Der Landkreis Mecklenburgische Seenplatte hat bereits am Freitag eine weitere Allgemeinverfügung zum Ausschank von alkoholischen Getränken im Freien erlassen. Mit der neuen Verordnung hat Landrat Heiko Kärger angeordnet, dass ab dem 12. Dezember 2020 ganztägig im gesamten Kreisgebiet der Ausschank von Alkohol untersagt ist. Damit sind auch die gängigen Glühweinbuden dicht. Mit der Verfügung wurde zugleich die Pflicht zum Tragen der Maske erweitert: Der Mund-Nase-Schutz ist ab sofort in Fußgängerzonen, in verkehrsberuhigten Bereichen, auf Marktplätzen, auf Rathausplätzen und in Straßen mit anliegenden Geschäften jeweils in der Zeit von 7 bis 21 Uhr zu tragen. Das nutzte die Polizei gestern auch für verstärkte Kontrollen.
Am 12. Dezember 2020 sind rund 90 Beamtinnen und Beamte im Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Neubrandenburg (Landkreise Vorpommern-Rügen, Vorpommern-Greifswald, Mecklenburgische Seenplatte) verstärkt in 29 Innenstädten präsent gewesen. Bei den Maßnahmen lag das Hauptaugenmerk darauf, die Einhaltung der geltenden Corona-Regeln zu kontrollieren, vor allem im Hinblick auf das Tragen des Mund-Nasen-Schutzes in den vorgeschriebenen Bereichen und die Beachtung der Abstandsregeln.
In vielen Städten herrschte normaler bis geringer Betrieb in den Zentren. In größeren Städten wie Neubrandenburg, Waren, Stralsund und Greifswald war erwartungsgemäß reger Fußgängerverkehr. Größtenteils reagierten die Passanten und Einkaufenden verständnisvoll. Immer wieder merkten Bürger im Gespräch mit Beamten zudem an, dass es aktuell schwer sei zu wissen, was wo gerade gilt bezüglich der Corona-Regeln. Die eingesetzten Kräfte kontrollierten nach eigenen Angaben mit Herz und Verstand: Für den gesamten Zuständigkeitsbereich wurden nach aktuellem Stand 1.025 Verstöße festgestellt, bei denen es in 1022 Fällen bei mündlichen Belehrungen (Abstand bzw. Tragen Mund-Nasen-Schutz) bleiben konnte. In Neubrandenburg wurden 125 Verstöße festgestellt, in Altentreptow 21, in Stavenhagen 17, in Demmin neun, in Waren (Müritz) 27, in Stralsund 810, in Sassnitz auf der Insel Rügen vier, in Ribnitz-Damgarten drei, in Barth zwei, in Wolgast fünf und in Burg Stargard sowie Dargun jeweils einer.
In drei Fällen haben die Beamten Ordnungswidrigkeiten (Verstoß gegen Corona-Landesverordnung) angezeigt. Diese werden zur weiteren Bearbeitung an die zuständigen Ordnungsämter weitergeleitet. So hatte es zum Beispiel in einem Fall im Bereich Warrenzin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) Glühweinausschank in der Öffentlichkeit gegeben. Das ist mit Wirkung vom 12. Dezember 2020 im Landkreis untersagt.
Die Anwesenheit der Polizisten in den Innenstädten zur Unterstützung der Ordnungsämter bei der Kontrolle der Einhaltung der Corona-Regeln in der Vorweihnachtszeit war bereits vor einigen Tagen durch das Ministerium für Inneres und Europa MV angekündigt worden. Nach aktuellem Stand sollen derartige Maßnahmen ebenfalls am kommenden Samstag, dem 19. Dezember, sowie vom 21. bis 23. Dezember 2020 während der regulären Ladenöffnungszeiten in den Innenstädten erfolgen.
Wegen der nicht sinkenden Infektionszahlen, auch in den Schulen des Landkreises, ist für die Mecklenburgische Seenplatte zudem eine Allgemeinverfügung zum Schulunterricht erlassen worden. Ab dem kommenden Montag, den 14. Dezember 2020, findet an allen allgemeinbildenden Schulen im Landkreis ab der 7. Klasse ausschließlich Distanzunterricht statt. In Einzelfällen ist es auch möglich, dass der Fernunterricht auch schon für 5. und 6. Klassen durchgeführt wird. Das geschieht jedoch nur im Einvernehmen zwischen dem Schulträger und dem Gesundheitsamt. In diesen Ausnahmefällen muss jedoch eine Notbetreuung für die Schulkinder der 5. und 6. Klassen eingerichtet werden.
Sofern in Berufsschulen aus schulischen Gründen noch Präsenzunterricht stattfindet, gilt dort eine Maskenpflicht im Unterricht. Davon ausgenommen ist der Sportunterricht.
Alle Allgemeinverfügungen sind auf der Internetseite des Landkreises bekannt gemacht.
Aus dem Landkreis müssen nach wie vor viele Infektionen in medizinischen und in Betreuungseinrichtungen gemeldet werden. So wurde in der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft jetzt ein Mitarbeiter eines ambulanten Pflegedienstes positiv getestet. Im Pflegeheim in Dargun sind derzeit acht Bewohner und drei Mitarbeiter als positiv bekannt. Medizinisches Personal ist in Zusammenhang mit Geschehen im Neubrandenburger Klinikum und im Warener Krankenhaus betroffen.
Im Pflegeheim in Demmin ist es seit sieben Tagen zu keinen Folgeerkrankungen gekommen.
Durch Ansteckungen von Lehrern und Schülern in ihren Familien sind nach wie vor mehrere Klassen von Schulen in Neubrandenburg, Altentreptow, Waren (Müritz), Friedland und Feldberg abgesondert.