41 Pferderennbahnen zählen wir heute in Deutschland, 1822 wurde die erste Bahn nahe der Ostsee mit einem Galopprennsport-Ereignis eröffnet. Damals wie heute bedeutet der Tag, ein Fest zu werden, wo sich Menschen treffen, ihre Haute Couture und den Pinscher spazieren tragen, während die schnellsten Pferde der Welt um die Wette laufen. Zwischen Heiligendamm und Bad Doberan hat alles begonnen, was heute für den Rennsport auf dem europäischen Festland Bedeutung hat.
Drei Tage nach diesem Event wurde der Doberaner Rennverein gegründet und fünf Jahre später konnten die Zuschauer endlich bequem dort Platz nehmen. Die ersten Tribünen aus Holz wurden eingeweiht. Der Siegeszug des Galopprennsports in Deutschland hat an Fahrt aufgenommen. Bevor gebaut wurde und der Turf gepflegt, entwickelte sich die Vollblutzucht in Deutschland, ohne die der Rennsport nicht denkbar gewesen wäre. Die langbeinigen Schönheiten auf der Bahn sind allesamt Vollblüter edelster Abstammung und haben ihr Zuhause überall auf der Welt.
Am Anfang
Die Brüder Gottlieb und Wilhelm Biel gehörten zur "Gründer-Elite" des Rennsports in Deutschland, indem sie Anfang des 19.Jahrhunderts Pferde der von den Engländern neu gezüchteten Rasse einkauften und sie im Galoppsport einsetzten. Das Erbe aller Vollblüter geht zurück auf die Nachkommen der drei arabischen Hengste in Anpaarung mit rund dreißig englischen Vollblutstuten. Was diese Pferde so einmalig macht, ist ihre unglaubliche Zähigkeit in Verbindung mit großer Schnelligkeit.
Sie können nicht nur Kurzstrecken gewinnen, sondern auch lange Distanzen. Bad Doberan war der Austragungsort der ersten Galopprennen auf deutschem Boden. 1834 fand das Altersgewichtsrennen für Dreijährige zum ersten Mal statt und Deutschland stand in den Startlöchern, sich zu einer Rennsport-begeisterten Nation zu entwickeln. 20 Jahre weiter und die Statistik verzeichnet in Deutschland mehr Vollblüter und Rennbahnen als in Frankreich.
Weiter geht's!
Alle Rennen, die bis dahin stattfanden, waren mehr oder weniger ohne ein festes Reglement abgelaufen. Das änderte sich 1867 mit der Gründung des "Union-Klubs". Diese Organisation regelt von nun an das Rennen, die Bedingungen und fungiert sozusagen als oberster Richter für den den gesamten Rennsport-Betrieb. Ein Jahr später, 1868, wurde das legendäre Stadion Hoppegarten eröffnet. Gras- und Sandbahnen, Ställe für über 1500 Vollblüter auf 775 Hektar Land, das stellte eine einmalige Anlage in Europa dar, die sogar mit ihrem architektonischen Vorbild, Chantilly, verglichen wurde. In Hoppegarten fand bis 1945 das Rennsport-Leben statt, Hoppegarten war das Herz der Schnellen, Mutigen, Reichen und Schönen.
Wetten, dass...?
Die Wetttradition hat eine lange Geschichte und ist unmittelbar mit dem Galopp- und dem Trabrennsport verbunden. So lange, wie zwei Pferde um die Wette laufen, brodelt das Wettfieber bei den Zuschauern. Die Pferdewette umfasst beide Rennsport-Arten und ist mehr als nur ein unterhaltsamer, spannungsgeladener Sonntagsnachmittags-Gaudi. Die Wette trägt dazu bei, die Zucht-Auslese der besten und härtesten Pferde der Welt voranzutreiben und die züchterischen Ambitionen zu unterstützen. Die Wette ist Vergnügen, für manch einen ist sie "Broterwerb", hier trifft ein "gewerbliches" Anliegen auf eine tief-verwurzelte Leidenschaft für schnelle Pferde. Bis heute ist die Pferdewette beliebt und ein Grund für das Interesse am Rennsport. Wetten geht live oder über das Internet. Gezittert und gejubelt wird klassischerweise immer live. Dabei ist es jedoch wichtig, den richtigen Sportwettenanbieter zu wählen. Nicht alle Buchmacher liefern ein ausreichend breites Wettangebot und anständige Quoten für Pferdewetten. Deshalb kann man die besten Anbieter auf Sportwettenvergleich.net miteinander vergleichen. Zudem erhält man auf dieser Seite tiefere Einblicke in die Chancen aber auch Tücken von Pferdewetten und viele Tipps, die vor allem für Neulinge bei Sportwetten gut zusammengefasst wurden.
Heute
Es gibt Namen und Orte, da möchte jeder Jockey einmal mit geritten sein, denn lang und steinig ist der Weg für den Berufsreiter. die "Große Woche" in Iffezheim ist zum Beispiel so ein Rennen. Aber auch das Hamburger Derby und das Rennen von München-Riem. Dort starten nur die Besten der Besten und es geht um richtig viel Geld. Doch kehren wir an den Anfang zurück, nach Bad Doberan. 188 Jahre deutscher Galopprennsport ist eine kleine Ewigkeit und doch wartet die Zukunft auf ehrenvolle Züchter, auf mutige Pferde und das Publikum, ohne dem ein Renntag nur ein Tag ist unter vielen. Aber die Zeiten sind schwer und Pferderennen sind nicht mehr ganz oben auf der To-do-Liste.
Die Rennbahn in Bad Doberan ist verwaist und sucht Geldgeber. Es wird sogar von den Stadtvätern eine Verpachtung in Erwägung gezogen. Die Bahn umfasst ein 1,6 Kilometer langes Geläuf mit einer Grasbahn. Mit 14 Hektar mittig und 3,8 Hektar an der nordöstlichen Seite gibt es Spielraum mehr als genug für ereignisreiche und denkwürdige Rennsport-Veranstaltungen. Vielleicht müssen mehr Menschen einen Renntag miterlebt haben, um einen Eindruck zu bekommen. Wer einmal vor Ort miterlebt hat, wie es dort zugeht, kann sich schwer der Faszination des Rennsportes entziehen. Die Krise kann und wird überwunden, Iffezheim ist fast gerettet, nachdem Herr Jacobs und Herr Schubert als Pächter ausgestiegen sind, im April 2021 sind in Berlin-Hoppegarten immerhin 12 Rennen geplant. Die Zukunft kann beginnen.