Am Samstag pflanzte um die Mittagszeit eine rund 25-köpfige Gruppe aus Mitarbeitern des zuständigen Forstamts Wredenhagen und Bürgern aus Malchow und Umgebung über tausend Rotbuchen und Wildkirschen am Rand des Klimawaldes bei Malchow. Der bis dato rund 12 Hektar große Klimawald Fleesensee wuchs damit um etwa 3000 Quadratmeter. In der Zukunft soll er zirka 20 Hektar erreichen.
Petrus war an diesem Samstag auf der Seite der Baumpflanzer. Bei strahlendem Sonnenschein hatten Forstamtsmitarbeiter und Bürger 1.000 Rotbuchen- und 200 Wildkirschensetzlinge in die Erde im Klimawald „Fleesensee“ bei Malchower in den Waldbodengebracht. Die Zahl der kleinen Bäume klingt zwar hoch, doch nach zwei Stunden Arbeit war die Pflanzaktion geschafft. Kurz vor 13 Uhr kam bereits der letzte Schwung Bäumchen in den Boden. Zur Belohnung lockten Lagerfeuer und Stockbrot als Stärkung und Dankeschön. Direkt neben dem Pflanzfeld vom Herbst 2021 steht jetzt ein Areal von etwa 3.000 Quadratmetern junger Bäume. „Der Herbst ist die ideale Zeit zum Pflanzen. Der Boden ist frisch und feucht“, erklärte Olaf Schwahn, Revierleiter Biestorf beim Forstamt Wredenhagen und einer der Verantwortlichen der jüngsten Pflanzaktion. Das neue Baumfeld liegt im Süden des Klimawalds Fleesensee in den Malchower Klostertannen. Man hofft, dass die jungen Pflanzen sich ebenso gut entwickeln wie die aus dem letztjährigen Feld. Wo dort einzelne Bäume durch Wildverbiss oder Mäusefraß abgestorben sind, werden sie heute gleich mit ersetzt. „Wir pflegen diesen Baumnachwuchs gut und umwickeln die Stämmchen mit Schafwolle – die mag das Wild nämlich nicht“, erläuterte der Förster.
Wo nun Klimawald weiterwächst, befanden sich vorher Ackerflächen und Viehweiden. Sie werden durch Baumbepflanzung ersetzt, weil die großen Gehölze Kohlendioxid binden. „Aktionen wie diese dienen dazu, die Bürger für dieses Ziel zu sensibilisieren und aktiv einzubinden“, erläuterte Olaf Schwahn. Die Bäume werden danach ausgewählt, wie sie mit Wärme und Trockenheit klarkommen und ob sie zu der vorhandenen Bodenqualität passen. „Sie sollen ja auch noch in dreißig Jahren hier stehen und mit weiteren Bäumen, die durch Samen aus denjenigen entstehen, die bereits in der Nähe wachsen, ein organisches Ganzes bilden“, so der Revierförster. Für die heutige Pflanzaktion hat das Forstamt gezielt in Schulen der Region geworben.
Etwa 20 Menschen sind gekommen, vor allem Grundschulkinder mit ihren Eltern und Geschwistern. Die meisten wohnen in Malchow und Petersdorf. Die Setzlinge werden über die Einnahmen bezahlt, die man über die sogenannte Waldaktie erzielt. Menschen, die den Wald hier fördern möchten, können für 10 Euro eine Waldaktie über einen halben Quadratmeter davon erwerben. Die kleinen Bäume, die heute gesetzt werden, stammen aus der Region, aus einer Baumschule bei Demmin. „Für die Buchen holen deren Mitarbeiter oft die Eckern von hier und ziehen daraus Setzlinge, die dann wieder im Klimawald in den Boden kommen“, kommentiert Olaf Schwahn. Einer derjenigen, die dafür heute den Spaten in die Hand genommen haben, ist Claus Lampe aus Petersdorf. „Es macht viel Spaß, etwas Sinnvolles zu tun, auch den jungen Leuten ein Vorbild zu sein“, sagte der ältere Mann, der mit seiner Frau regelmäßig an den Pflanzaktionen teilnimmt.