Güstrow begrüßt 289 neue Berufsanfänger
Innenminister Lorenz Caffier hat heute in der Sport- und Kongresshalle in Güstrow 289 junge Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger der Landespolizei Mecklenburg-Vorpommern vereidigt. Sie absolvieren derzeit ihre zweijährige Ausbildung oder ihr dreijähriges Bachelorstudium an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung, Polizei und Rechtspflege des Landes Mecklenburg-Vorpommern in Güstrow. Knapp 24 % der Berufsanfängerinnen und Berufsanfänger kommen aus 14 anderen Bundesländern, während 76 % „Landeskinder“ sind. Neben vielen Ehrengästen aus Politik, Polizei und Landesverwaltung waren zahlreiche Familienangehörige und Freunde gekommen, um der Vereidigung beizuwohnen.
„Die Leistung des Eides soll Ihnen besonders die Verantwortung, die Sie nun übernehmen, bewusst machen“, richtete der Minister sich in seinem Grußwort an die Anwärterinnen und Anwärter. „Sie versprechen damit vor aller Öffentlichkeit, dass Sie in besonderer Weise für den Erhalt der freiheitlich-demokratischen Grundordnung eintreten werden.“
Die rund 290 jungen Frauen und Männer verkörpern auch die Entwicklung hin zu einer jüngeren, dynamischen und noch leistungsfähigeren Landespolizei. Sie sind Symbol für den Paradigmenwechsel hin zu mehr Personal. Die Zahl der Polizisten wird bis 2021 auf 6.200 landesweit steigen.
Innenminister Lorenz Caffier machte in seiner Rede deutlich, dass es nicht immer einfach sein wird, die Aufgaben zu bewältigen: „Der Polizistenberuf ist einer der spannendsten und abwechslungsreichsten. Er ist aber auch sehr fordernd und anspruchsvoll. Sie setzen Recht und Gesetz durch. Und Sie sorgen so dafür, dass der Rechtsstaat funktioniert und die Demokratie den Raum erhält, damit diese auch gelebt werden kann. Wir müssen alles dafür tun, dass es nicht zu Zweifeln am Rechtsstaat und an der Polizei kommt. Am Ende zählt, wie der Bürger uns wahrnimmt. Es geht um nicht mehr und nicht weniger als um das Vertrauen der Bevölkerung in ihre Polizei.“
Vor dem Hintergrund von bekannt gewordenen Verfehlungen einzelner Polizisten, die dem Ansehen der Landespolizei insgesamt einen großen Schaden zugefügt haben, sagte der Minister: „Das, was an Vorwürfen im Raum steht, ist über alle Maßen besorgniserregend und es ist beschämend. Wir müssen dafür Sorge tragen, dass es keine Strukturen gibt, die ein gravierendes Fehlverhalten zulassen oder auch nur ausblenden. Wir können nur durch 100-prozentige Transparenz und Aufklärung dafür sorgen, dass das Vertrauen in ihre Polizei erhalten bleibt. Dazu gehört nach meinem festen Dafürhalten auch ein klares Leitbild für die Landespolizei. Ein Leitbild, das von der Ausbildung und Einstellung an, über den Dienst und jede Beförderung und Fortbildung bis hin zur Pensionierung als Richtschnur für das eigene Handeln und für die eigene Einstellung dienen muss. Denn Polizisten müssen ein Versprechen für Sicherheit und Ordnung sein.“
1.656 Frauen und Männer hatten sich für eine Einstellung in den Polizeivollzugsdienst in diesem Jahr beworben. Es ist der zweitstärkste Einstellungsjahrgang seit jeher. Unter den 289 zu vereidigenden Berufsanfängern/-innen sind 80 Frauen; dies entspricht einer Quote von knapp 28 %.