richtung Wasser, umkreiste einen weiteren Betreuer und flitzte zurück zu seiner Gruppe. Mit seinem Sprint sicherte der 15jährige Rostocker seiner Mannschaft den Etappensieg. Weitere Spiele folgten und ließen den Vormittag schnell vergehen. „Ich bin das erste Mal hier und es macht jetzt schon viel Spaß“, zeigte sich der Rostocker Teenager begeistert. Und die Betreuer freute das Feedback. „Wir haben enorm schnell einen Draht zu den Kindern bekommen“, so Kathrin Wunderlich-Nickel und blätterte im Programm der kommenden Tage. Das Slawandorf in Neustrelitz, die Malchower Sommerrodelbahn, das Piraten Open Air in Grevensmühlen, Karls Erdbeerhof sowie ein Polizei- und Feuerwehraktionstag warten noch auf die Campteilnehmer. „Reden und Präventionsarbeit steht zwar nicht auf dem Programm, ist aber permanent auf der Tagesordnung. Wir wollen versuchen, die Kinder auf einen richtigen und sozialen Weg zu leiten“, erklärte Thomas Laum, der dem OutdoorCamp in Malchow noch viel Erfolg wünschte. Für die Eltern der Kinder stand lediglich ein kleiner Obolus an, die Kosten werden sonst aus einem Präventionsfond der Polizei gestemmt. „Den Rest machen wir mit viel Liebe und Manpower“, so Marion Rauchert.